No!

No!
Tijuana No!
Bandlogo vom Album Transgresores de la ley
Bandlogo vom Album Transgresores de la ley
Gründung 1989 als NO
Auflösung 2002
Genre Ska-Punk, Latin Rock
Letzte Besetzung vor der Auflösung
Gesang, Keyboard Cecilia „Ceci“ Bastida
Gesang, Percussion, Flöte Mahuiztecatl „Teca“ García
Gesang, Percussion Luis Güereña († 2004)
Gitarre Jorge Jiménez
Bass, Chor Jorge „Borja“ Velásquez
Schlagzeug, Bass Alejandro „Alex“ Zúñiga
Ehemalige Mitglieder
  • Mayumi Hideyoshi, Gesang (1997-2000)
  • César Ortega (1989)
  • „El Kilo“ Múzquiz (1989)
  • Julieta Venegas, Gesang und Klavier (1989)
  • Zamudio-Geschwister (1989)

Tijuana No!, oft ohne Ausrufungszeichen Tijuana No, war eine mexikanische Ska-Punk-Band aus der Grenzstadt Tijuana.

Die 1989 als NO gegründete Musikgruppe kritisierte in ihren Texten kritisierte vor allem die Politik Mexikos und der USA. Tijuana No! solidarisierte sich mit indigenen und unterdrückten Gesellschaften und übte Kritik an imperialen und rassistischen Strukturen in vielen Teilen der Welt.

Durch Zusammenarbeit mit international anerkannten Künstlern wie Manu Chao und Fermin Muguruza und aufgrund ihrer engen Verwobenheit mit der indigenen Guerillaorganisation EZLN erregte das Sextett auch außerhalb Mexikos Aufmerksamkeit.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Vorgeschichte

Schon bevor die später als Tijuana No! bekannte Band entstand, förderte Luis Güereña verschiedene Punkbands und organisierte in den 1980er-Jahren Shows von mexikanischen und US-amerikanischen Gruppen in Tijuana. Bereits als Kind hatte er auf Grund der geografischen Nähe zu Kalifornien Zugang zu Musik, welche zu jener Zeit in den USA und in Europa populär war. So konnte Güereña in seiner Jugend Konzerte von Genesis, Peter Gabriel, Black Sabbath und Led Zeppelin besuchen und lernte später außerdem den Jazz und Punkrock kennen. Seine ersten eigenen Auftritte hatte Güereña in einer Band namens Solución Mortal (deutsch: „tödliche Lösung“), wobei er den Bassisten der Gruppe zu Auftritten in den nahegelegenen Städten Los Angeles und San Diego über die Grenze schmuggeln musste, da dieser keine Reisepapiere hatte.[1]

Güereña gilt als Pionier des Ska und Punk in Nordmexiko.[2] Er stellte dem mexikanischen Publikum in den 1980er-Jahren den neuen Musikstil vor, indem er für die visalosen Mexikaner Punkbands aus Kalifornien nach Tijuana brachte und teilweise schmuggelte.[3] Auf diese Weise gelangten reputable aber auch umstrittene Bands wie die Adolescents, Black Flag, X, Bad Manners und die Dead Kennedys zu Auftritten in Güereñas Heimatstadt. Die von ihm organisierten Konzerte standen jedoch immer im Zusammenhang mit seiner Unterstützung von Bewegungen wie den Sandinistas und dem FMLN sowie später den Zapatisten; Güereña selbst unterstützte prosowjetische Bewegungen in Mittelamerika, respektierte den Maoismus und war von der 1984 gegründeten Revolutionären Internationalistischen Bewegung inspiriert.[4]

Das Entstehen der Band

Ex-Mitglied Julieta Venegas als Solokünstlerin

Die Ursprünge von Tijuana No! sind in den späten 1980ern zu suchen, als sich Freunde mit gleicher Ideologie und musikalischem Interesse fanden. Im Oktober 1988 entstand der Kern der Band Radio Chantaje („Radio Erpressung“), welche sich im Lauf der Jahre zu Tijuana No! entwickelte. Radio Chantaje zeigte Einflüsse von The Clash, The English Beat, den Sex Pistols, Bob Marley, Iggy Pop, The Damned, den Red Hot Chili Peppers, The Specials und weiteren Gruppen und Künstlern.[5] Alex Zúñiga, Schlagzeuger und Gründer dieser Band, lud Julieta Venegas ein, seinem Projekt als Vokalistin beizutreten. Venegas, die seit ihrer Kindheit den Hang zum klassischen Klavier verspürte, wusste sich dennoch gut einzufügen.[6]

Wenig später begegnete Luis Güereña in seinem Job als Promoter Alejandro Zúñiga, welcher bei einer von Güereña organisierten Veranstaltung Geld für linke Rebellen in El Salvador und Nicaragua beschaffte. Zúñiga schlug Güereña vor, der Gruppe beizutreten.[1] Aus Alex Zúñiga, Julieta Venegas, Jesús „Chuy“ González (Gitarre), Omar Veytia, Luis Güereña und Mahuiztecatl „Teca“ García entstand somit eine neue Formation, welche sich den Namen Chantaje gab. In dieser Besetzung war die Band etwa eineinhalb Jahre aktiv.[6][7]

Die Band Chantaje hatte ihren ersten Auftritt Ende des Jahres 1988.[5] Eine Demoplatte aus dieser Zeit war von den Stilen Ska und Punk gekennzeichnet und gilt daher als Basis des Musikstils der späteren Band Tijuana No!.[1]

Als das Medieninteresse an Chantaje zunahm, kam es in der Band zu einem Richtungsstreit: Güereña forderte ein politischeres Auftreten der Band und sprach in Interviews über seine Ideen, ohne diese mit seinen Bandkollegen abgesprochen zu haben.[7] Die Band Chantaje löste sich wenig später auf. Güereña ging nach Los Angeles um mit John Doe zu arbeiten, konnte jedoch von Zúñiga überredet werden zurückzukommen.[5] Güereña und Zúñiga, der als einziges Chantaje-Mitglied Güereñas Forderungen unterstützte[7], gründeten 1989 die Band NO, die sich rebellischer präsentierte als Chantaje und sich mehr gesellschaftlichen und politischen Themen widmete.[5] Diese Gesinnung blieb von diesem Moment an bis zur Auflösung der Band ein wesentlicher Bestandteil der Musik von Tijuana No!.

