Ninon Dolbin

Ninon Dolbin

Ninon Hesse (zuvor Ninon Dolbin, geborene Ausländer) (* 18. September 1895 in Czernowitz; † 22. September 1966 in Montagnola) war eine Kunsthistorikerin und die dritte Ehefrau von Hermann Hesse.

Ninon Ausländer wurde als Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts in Czernowitz geboren und studierte in Wien Archäologie, Kunstgeschichte und Medizin. Sie heiratete 1918 den Karikaturisten B. F. Dolbin, von dem sie sich schon 1920 wieder trennte; die offizielle Scheidung erfolgte jedoch erst 1931.

Obwohl sie bereits 1910 nach der Lektüre von Peter Camenzind an Hesse schrieb, begegnete sie ihm zum ersten Mal im Jahre 1922. 1931 heiratete Ninon Dolbin Hermann Hesse, mit dem sie seit 1927 zusammenlebte, zunächst in der Casa Camuzzi im Ort Montagnola selbst; ab 1931 bewohnte sie mit Hesse die am südlichen Ortsrand gelegene Casa Hesse, eine Art Doppelhaus, dessen zwei Teile intern miteinander verbunden waren und jedem der Partner seinen eigenen Lebensbereich gestattete. Sie regelte sowohl den praktischen Alltag Hesses, organisierte den Besucherstrom ebenso wie sie seine geistige Welt teilte, sich mit ihm über seine weitverzweigte Korrespondenz austauschte und hier später auch als Herausgeberin tätig war. Sie war nicht zuletzt auch Anlass für manches Gedicht und manche Erzählung des Dichters. Parallel dazu verfolgte sie ihre eigenen kunsthistorischen Interessen und war auf zum Teil mehrmonatigen archäologischen Reisen im Ausland tätig.

Sie fand ihre letzte Ruhe auf der Grabstelle ihres Mannes auf dem Friedhof Sant’Abbondio in Gentilino bei Montagnola.

Literatur

  • Kleine, Gisela (Hg.): Ninon Hesse. Lieber, lieber Vogel - Briefe an Hermann Hesse, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002, Suhrkamp Taschenbuch Nr.3373, ISBN 3-518-39873-3
  • Kleine, Gisela: Zwischen Welt und Zaubergarten - Ninon und Hermann Hesse: ein Leben im Dialog, [Doppelbiographie], Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1988, Suhrkamp Taschenbuch Nr.1384, ISBN 3-518-37884-8

Weblinks


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