Nippelgate

Nippelgate

Nipplegate bezeichnet den Skandal um den Auftritt von Janet Jackson und Justin Timberlake in der Halbzeitpause des 38. Super Bowls am 1. Februar 2004, der vom Musiksender MTV präsentiert wurde. Dabei wurde Jacksons rechte Brust entblößt. Der Name wurde in Anlehnung an die Watergate-Affäre gewählt. Nipple ist der englische Ausdruck für Brustwarze.

In Folge wurde der Begriff zur üblichen Bezeichnung für derartige „Ausrutscher“ weiblicher Prominenter.

Inhaltsverzeichnis

Der Vorgang

Janet Jackson und Justin Timberlake traten während der Spielpause mit einer gemeinsam gesungenen Version von Timberlakes Song Rock Your Body auf. Die Bühnenshow beinhaltete eine ganze Reihe angedeuteter Bewegungen. Als beide die letzte Zeile des Textes erreichten, „I'm gonna have you naked by the end of this song“, riss Timberlake Janet Jackson mit einer ruckartigen Bewegung einen Teil ihres Kostüms vom Leib und enthüllte dabei ihre Brust. Ein Brustwarzenpiercing mit sonnenförmigem Nippleshield kam dabei zum Vorschein.

Die Folgen

Der Vorfall sorgte in den USA für einen Skandal. Viele Zuschauer riefen bei der übertragenden Fernsehanstalt CBS an und beschwerten sich über die „unsittliche Entblößung“. Jackson und Timberlake entschuldigten sich daraufhin und gaben an, dass es sich nur um einen Unfall gehandelt hätte. Auch CBS, MTV und die National Football League äußerten ihr Bedauern. In einem Interview gab Jackson später zu, es sei geplant gewesen, dass Timberlake ihr einen Teil ihrer schwarzen Korsage herunterreißen sollte. Laut einer Sprecherin von Janet Jackson riss Timberlake im Eifer des Gefechts dann aber auch den Büstenhalter herunter, den Janet unter ihrem Oberteil trug und der ursprünglich eigentlich alles hätte verdecken sollen.

Die NFL kündigte sofort an, dass man MTV nie mehr an der Präsentation der Halbzeitshow beteiligen wolle.

Am 4. Februar 2004 legte die Bankangestellte Terri Carlin „im Namen aller amerikanischen Bürger, die den empörenden Auftritt gesehen haben“ Klage bei Gericht ein. Sie warf Jackson und Timberlake vor, die Show hätte „explizite sexuelle Handlungen beinhaltet, die ausschließlich dem Zweck gedient hätten, Aufmerksamkeit zu erregen und schließlich ihren eigenen Profit zu erhöhen“. Mit der Klage sollte versucht werden, „maximale Bestrafung“ herbeizuführen und Entschädigungszahlungen von den beiden Sängern zu erhalten. Die Klage wurde jedoch zurückgezogen.

Die staatliche Rundfunkaufsichtsbehörde FCC erhob im September 2004 von der MTV- und CBS- Muttergesellschaft Viacom ein Bußgeld von insgesamt 550.000 Dollar. Im Juli 2008 wurden die Ermittlungen gegen CBS ohne Zahlung eines Bußgeldes eingestellt[1]. Der US-Kongress votierte nach dem Vorfall für eine deutliche Erhöhung der Bußgelder der FCC für unsittliche Fernsehinhalte. Die noch laufenden Verfahren gegen Viacom wurden nach Vergleichszahlungen in Höhe von 3,5 Mio. Dollar Ende 2004 eingestellt.

Um bei ähnlichen Vorfällen künftig eingreifen zu können, beschlossen die großen Fernsehsender der USA die Verleihung der Grammys und die Oscar-Verleihung um einige Sekunden verzögert auszustrahlen.

Jackson trug maßgeblich zur Popularisierung ihres Piercings in den Vereinigten Staaten bei - der Verkauf stieg sprunghaft.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nipplegate bleibt ohne finanzielle Folgen
  2. Alle wollen Janets Brust-Piercing Stern vom 9. Februar 2004

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