In der Gründungsphase waren El Kilo Múzquiz und César Ortega weitere Mitglieder der Gruppe.[7] Wenig später kam mit der erst fünfzehnjährigen Cecilia Bastida eine neue Schlagzeugerin zur Band, welche später zum Keyboard wechselte[5] und als eine der ersten Frauen im Latin Rock Bedeutung erlangte[8]. Unterdessen verließ Venegas die Band, um eine erfolgreiche Solokarriere zu starten. Sie gab an, nie vorgehabt zu haben, ewig Teil der Band zu sein, und dass sie sich durch die Neuausrichtung der Band eingeschränkt fühlte. Dennoch verließ sie die Band im Guten.[9] Für kurze Zeit waren auch die Geschwister Zamudio bei der Band.[7] Als diese NO verlassen hatten, bestand die Gruppe aus den drei Sängern Ceci Bastida, Teca García und Luis Güereña sowie aus Jorge Velásquez, Jorge Jiménez und Alejandro Zúñiga. Aus diesem Sextett stammten je drei Musiker aus Mexiko-Stadt und Tijuana.[10]

Der Weg zu einem Namen und Plattenvertrag

Zu proben begann die junge Formation 1989 im Haus von Alex’ Eltern. Anfangs musizierte die Band rein für sich selbst und dachte nicht daran, ihre Musik zu kommerzialisieren. Keines der Mitglieder war finanziell von musikalischem Erfolg abhängig.[7]

Anfang der 1990er erlangte die junge Band durch ihre aufwühlenden und provokativen Live-Auftritte zunehmend Aufmerksamkeit. Enrique Lopetequi, ein uruguayischer Journalist in Diensten der Los Angeles Times, beschrieb sie als “even more electrifying now, jumping from ska to reggae and from rap to World Beat collages without sacrificing its punk foundation. The group fills each song with so much color that it sometimes seems as if the band is trying to put everything it knows into every number.” (Enrique Lopetegui[1], deutsch: „jetzt noch elektrifizierender, indem sie von Ska zu Reggae und von Rap zu World-Beat-Collagen springen, ohne ihr Punk-Fundament zu opfern. Die Gruppe füllt jedes Lied derartig mit Farbe, dass es manchmal scheint, als ob die Band versucht, alles was sie weiß in jede einzelne Nummer zu einzubauen.“)

1990 konnten sie dank eines Promoters als Vorgruppe zu den Fabulosos Cadillacs und Maldita Vecindad y los Hijos del Quinto Patio auftreten; beim binationalen Bandwettbewerb Duelo de Rebeldes setzten sie sich gegen alle Konkurrenzbands aus Mexiko und den USA durch und gewannen damit 5000 US-Dollar, die die Band in erste eigene Aufnahmen investierte.[5]

Gegen Ende des Jahres 1992 machte sich die Gruppe auf den Weg nach Mexiko-Stadt, um dem Label Rock and Roll Circus (heute MEISA) eine Demoplatte vorzustellen. Das Label, das als eines der ersten des Landes den nuevo rock mexicano unterstützte[11], nahm NO unter Vertrag und produzierte für sie das Album NO.

Durch ihre Live-Auftritte wurde das Label Culebra, ein unabhängiges Unterlabel von BMG[12], auf die Band aufmerksam und kaufte Rock and Roll Circus in der Folge sämtliche Rechte an der Vermarktung der Platte ab.[13] Culebra schloss mit Tijuana No! einen Vertrag für drei CD-Produktionen ab. In dieser Phase erfuhr die Formation, dass es in Ciudad Satélite (Mexiko-Stadt)[5] schon eine Coverband mit genau diesem Namen gab.[10] Die Band wollte jedoch am NO festhalten, da sie unter diesem Namen bereits bekannt geworden war.[7] Als Alternative kam der Name ihrer Heimatstadt ins Spiel (No! de Tijuana)[5]; beim Registrieren der Band zeigte sich Jorge Velásquez schließlich vom Vorschlag des Registrierungsbeamten angetan, sich als Tijuana No! eintragen zu lassen[7].

Von „Pobre de Ti“ bis „Transgresores de la Ley“

Maßgebenden Anteil am plötzlichen Erfolg hatte in besonderer Weise das Lied Pobre de Ti („Du armer“), welches noch gemeinsam von Venegas und Zúñiga verfasst wurde. Laut Venegas entstand das Lied und auch dessen Text sehr spontan und schnell.[9] Venegas verließ die Band, als diese gerade Material für ein Album anhäufte. Die Gesangsstimme in Pobre de Ti übernahm Ceci Bastida; dennoch – so Venegas – identifizieren manche Fans sie mit diesem Lied und verlangen es von ihr bei ihren Auftritten.[9] Noch 1992 wurde die erste Single auf der Plaza de Santo Domingo präsentiert und dabei das Video zum Lied gedreht. Ebenfalls 1992 kam die Band beim Festival Rola 92 in Mexiko-Stadt, Guadalajara und Hermosillo erstmals mit Fermin Muguruza und Negu Gorriak in Berührung..[5]

Dem ersten Hit folgte im Jahr 1994 die Veröffentlichung des ersten, selbstbetitelten Album (Tijuana No!), welches inhaltlich mit dem Album NO aus Rock-and-Roll-Circus-Zeiten ident ist[13], jedoch in Los Angeles neu gemastert wurde[5]. Dieses Ska-lastige[3] Werk enthält neben Pobre de Ti zwölf weitere Lieder, worunter sich erste Songs mit sehr kritisierenden Texten befinden, wie etwa La Migra, Niños de la Calle („Straßenkinder“) und Soweto, während das erste Lied (Cowboys) ein Instrumentalthema darstellt. Mit Manu Chao und Mitgliedern von Maldita Vecindad y los Hijos del Quinto Patio – Roco und Sax werden als musikalische Ratgeber angegeben[14] – hatte Tijuana No! namhafte Unterstützung bei der Realisierung ihres Erstlingswerkes. Manu Chao hatte bei einem Mexiko-Aufenthalt mehrere einheimische Bands kennen gelernt, wobei Tijuana No! eine der Formationen war, die ihn am meisten überraschten.[15]

Dem Sextett gelang es schnell Fans des Latin Rock und der alternativen Musik um sich zu scharen. In dem Jahr zwischen der Veröffentlichung ihres Debutalbums und ihres Zweitwerks tourten Tijuana No! durch Mittel- und Nordamerika. Dennoch blieben die Bandmitglieder ihren ideologischen und gesellschaftlichen Wurzeln treu und traten weiterhin bei politisch motivierten Fundraising-Veranstaltungen auf, so zum Beispiel 1994 und 1995 bei den Big Top Locos in Los Angeles neben Bands wie Rage Against The Machine und Youth Brigade.[1]

