Nisipeanu

Nisipeanu
Liviu-Dieter Nisipeanu, 2008

Liviu-Dieter Nisipeanu (* 1. August 1976 in Braşov) ist ein rumänischer Schachspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nisipeanu ist der Sohn eines rumänischen Vaters und einer deutschen Mutter. Er begann seine Schachkarriere bereits als Jugendlicher zu Anfang der 1990er Jahre. 1996 gewann er ein Großmeisterturnier in Balatonbereny. Im gleichen Jahr wurde er erstmals rumänischer Landesmeister und Mitglied der rumänischen Olympiamannschaft. 1997 gewann er ein starkes Turnier in Bukarest, im Jahr darauf gewann er das Zonenturnier in Krynica und qualifizierte sich für die FIDE-Weltmeisterschaft in Las Vegas 1999, bei der er sensationell bis in das Halbfinale gelangte. Er unterlag dem späteren Sieger Alexander Chalifman nach einem 2-2 in den regulären Turnierpartien erst im Schnellschachstechen.

2002 gewann er erneut die Meisterschaft Rumäniens. 2003 gewann er Turniere in Valle d'Aosta, Santo Domingo (1.-3.), Andorra und das Neckar-Open in Deizisau. 2004 gewann er in Valle d'Aosta und Pune. Nisipeanu spielte Ende der 1990er Jahre in der deutschen Schachbundesliga für den USC Magdeburg. In der Saison 2004/2005 erzielte er am 1. Brett des Berliner Vereins SC Kreuzberg 8 Punkte aus 13 Partien, in der Saison 2007/2008 spielt er für den OSC Baden-Baden. Nisipeanu ist mit einer ELO-Zahl von 2684 Punkten (Stand: Januar 2008) mit Abstand der derzeit stärkste rumänische Schachspieler. In der Weltrangliste der FIDE[1] rangiert er auf Platz 33.

Stil

Nisipeanu spielt ein erfindungsreiches, kreatives und unterhaltsames Schach, das an den ehemaligen Weltmeister Michail Tal erinnert.

In seinem Schwarzrepertoire finden sich auf höchster Ebene eher selten gespielte Schacheröffnungen wie die Philidor-Verteidigung; er gilt außerdem als einer der gegenwärtigen Experten der Igelstellungen insbesondere der Englischen Eröffnung.[2]

Europameisterschaft 2005 in Warschau

Nisipeanu wurde am 1. Juli 2005 Europameister der Herren in Warschau.

Nisipeanu gewann den Europameistertitel mit 10 Punkten aus 13 Runden mit einem halben Punkt Vorsprung vor dem aserbaidschanischen Jungtalent Teymur Rəcəbov. In der letzten Runde besiegte er den gleichauf liegenden Slowenen Alexander Beljawski, der durch die Niederlage auf Rang 6 zurück fiel. Nisipeanu sicherte sich mit diesem Sieg neben dem Titel eine Prämie von 20.000 Euro.

Literatur

  • Liviu-Dieter Nisipeanu: Den König zuerst, Partiekommentar zu Nisipeanu - Volkow, Saint Vincent 2003 [2]. In: KARL. Das kulturelle Schachmagazin, 4, 2003, S. 40-44.

Einzelnachweise

  1. FIDE-Weltrangliste (englisch)
  2. Igelpartien Nisipeanus finden sich unter:[1].

Weblinks


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