- Niezależne Zrzeszenie Studentów
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Die Studenten-Vereinigung Unabhängiger Studenten-Verband NZS (polnisch Niezależne Zrzeszenie Studentów) entstand am 22. September 1980 in der Folge der Ereignisse und Arbeiterstreiks im August und war gewissermaßen eine Widerstandsäußerung gegen das seinerzeitige politische Regime in Polen.
Der Name der Vereinigung wurde auf einem Treffen von 60 Gründer-Gruppen aus Hochschulen des ganzen Landes festgelegt, die sich am 18./19. August 1980 im Politechnikum Warschau versammelten. Die Namenswahl erfolgte in demokratischer Abstimmung. Auch wurde Warschau als Sitz des NZS bestimmt, ein Statut verabschiedet und ein 11-köpfiges allpolnisches Gründerkomitee in folgender Zusammensetzung eingesetzt: Mirosław Augustin, Piotr Bikont, Wojciech Bogaczyk, Stefan Cieśla, Jacek Czaputowicz, Teodor Klincewicz, Barbara Kozłowska, Maciej Kuroń, Krzysztof Osiński und Marek Sadowski.
Das NZS war gewissermaßen die studentische Entsprechung zur Solidarność und versammelte junge Leute, die Unabhängigkeit von den staatlichen Studenten-Organisationen wollten und darüber hinaus eine Demokratisierung des akademischen Lebens, die Wahrung grundlegender politischer Freiheiten im Land und der Menschenrechte, die Respektierung polnischer Traditionen von Unabhängigkeit und Patriotismus.
Über lange Zeit verschleppten die Behörden die Registrierung des NZS. Erst nach Studentenstreiks, vor allem in Łódź, wo sie das sogenannte Übereinkommen von Łódź nach dem längsten studentischen Besetzer-Streik in Europa unterzeichneten, stimmte die seinerzeitige kommunistische Regierung der Registrierung des Verbandes zu, die am 17. Februar 1981 stattfand. Erster Vorsitzender des NZS wurde Jarosław Guzy. Die Organisation war, neben prostudentischen Aktivitäten, verbunden mit Forderungen nach einer Reform des höheren Schulwesens und beschäftigte sich auch mit der Unterstützung von Solidarność-Aktivisten auf dem politischen Feld.
Nach Einführung des Kriegsrechts wurden der NZS verboten und viele seiner Funktionäre verhaftet. In einigen akademischen Hochburgen richtete sich der NZS jedoch auf eine Untergrundtätigkeit ein. In der zweiten Hälfte der Achtziger-Jahre des 20. Jahrhunderts bahnte sich eine Zusammenarbeit mit seinem jugendlichen Gegenstück an, der Föderation der Kämpfenden Jugend FMW (poln. Federacja Młodzieży Walczącej). Die FMW entstand 1984 in Warschau und vereinigte vor allem die Schüler von Mittelschulen, junge Arbeiter und Studenten.
Nach dem Jahr 1989 wurde der NZS wieder legalisiert. Schrittweise änderte er auch das Profil seines Wirkens, so mit der Entscheidung zur Begrenzung politischer Initiativen auf Angelegenheiten der Wahrnehmung studentischer Interessen sowie die Ausrichtung kultureller Veranstaltungen. An seine historischen Wurzeln anknüpfend engagierte sich der NZS auch für den demokratischen Wandel während der Orangefarbenen Revolution in der Ukraine und arbeitete mit der Oppositionsbewegung gegen Alexander Lukaschenka in Weißrussland zusammen.
Durch den NZS gingen im Verlauf von mehr als 25 Jahren seines Wirkens über 180.000 Menschen. Heute stehen sehr viele von ihnen in den Schlagzeilen der Zeitungen: Politiker, Journalisten, Geschäftsleute und Kulturschaffende.
Vorsitzende des NZS
- 1981–1982: Jarosław Guzy, Jagiellonen-Universität Krakau, von April 1981 bis zum Verbot im Februar 1982 in der Folge der Verhängung des Kriegsrechts
- 1989–1989: Keine formellen Vorsitzenden gewählt
- 1989–1990: Artur Olszewski, Technische Hochschule Breslau
- 1990–1991: Paweł Piskorski, Universität Warschau
- 1991–1992: Filip Kaczmarek, Adam-Mickiewicz-Universität Posen
- 1992–1993: Krzysztof Lisek, Medizinische Akademie in Danzig
- 1993–1994: Miłosz Bieniecki, Medizinische Akademie Schlesiens
- 1994–1995: Witold Repetowicz, Jagiellonen-Universität Krakau
- 1995–1996: Robert Macierzyński, Universität Oppeln
- 1996–1998: Adam Bielan, Handelshochschule Warschau
- 1998–1999: Jacek Zieliński, Pädagogische Hochschule Krakau
- 1999–2001: Marek Czerniak, Adam-Mickiewicz-Universität Posen
- 2001–2003: Piotr Sulima, Universität Warschau
- 2003: Paweł Szczeszek, Technische Universität Częstochowa
- 2004–2005: Bartłomiej Bagrincew, Wirtschaftsakademie Kattowitz
- 2005–2006: Marek Czerniak, Adam-Mickiewicz-Universität Posen
- 2006–2008: Marcin Leoszko, Universität Białystok
- 2008: Piotr Wiaderny (Uniwersytet Techniczno-Przyrodniczy w Bydgoszczy)
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