Mitte der 1990er-Jahre richtete die Gruppe ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf die Situation im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas, in dem das Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN) Anfang 1994 erstmals in Erscheinung trat. In der Folge widmeten sie ihr zweites Album, Transgresores de la Ley („Überschreiter des Gesetzes“, 1995) den zapatistischen Rebellen. Nennenswerte Lieder aus diesem Album sind neben dem Titelsong, in dem der Sprecher des EZLN in Form einer Grußbotschaft auftritt, das von Bastida gesungene Clash-Cover Spanish Bombs und das gemeinsam mit Manu Chao aufgenommene Borregos Kamikazes. Die Aufnahme dieses Abums erfolgte in San Sebastián im Baskenland bei Fermin Muguruza.[5] Der Zeit im Studio folgten weitere Touren durch Lateinamerika und die Vereinigten Staaten.[1]

„Contra-Revolución Avenue“, Rekopilationen und Trennung

Culebra zerbrach 1995 an einer teuren Produktion mit desaströsen Verkaufszahlen und kündigte daraufhin alle Verträge mit alternativen Bands. Tijuana No! litt unterdessen unter der räumlichen Distanz zwischen Tijuana und der mexikanischen Hauptstadt, wo das Label seinen Sitz hatte, weswegen die Band beschloss, ihr Hauptaugenmerk auf den kalifornischen Markt und die Latinos in den USA zu richten. Im Anschluss an ein gemeinsames Konzert mit der Band La Castañeda zeigte BMG U.S. Latin Interesse an einer CD-Produktion in den USA. Da Tijuana No! nicht mit dem vorzeitigen Ende der Zusammenarbeit mit Culebra gerechnet hatte, kam es 1997 zum Vertragsabschluss mit BMG U.S. Latin, um wie bisher vertraglich abgesichert zu sein.[5]

Mit dem 1998 erschienenen dritten Album versuchte die Gruppe in den US-amerikanischen Musikmarkt einzusteigen. Luis Güereña meinte dazu, es sei wichtig, dass möglichst viele Menschen ihre Musik hörten und dass ihre politischen Forderungen dadurch nicht mehr nur in ihrer Heimat Gehör finden würden.[1] Um dies zu erreichen luden Tijuana No! zu Contra-Revolución Avenue gezielt einige der experimentierfreudigsten Vertreter der internationalen Musikszenen als Gastmusiker ein, wodurch das Album das Überschreiten von Grenzen wie Sprache, Genre und Staatsangehörigkeit symbolisieren sollte.[16] Unter den 13 Liedern der CD finden sich Kollaborationen mit Rasta-Punker H.R. von den Bad Brains, Chicano-Rapper Kid Frost, Kid Caviar von Horny Toad und Fermin Muguruza von der baskischen Underground-Band Negu Gorriak. Auch der Manager von Tijuana No!, John Pantle, nahm als Posaunist an den Aufnahmen teil.

Die Avenida Revolución in Tijuana

Obwohl somit Musiker aus aller Welt am dritten und letzten Studioalbum von Tijuana No! mitwirkten, fokussierte sich Tijuana No! weiterhin auf das Aufzeigen von Unterdrückung und Heuchelei in Lateinamerika. Der Albumtitel Contra-Revolución Avenue stellt eine Anspielung an die Avenida Revolución dar, ein Geschäfts- und Gewerbe- und Tourismuszentrum in Tijuana, in dem jedoch großteils mittellose Menschen ihr Zuhause haben. Teca García erklärte dazu, dass sich die Band als „Verlängerung“ der Stimme der Armen und Unterdrückten verstehe.[1] Das Album-Cover zu Contra-Revolución Avenue gestaltete der Künstler Winston Smith, der stereotype Bilder von Mexiko mit gewaltbetonenden Bildern von dem, „was tatsächlich geschieht“, zu einer Collage verarbeitete.[17]

In der Vorbereitungsphase zu diesem letzten Studioalbum ließen verschiedene Ereignisse erahnen, dass die Band ihren Zenit bereits erreicht hatte: So verließ Bastida 1997 die Gruppe, kehrte jedoch 2000 wieder zurück[5]. Sie wurde in der Zwischenzeit von der japanischstämmigen Punk-Sängerin Mayumi Hideyoshi ersetzt. Zúñiga hatte in der Zwischenzeit die Formation Los Alex ins Leben gerufen.[18]

Da Contra-Revolución Avenue in Mexiko nicht auf den Markt kam, kam es zu Zerwürfnissen zwischen der Band und BMG. Um eine neue CD der Band herauszubringen veröffentlichte BMG im Jahr 2000 den Konzertmitschnitt Live at Bilbao, Spain, der bereits im Mai 1996 aufgenommen worden war. Die Band setzte sich erfolglos dafür ein, dass in ihrer Heimat ein Set aus der Liveaufnahme und ihrem dritten Studioalbum angeboten werde.[5] Schon 1999 war Rock milenium erschienen und 2001 Rock en Español – Lo mejor de: Tijuana No („Spanischsprachige Rockmusik: das Beste von Tijuana No“). Auf diesen beiden Best-Of-CDs, die beide Teil einer Kompilationsreihe sind, wurde auf sämtliche Werke von Contra-Revolución Avenue verzichtet. Juntos, eine 2002 veröffentlichte CD, besteht je zur Hälfte aus Liedern von den Alben Contra-Revolución Avenue und Baile de Máscaras von Maldita Vecindad y los Hijos del Quinto Patio. Nachdem Tijuana No! 2002 ihre baldige Auflösung bekannt gaben, führte sie eine Abschiedstournee durch Mexiko und Europa. Im Dezember 2002 erfolgte im Rahmen des Festival Extremo de Guadalajara die offizielle Trennung der Band.[19]

Nach der offiziellen Auflösung

Trotz der offiziellen Trennung 2002 gab es weitere Auftritte der Band im Jahr 2003: Im November 2003 konzertierten Tijuana No! in Mexiko-Stadt[20] und in Berlin[21]. Ein Auftritt im KTS Freiburg war geplant, wurde jedoch abgesagt. Zum Zeitpunkt des geplanten Konzertes in Deutschland war Güereña offenbar nicht mehr Mitglied der Gruppe, weil er „zu extrem“ gewesen ist.[20]

