- Niederspannungsunterverteilung
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Elektroinstallations-Verteiler, umgangssprachlich auch Verteilerkasten oder Sicherungskasten genannt, sind verschließbare Kästen, in denen Sicherungs- und Schaltelemente zur Verteilung von elektrischem Strom im Gebäude untergebracht sind. Sie werden im Fachjargon auch als Verteilung bezeichnet und befinden sich in praktisch jedem elektrifizierten Gebäude. Mit der Größe und der elektrotechnischen Ausstattung des Gebäudes variiert auch die Größe und Anzahl der Verteilungen. Es wird unterschieden in Hauptverteilung und Unterverteilung.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Verteiler sind in Deutschland nach DIN 43 880 standardisiert. Die Norm legt eine Teilungseinheit (TE, auch Modul genannt) = 17,5 mm fest. Die Höhe der Geräte bemisst sich nach dem Maximalstrom und wird in drei Gruppen eingeteilt. Ein Verteiler bietet meist mehrere Installationsreihen (Hutschienen). Der vertikale Abstand der Installationsreihen beträgt 150 mm. Der Abstand kann bei Bedarf, wenn zum Beispiel große Kabelquerschnitte zu verbauen sind, um Vielfache von 25 mm vergrößert werden. Um die Kapazität eines Verteilers anzugeben werden die TE angegeben, beispielsweise 4×12 TE, das ist ein vierreihiger Verteilerschrank mit insgesamt 48 Plätzen.
Von Verteilern führen elektrische Leitungen entweder direkt zu den Verbrauchsstellen, zum Beispiel zu einer Elektroherd-Anschlussdose, zu einem Durchlauferhitzer, zu einem Beleuchtungskörper oder zum nächsten untergeordneten Verteiler.
Die Installation der elektrischen Anlage und somit auch der Verteiler richtet sich für Privathaushalte und die meisten Betriebe vornehmlich nach der DIN VDE 0100: Bestimmungen für das Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000V In diesem Zusammenhang sind für die Verteilung interessant die DIN VDE 0100-520: Errichtung elektrischer Betriebsmittel - Kabel, Leitungen und Stromschienen und -530: Errichtung elektrischer Betriebsmittel - Schalt- und Steuergeräte (Stand:05/08)
Einbauarten
In einer Verteilung können verschiedene elektrische Bauelemente eingebaut sein, wie
- Leitungsschutzschalter
- Sicherungen
- Selektiver Leitungsschutzschalter
- Stromstoßschalter
- Überspannungsableiter
- Relais und Schütze
- Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter)
- Schalter und Anzeigelampen
- Speicherprogrammierbare Steuerungen und andere Automationskomponenten
- Reihenklemmen
- Zeitschaltuhr
- Meßwandler
- Treppenlichtautomat
- Klingeltransformator
- Beleuchtungstransformatoren
- Schutzkontaktsteckdosen
Diese Bauelemente sind in der Regel auf Tragschienen befestigt.
Weitere Bauelemente sind
Hauptverteilung
Die Hauptverteilung, auch Niederspannungshauptverteilung (NSHV) genannt, ist nach dem Hausanschlusskasten die erste Aufteilungsstelle im Gebäude und befindet sich in der Regel im Keller des Gebäudes. In der Hauptverteilung sind Stromzähler und gegebenenfalls Rundsteuerempfänger eingebaut. Die Größe der Hauptverteilungen sind nach DIN 18013 geregelt, dabei ist die Menge der Zähler von Bedeutung. Der Abstand der Abzweigstelle vom Fußboden soll mindestens 0,5 m und nicht mehr als 1,85 m betragen. In kleinen Gebäuden ist die Hauptverteilung häufig die einzige Verteilung. In größeren Gebäuden sind in der Regel zusätzlich zur Hauptverteilung noch Unterverteilungen vorhanden.
Unterverteilung
Unterverteilungen, auch Niederspannungsunterverteilung (NSUV) genannt, dienen in erster Linie zur dezentralen Verteilung der Stromkreise, zum Beispiel bei Mietshäusern in jeder Wohnung eine Unterverteilung mit den Sicherungen für diese Wohnung. Dazu werden sie mit einem Kabel (in der Regel Drehstrombeschaltung mit 10 mm² Aderquerschnitt) mit der Hauptverteilung verbunden. Andere Bezeichnungen für Unterverteilungen sind Stromkreisverteiler, Unterverteiler und Installations-Kleinverteiler. In einer Unterverteilung befinden sich hauptsächlich die Sicherungen beziehungsweise die Leitungsschutzschalter, die die Leitungen vor Überlast und Kurzschluss schützen.
Ausführung
Die Verteiler gibt es in verschiedenen Ausführungen. Je nach Einsatzzweck und -ort können Verteilergehäuse aus lackiertem Stahlblech, Aluminium, Edelstahl oder Isolierstoffgehäuse, in Aufputz- oder Unterputzausführung, mit und ohne Fenster und mit bestimmter Schutzart eingesetzt werden beziehungsweise erforderlich sein.
Literatur
- Alfred Hösl, Roland Ayx, Hans Werner Busch: Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, Wohnungsbau-Gewerbe-Industrie. 18. Auflage, Hüthing Verlag, Heidelberg, 2003, ISBN 3-7785-2909-9
- Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Elektro-Installationstechnik Die Meisterprüfung. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2007, ISBN 978-3-8343-3079-6
- Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12.Ausgabe, Energie-Verlag GmbH, Heidelberg, 1998, ISBN 3-87200-700-9
- Harry Dittrich, Günther Krumm: Elektro-Werkkunde Band 5 / Berufspraxis für Fernmeldemonteure und Fernmeldemechaniker. 4. Auflage, Winklers Verlag, Darmstadt, 1971
siehe auch
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