Am 11. Jänner 2004 starb Luis Güereña 45-jährig im Norden Tijuanas vor dem Fernseher an einem Herzinfarkt.[2] Aus diesem Anlass spielten Zúñiga, García, Bastida, Velásquez und Jiménez ihm zur Ehre einige Konzerte in Tijuana, Mexiko-Stadt und Los Angeles. Einige der Bands, die sich zu diesen Tribut-Veranstaltungen einfanden, wurden früher von Güereña gefördert oder hatten mit Tijuana No! gemeinsame Gigs. Tijuana No! gingen jedoch nicht, wie Fans erhofften, auf Tournee und konnten nicht bei jedem Konzert vollständig – das heißt mit allen fünf verbleibenden Mitgliedern – auftreten.[22]

Am 14. April 2006 fand im Multikulti ein letztes Konzert in der verbliebenen Originalbesetzung statt. Den Gesangspart von Güereña übernahm Luis Sandez, Mitglied der Band Samadhi und langjähriger Freund Güereñas.[23]

Weitere Karriere der Musiker

„Ceci“ Bastida, anfangs Schlagzeugerin, später Keyboarderin und Sängerin der Band, heute Solokünstlerin

Cecilia Bastida wurde bereits 2000 Hintergrundsängerin und Keyboarderin in der Band von Julieta Venegas und blieb ihr in dieser Funktion bis 2007 erhalten. Sie lebt mittlerweile in Los Angeles und arbeitet seit 2005 an ihrem Einstieg in eine Karriere als Solokünstlerin und nahm mithilfe des Produzenten Jason Roberts (Control Machete, Plastilina Mosh), Joselo von Café Tacuba und Ozomatli-Bassisten und Grammy-Gewinner Wil-Dog Abers erste Demos auf.[8]

Alex Zúñiga fungiert als Leiter des Kulturforums und Veranstaltungszentrums Multikulti in Tijuana.[24] Jorge Jiménez ist Gitarrist der 2004 gegründeten Band Agresores, welche als Ehrerbietung an Güereña entstand und mit Tixuanarkía eine CD veröffentlicht hat.[25] Teca García lebt heute in Nord-Hollywood und gründete Ende 2006 mit einigen Freunden die Indie-Reggae-Rock-Band Tijuanos, welche sich wie Tijuana No! aus zapatistischer Sichtweise soziopolitischen Themen widmet.[26] García ist Sänger und Gitarrist dieser Formation.[27] Aus Mitgliedern von Mercado Negro und Tijuana No! entstand die Gruppe Mercado No Identificado, der Zúñiga und Jiménez angehören und bei der Bastida bereits als Gastmusikerin tätig war.[28] Jene Formation tourte 2004 unter dem Namen Tijuana No! auch durch Deutschland.[29][16]

Ende 2005 gaben García, Zúñiga, Jiménez und Velásquez bekannt, gemeinsam mit der Sängerin Mayumi Tijuana No! wiederbeleben zu wollen und dass sie später vielleicht eine neue CD aufnehmen würden. García gab an, dass es ohne Güereña „nicht dasselbe“ sein werde und dass das Publikum ihn, das Symbolbild der Band, vermissen werde. Die Gruppe würde jedoch seine Linie weiterverfolgen.[12] Umgesetzt wurden diese Pläne bisher offenbar nicht.

Bedeutung des Bandnamens

Mit dem Wort Tijuana im Bandnamen wollte Tijuana No! nicht nur auf ihre geografische Herkunft aufmerksam machen sondern noch viel mehr auf die Probleme der Stadt. Tijuana sei eine Stadt von Drogendealern, der Migration und der Maquila-Industrie. Das No! sollte ausdrücken, dass die Gruppe alles ablehne, was nicht mit den politischen, sozialen und existentiellen Bedürfnissen der Bevölkerung übereinstimmt.[5]

Jorge Velásquez fügte dem hinzu, dass beide Wörter eine internationale Bedeutung hätten: Es gebe nur ein Tijuana und jeder auf der Welt kenne das Wort „No“.[7]

Musik

Einflüsse

Tijuana No! selbst gaben an, dass die prägendsten Einflüsse auf ihr Schaffen die Werke von Jello Biafra (Sänger der Dead Kennedys), John Doe von X, The Clash und die X-Ray Spex waren.[30] Stark geprägt zeigen sich ihre Alben von den an ihnen beteiligten musikalischen Ratgebern und Produzenten: So wird Tijuana No! als stilistisch nahe an Maldita Vecindad beschrieben[14] und Transgresores de la ley als vom baskischen Radikalrock Fermin Muguruzas durchzogen[31].

Anfänglich sei die Band, so Güereña, vor allem vom britischen Ska (The Specials) geprägt gewesen. Für ihn selbst sei immer der Punkrock essenziell gewesen, wohingegen Velásquez vom Classic Rock, Pink Floyd und Paul McCartney beeinflusst gewesen sei. Zúñiga wiederum sei vor allem von New Wave geprägt gewesen.[7]

Genre und Stilmerkmale

Charakteristisch für die Musik von Tijuana No! sind die zahlreichen Stil-Einflüsse, die von modernen Genres wie Ska-Punk, Latin Rock, Reggae, Metal, Drum ’n’ Bass und Hip-Hop bis hin zu Weltmusik und traditionellen Stilen aus aller Welt reichen.[32] Laut Luis Güereña achtete die Band jedoch nicht darauf in irgendein musikalisches Genre zu passen. Ihr Sound sei eine Fusion dessen, was jeder in die Gruppe bringe[1], das wesentlichste Merkmal ihrer Musik ihre Vielfalt[7].

All diese stilistischen Einflüsse gelten als Grundstein des „explosiven, tanzbaren Sounds“ Tijuana No!s.[32] Manche Lieder zeigen stärkere Einflüsse eines Genres wie andere. Cowboys und Teile von Fantasma (beide vom Album Tijuana No!) und Sin Tierra aus Contra-Revolución Avenue sind dem Ska sehr nahe; von Reggae geprägt sind Niños de la Calle, der Rest des Liedes Fantasma, Fiesta de Barrio (alle Tijuana No!) und ein Teil von Sin Tierra. Kill Steal, , Ali Baba (y sus 40 mil ladrones), La Migra (alle Tijuana No!), Transgresores de la ley vom gleichnamigen Album und Travel Trouble und Killing Brothers aus Contra-Revolución Avenue sind aufgrund ihrer E-Gitarren-Riffs verschiedenen Rockgenres zuzuordnen. Pobre Frida (Transgresores de la ley) kennzeichnet sich durch ein Baritonsaxophon-Thema; auf Contra-Revolución Avenue findet sich mit Stolen at Gunpoint auch eine Hardcore-Rap-betonte Nummer.[14][31][33]

Neben Percussion-Instrumenten, Schlagzeug, E-Gitarren, E-Bass und Blasinstrumenten verwendeten Tijuana No! in ihren Werken verschiedene traditionelle lateinamerikanische Instrumente wie von García gespielte präkolumbianische Flöten und ein Schneckenhorn in der Einleitung zu Transgresores de la ley[34] oder eine Panflöte für die Melodie von El Cóndor Pasa, mit welcher das Lied Renace en la montaña beginnt. Diese Vermischung traditioneller und populärer Musikelemente betont einerseits die Legitimität, dass die Band die Gefühle und Interessen des Publikums vertritt, und andererseits fördert sie die Identifikation zwischen Musikern und Publikum.[35]

Ein anderes wesentliches Element in der Musik Tijuana No!s ist die Tatsache, dass der Band mit Güereña, García und Bastida drei Sänger zur Verfügung hatte, deren Stimmen eigene Funktionen einnahmen; in einigen Liedern sind zusätzlich Stimmen von Gastmusikern wie Manu Chao, Fermin Muguruza, Kid Frost und Kim Deal zu hören.[14][33][36] Güereñas knurrend-heulender Gesang wurde in erster Linie für die satirischen Punk-Texte eingesetzt, Bastida sang mit herzlicher Stimme die melodiösen Popmelodien und Teca García, dessen Gesang Einflüsse von Folk, Funk, Rock und Ska verbindet, übernahm zusätzlich die Rap-Passagen.[26] Güereña verstand sich selbst jedoch nicht als Sänger der Gruppe, sondern als ihr wichtigster Texteschreiber und Schreier.[7]

Texte und Ideologie

Die Liedtexte der Band sind in den Sprachen Spanisch, Englisch und Spanglish verfasst und großteils von den Bandmitgliedern gemeinsam erarbeitet: Nachdem ein Lied fertig komponiert wurde, verfassten die Mitglieder individuelle Texte, verglichen diese Vorschläge und verarbeiteten sie schließlich zu den fertigen Letras.[1] Einige Ausnahmen davon sind die Lieder Pobre de Ti (Text von Julieta Venegas[37]), Spanish Bombs (Cover von The Clash), El Sordo und (das laut Güereña aus musikalischer Perspektive beste Lied der Band[7]; beide von César Ortega geschrieben[37]), Pobre Frida und La Esquina del Mundo (Fermin Muguruza[36]) und das aus Zusammenarbeit mit zahlreichen Musikern aus anderen Ländern entstandene Album Contra-Revolución Avenue.

In ihren eloquenten Texten widmen sich Tijuana No! einer breiten Palette an Themen, die unter anderem Korruption unter Politikern, Rassismus, Migrationspolitik und weitere internationale, sozio- und innenpolitische Angelegenheiten beinhaltet und welche die internationalistische, antiimperialistische und antirassistische Gesinnung der Band widerpiegelt. Für ihre Ideale trat die Gruppe nicht nur in ihren Texten ein, sondern auch bei Benefizveranstaltungen wie Rock por Chiapas[38], Gira por la Libertad und Vibra Votán por las 3 señales[19] oder bei antirassistischen Veranstaltungen in Grenzcamps nahe Tijuana.[29] Die zahlreichen Kollaborationen mit Musikern aus allen Teilen der Welt symbolisieren das Überschreiten von Grenzen und dienen der Bündelung des musikalischen und geistigen Potentials der Künstler, wodurch Sprachbarrieren, Schubladisierungen und Nationalismen durchbrochen werden sollten.[16]

Als erste politisch motivierte Skaband des Landes gaben Tijuana No! einer sozialkritischen und mit der aktuellen Politik unzufriedenen Generation eine Stimme.[4] Tijuana No! verstanden sich als Sprachrohr der Unterdrückten auf beiden Seiten der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko sowie des zentral- und südamerikanischen Raumes. Laut Luis Güereña werde die Band, die Zeit ihres Bestehens für ihre provokativen Live-Auftritte bekannt war, so lange über politisches Bewusstsein singen, bis sich die Lebensqualität der Unterschicht weltweit verbessert habe.[1][4] Die mexikanische De-facto-Einheitspartei PRI und das mexikanische Militär bezeichnete Güereña als “group of fucking mafiosos” (deutsch: „Gruppe verdammter Mafiosos“), die dem Land, das „buchstäblich alles“ habe, alles wegnehme.[10] Als die PRI um die Jahrtausendwende nach und nach an Einfluss verlor, meinte er:

«Me siento como un profeta. Muchos compañeros músicos entre ellos Saúl Hernández me han sugerido que me calle la boca y que no proteste tanto, pero a mí me vale.»

„Ich komme mir wie ein Prophet vor. Viele Kameraden, darunter Saúl Hernández (Anmerkung: Sänger der mexikanischen Rockband Caifanes), haben mir nahegelegt, dass ich den Mund halte und nicht so viel protestiere, aber mir ist es wichtig.“

Luis Güereña[2]

Die Grenze und die US-Politik als prägende Einflüsse

Die Grenze zwischen den USA und Mexiko bei Tijuana
„La migra“: Die United States Border Patrol

Die geographische Lage Tijuanas an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze beschrieben Tijuana No! im von Fermin Muguruza getexteten La Esquina del Mundo („die Ecke der Welt“) als «penúltima calle de Latinoamérica» (deutsch: „vorletzte Straße Lateinamerikas“).[39] Die zwischen Lateinamerika und den USA gelegene Grenze und ihre Auswirkungen auf das Leben der Latinos wurden von Tijuana No! in vielen ihrer Lieder zum Thema genommen.

Güereña zufolge seien Unrecht und Ungleichheit in Mexiko auf die Yankee-Dominanz zurückzuführen. In ihrer Musik drückte die Band aus, dass diese Verhältnisse bedingen würden, dass viele Menschen zum Sichern ihrer Subsistenz die Grenze überschreiten müssten[4], und stellte sich hinter sowohl legale als auch illegale mexikanische Migranten[40]. Travel-Trouble aus dem Album Contra-Revolución Avenue spricht von der Scheinheiligkeit des kapitalistischen Systems, in dem es für Umweltverschmutzung und Geldverkehr keine Grenzen gebe, während Menschen ohne Papieren der Grenzübertritt verweigert werde.[4] Güereña entsagte der Grenze jegliche Existenzberechtigung[3] und forderte unter anderem “No countries, no flags. / No systems, no politics. / No armies […] Nobody should stop you!” (Teil des Refrains von Travel-Trouble, deutsch: „Keine Länder, keine Flaggen. / Keine Systeme, keine Politik. / Keine Armeen […] Niemand sollte dich stoppen!“).

«Lo único que quiero es ir a trabajar / para a mis hijos darles que tragar»

„Das einzige, das ich will, ist arbeiten zu gehen / um meinen Kindern etwas zu schlucken [essen] zu geben“

Tijuana No!: La Migra (Strophenteil)

«Lo que quiero es: comida, techo, vestido, dignidad / Antes me darás: odio, cárcel, tortura, muerte»

„Was ich will ist Essen, ein Dach, Kleidung, Würde / Zuvor wirst du mir geben: Hass, Gefängnis, Folter, Tod“

– La Migra (Refrain)

Im Intro zu La Migra sind ein hektisches Gespräch zweier mexikanischer Flüchtlinge an der US-mexikanischen Grenze und das Rauschen der Rotorblätter eines Helikopters der US Border Patrol zu hören.[41] Anschließend parodiert Güereña in gebrochenem Spanisch einen INS-Officer, der durch ein Megaphon die Mexikaner auffordert zurück nach Mexiko zu gehen, weil sie ihm zu hässlich sind[40], um anschließend von der Aussichtslosigkeit des Lebens in Mexiko und von den minimalen Wünschen der Migranten zu singen. Vier ersehnten Forderungen werden vier andere Begriffe entgegengestellt, die den tatsächlichen Umgang der USA mit der Realität beschreiben sollen. Die Band verwendet in diesem Liedtext stets die erste Person. Eine in der Musikszene häufig verwendete Stilfigur ist der Übergang von einer ursprünglichen Absicht zur Suche nach einem Kompromiss, der nicht in Form einer Bitte sondern als Forderung artikuliert wird.[41] Das Lied endet mit dem Ausruf „Fuck the USA!“.[40]

La Migra und Gringos Ku Klux Klanes zielten auf den kalifornischen Gouverneur Pete Wilson und rassistische anti-immigrantische Stimmung ab. Bei Liveaufführungen verkleidete sich Güereña als als Uncle Sam, Freiheitsstatue oder Pete Wilson mit Hitlerbart, zeigte den Hitlergruß und rief „Heil a California! Heil a Pete Wilson! Heil a 187!“[40]. Er beschimpfte das Publikum, bis dieses verärgert darauf reagierte. Diese Provokationen sollten letztlich auch dazu führen, dass sich das Publikum Gedanken über den Ursprung von Rassismus, Diskriminierung und Migration macht.[4] Ansonsten trug Güereña häufig T-Shirts mit dem Aufdruck Beaner[3][42], einem englischsprachigen exonymischen Ethnonym für Mexikaner.

Imperialistische Geschichte

Mexikanische Gebietsverluste im Jahr 1848 infolge des Vertrags von Guadalupe Hidalgo

In Stolen at Gunpoint nahmen Tijuana No! und Kid Frost zusätzlich zu weiterer Kritik an der US-amerikanischen Migrationspolitik auch zu einer historischen Komponente der US-amerikanisch-mexikanischen Beziehungen Stellung: dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Dem mexikanischen Volk seien unter anderen Kalifornien, Arizona, Texas, Neumexiko und Aztlán mit Waffengewalt gestohlen worden.[10] Mit den ersten Worten auf dem Debutalbum Tijuana No! (in der Einleitung zum Instrumentalthema Cowboys) parodiert Güereña einen skalpsammelnden US-Cowboy.[3]

Tijuana No! beschränkten sich in ihrer Kritik an Imperialismus und Rassismus nicht lediglich auf das Verhältnis zwischen Mexiko und den USA. Sie behandelten auch in anderen Regionen der Welt grassierende Formen des Rassismus, wie zum Beispiel im Lied Soweto, in dem Nelson Mandela als Hoffnung für die jahrzehntelang unterdrückte schwarze Bevölkerung Südafrikas und als ihr Führer gepriesen wurde.[43]

Antisemitismus-Vorwurf

Bei einem Auftritt in Mexiko-Stadt sagte Luis Güereña, es sei kein Zufall, dass während der Terroranschläge am 11. September 2001 keine Juden in New Yorks World Trade Center gewesen seien.[44][45] Deswegen und wegen des Hitlergrußes in den Bühnenshows wurden der Band antisemitische Tendenzen vorgeworfen. Ein Auftritt in Deutschland wurde abgesagt, da sich die Band von dieser Aussage Güereñas aus Sicht der Veranstalter nicht ausreichend distanzierte: Alex Zúñiga bekräftigte, dass die Band weder antisemitisch noch antijüdisch sei und dass Güereña, der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Teil der Band war, alleine für seine Äußerungen verantwortlich sei.[20][45]

Der Politikwissenschaftler John Holloway beschrieb diese Äußerungen und antiamerikanistische Parolen angesichts der Rolle, welche die USA in Lateinamerika gespielt hätten, als „kaum überraschend“ und „mehr als verständlich“: Macht werde mit den Vereinigten Staaten gleichgesetzt und Antiamerikanismus zunehmend hoffähig. In diesen Kreisen wäre Antinordamerikanismus „fast per definitionem“ mit Antizionismus und nicht selten auch mit Antisemitismus verbunden, sprach hingegen die mexikanische jüdische Kolumnistin Esther Shabot.[44]

Revolutionen und Solidarität mit Untergrundbewegungen

Subcomandante Marcos, Sprecher des EZLN (links)
Flagge des peruanischen MRTA

In den Danksagungen auf der Platte Transgresores de la Ley erwähnte Güereña das EZLN „und niemand anderen“.[3] Mit diesem kontroversen Programm stemmte sich die Gruppe gleichzeitig auch gegen den Kommerzialismus und machte darüber hinaus auf die Situation indigener Gemeinschaften aufmerksam, über welche sie eigene Lieder schrieben[2] und für deren Verteidigung sie sich einsetzten.[38]

Der „Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung“ gelang es 1. Januar 1994, mehrere Bezirkshauptstädte in Südmexiko zu besetzen. Die Zapatisten demonstrierten damit gegen das eben in Kraft getretene Nordamerikanische Freihandelsabkommen. In der Folge bekannten sich mehrere Vertreter der mexikanischen Rockmusikszene zu der indigenen Guerillaorganisation. Neben Tijuana No!, deren zweites Studioalbum eine direkte Reaktion auf diese Geschehnisse darstellte, schrieben auch Resorte, Maldita Vecindad, Santa Sabina, José de Molina und weitere Künstler und Bands Lieder über die Ereignisse in Chiapas; das Verhältnis zwischen dem EZLN und dem mexikanischen Rock gilt grundsätzlich als sehr eng.[43] Neben dem EZLN unterstützten Tijuana No! auch die peruanische „Revolutionäre Bewegung Túpac Amaru“ (MRTA), die ebenfalls stark in der indigenen Bevölkerung des Landes verwurzelt ist.

«No pasarán de este lugar – la resistencia, ¡ni un paso atrás!
A defender la dignidad gritando fuerte: ‹¡Tierra y Libertad!›»

„Sie werden nicht über diesen Platz hinweg kommen – der Widerstand, kein Schritt zurück!
Zum Verteidigen der Würde laut rufend: ‚Land oder Freiheit!‘“

Tijuana No!: Transgresores de la Ley (Refrain)

Die Mitglieder des EZLN bezeichnete die mexikanische Regierung als Transgresores de la Ley („Gesetzesübertreter“); Tijuana No! griffen diesen Terminus auf und gaben ihrem zweiten Album diesen Namen.[1] Im gleichnamigen Titelsong der CD ließ die Band den Zapatisten-Führer Subcomandante Marcos selbst zu Wort kommen, der in Form einer Grußbotschaft versprach den Kampf für seine Ideale fortzuführen. Das Video zu diesem Lied zeigt EZLN-Mitglieder im Dschungel von Chiapas, Bilder einer pro-zapatistischen Demonstration in Mexiko-Stadt und eines Konzertes der Band am Zócalo mit 80.000 Fans.[46] Güereña merkte an, dass dieses Lied geschrieben worden sei, um die Bevölkerung Chiapas’ und die zapatistischen Kämpfer moralisch zu unterstützen.[7] Dieses Lied sei für ihn sehr emotional und ein Signal zum Aufstehen und Kriegführen.[1]

Im Refrain dieses Liedes verknüpften Tijuana No! zwei Slogans aus der Mexikanischen Revolution und dem Spanischen Bürgerkrieg. ¡No pasarán! („Kein Durchkommen!“) war der Schlachtruf der antifaschistisch-republikanischen Kämpfer im Spanischen Bürgerkrieg[47], denen Tijuana No! mit ihrer Coverversion des Liedes Spanish Bombs gedenken. Bei der mexikanischen Revolution verwendeten die Anhänger des Rebellionsführers Emiliano Zapata den Wahlspruch ¡Tierra y Libertad! („Land und Freiheit!“), den Zapata von Ricardo Flores Magón übernommen hatte. Sowohl ¡Zapata vive! („Zapata lebt!“), ein weiterer im Songtext zu Transgresores de la Ley aufgegriffener Slogan, als auch die Kombination von Signalwörtern wie dignidad („Würde“), libertad („Freiheit“) und democracia („Demokratie“) sind zapatistische Parolen, die mittlerweile von sozialen Bewegungen in vielen Teilen der Welt aufgegriffen worden sind.[48] Mit ¡Viva Zapata! („Es lebe Zapata!“) wussten Tijuana No! bei ihren Live-Auftritten das Publikum anzutreiben. Bei der Verwendung zapatistischer Parolen beschränkte sich die Band nicht bloß auf Lieder, deren Inhalt in direktem Zusammenhang mit dem EZLN steht: Der Ruf ¡Ya Basta! ist zum Beispiel ein wesentlicher Bestandteil der tautologisch aufgebauten Lyrics von Ali Baba (y sus 40 mil ladrones), einem Lied, in dem Ausbeutung und Korruption behandelt werden.

«[…] Ya basta de llorar / ¡Basta ya! / Ya basta de pedir / ¡Basta ya! / Ya basta de implorar […]»

„Es wurde schon genug geheult / Es reicht! / Es wurde schon genug erbeten / Es reicht! / Es wurde schon genug gefleht“

Tijuana No!: Ali Baba (y sus 40 mil ladrones)

System- und Gesellschaftskritik

«Manipulan y juegan con tu cráneo vacío. Y lo domestican hombres artificiales.»

„Sie manipulieren und spielen mit deinem leeren Schädel. Und es domestizieren ihn künstliche Männer.“

Tijuana No!: Patético Cuadro

Mit Patético Cuadro formulierten Tijuana No! ihr Misstrauen gegenüber den mexikanischen Medien, insbesondere dem Fernsehen, und stellten den Informationsmangel als einen ausschlaggebenden Faktor im Chiapas-Konflikt dar.[43]

Liedtexte über soziale Probleme waren in der mexikanischen Rockmusik der 1990er-Jahre häufig zu finden. Meistens solidarisierten sich die Künstler in diesen Liedern mit gesellschaftlichen Unterschichten[43], wie Tijuana No! in Sin Tierra mit den Landlosen und in Niños de la Calle mit den Straßenkindern.

Tijuana No! prangerten weiters die Korruption in der mexikanischen Politik an. Güereña trat bei Konzerten häufig gegen Abbildungen Carlos Salinas de Gortaris, des mexikanischen Präsidenten von 1988 bis 1994, in dessen Amtszeit mehrere Korruptionsfälle bekannt wurden und in welche auch die Unterzeichnung des NAFTA-Vertrags und damit der Aufstand der Zapatisten fällt.[10] In Borregos Kamikazes sang Manu Chao als Gastmusiker «Llegó el presidente, llegó la corrupción / Llegó el presidente, llegó el gran cabrón» (deutsch: „Der Präsident ist angekommen, die Korruption ist angekommen / Der Präsident ist angekommen, die große Drecksau ist angekommen“); in Ali Baba (y sus 40 mil ladrones) hielten sie fest, dass die Bevölkerung die Korruption satt hätte. Um auch der Allgemeinheit die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zur sozialen und wirtschaftlichen Lage in Mexiko öffentlich zu verkünden, übergab Güereña das Mikrophon bei Auftritten gelegentlich dem Publikum.[2]

Nicht durch Lieder aber durch T-Shirts kritisierte Güereña auch die Katholische Kirche. Mit einer Fotomontage, die den Papst mit schwangerem Bauch zeigt, karikiert er die ablehnende Haltung der Kirche gegenüber der Empfängnisverhütung.[10]

Tribute

«Las Madres de Plaza de Mayo enseñan a avanzar, socializando la maternidad, sin odio ni rencor, pero sin olvidar, nadie nos quitó nunca la dignidad.»

„Die Madres de Plaza de Mayo lehren voran zu gehen, ohne Hass und Groll, aber ohne zu vergessen, niemand nahm uns je die Würde.“

Tijuana No!: Sin Tierra

Frida Kahlo (links)

Mit ihren Liedern zollten Tijuana No! nicht nur den modernen Bewegungen MRTA und EZLN ihren Tribut. Neben mexikanischen Nationalhelden wie Emiliano Zapata oder Pancho Villa (zum Beispiel in Somos Más, Stolen at Gunpoint) wird auch der Indigenenanführer Tupaq Amaru II. aus dem heutigen Peru (in Renace en la Montaña) und der Südafrikaner Nelson Mandela (Soweto) in Songtexten erwähnt.

In Sin Tierra rühmten sie die Madres de Plaza de Mayo dafür, dass sie ohne Hass und Groll zu hegen an den Umgang mit Regimekritikern im argentinischen „Prozess der Nationalen Reorganisation“ erinnern. Auf die offenen Adern Lateinamerikas, ein Werk des uruguayischen Schriftstellers Eduardo Galeano, wiesen sie im Refrain von La Esquina del Mundo hin, wobei der Originaltitel „Las venas abiertas de América Latina“ zu „Venas abiertas de Latinoamérica“ verändert wurde. Frida Kahlo, eine vom Marxismus überzeugte mexikanische Malerin, rühmten Tijuana No! im Lied Pobre Frida[31]; Porträts von Che Guevara waren mitunter Teil des Bühnenbildes[42].

Kritiken und Bedeutung

In seinen CD-Rezensionen für den All Music Guide bemängelt Don Snowden wiederholt die zu starken Einflüsse ihrer Mentoren und das Fehlen einer eigenen klanglichen Identität. Das Erstlingswerk der Band zeige allzu starke Einflüsse von Manu Chao und Maldita Vecindad y los Hijos del Quinto Patio; die Gruppe spiele ihre Einflüsse vor, ohne dass die Musik je eine eigene Gestalt annehme.[14] In seiner Kritik zum Nachfolgewerk Transgresores de la ley betont Snowden noch einmal, dass das Album Tijuana No! ziellos und unzusammenhängend wirke “compared to the very short 32 minutes of tightly focused arrangements and highly dramatic music on their second album” (Dan Snowden[31], deutsch: „im Vergleich zu den sehr kurzen 32 Minuten fest fokussierter Arragements und hochdramatischer Musik auf ihrem zweiten Album“). Letztendlich, so Snowden, bleibe die Frage nach der musikalischen Identität der Band unbeantwortet; die jamaikanischen Rhythmen aus dem Debutalbum seien vom baskischen Radikal-Rock des Produzenten Fermin Muguruza überschwemmt worden. Bei diesem Urteil bleibt Snowden auch nach der Veröffentlichung von Contra-Revolución Avenue, indem er abermals betont, dass Tijuana No! weiterhin eine klangliche Identität fehle. Die Band zeige echte Musikalität nur, wenn Ceci Bastida die Lead-Vocals übernimmt. Das Bemerkenswerteste sei neben der weiter ungelösten Frage nach ihrer Identität, dass stets Gäste mit großen Namen bei ihren Aufnahmen mitmachen.[33]

„Bedauerlicherweise“ wurde Cecilia Bastida, die als eine der wenigen herausragenden weiblichen Sänger des spanischsprachigen Rocks (rock en español) neben Andrea Echeverri von den Aterciopelados bezeichnet wird, auf den ersten beiden Alben nur selten die Leadstimme überlassen, schrieb das US-amerikanische Musikmagazin Frontera.[10]

Andere Stimmen behaupten, Tijuana No! hätten innerhalb der mexikanischen Szene einen großen Vorsprung in ihrem Musikstil gehabt[15], Luis Güereña wurde nach seinem Tod gar als Pionier der Rock-, Ska- und Punkmusik in Nordmexiko bezeichnet.[2] Einer von vielen Bandbeschreibungen zufolge vermenge die „legendäre“ Band „Elemente aus Ska, Pop, Rock und traditioneller mexikanischer Musik miteinander zu einer energiegeladenen Synthese […], die ihnen, gepaart mit ihren konsequent politischen Texten, eine wirklich einzigartige Vitalität verleiht“ und sie sei die einflussreichste Punkband Mexikos, wenn nicht gar Südamerikas.[16]

Laut The Rough Guide to Rock unterscheidet sich Tijuana No! von anderen sozialkritischen Bands in Mexiko zum einen dadurch, dass sich unter ihren Werken Lieder mit klar revolutionärem Charakter finden. Zum anderen zeigen ihre Titel stilistisch keine eindeutig mexikanische Prägung, da sie härtere Genres als frühere Bands in Mexiko verwendeten.[49] Laura Hightower nannte die Band die eindringlichste und streitlustigste einer neuen Rockmusikbewegung.[1] In anderen Bandbeschreibungen wird Tijuana No! als erste mexikanische Skaband mit einem politischen Hintergrund[11][13] beschrieben.

Diskographie

Titel Veröffentlichung Anmerkungen
Studioalben:
NO 1992 im Independent-Label Rock and Roll Circus erschienen
Tijuana No! 15. Februar 1994 überarbeitete Version des Albums NO; Label BMG Culebra
Transgresores de la ley 10. Januar 1995 produziert von Fermin Muguruza
Contra-Revolución Avenue 7. April 1998
Live-CD:
Live at Bilbao, Spain 6. Juni 2000
Best-Of:
Rock milenium 12. Januar 1999 Beide Best-Of-CDs der Band sind Teil einer Reihe von Kompilationen verschiedener mexikanischer Musiker und Bands.
Rock en Español – Lo mejor de: Tijuana No 21. August 2001
Sampler-Beiträge:
Alternativo – Culebra 26. März 1996 mit Transgresores de la Ley
Rockmania in Spanish 25. Februar 1997 mit Pobre de Ti
Lo Mejor del Rock 1993 17. Juni 1997 mit La Migra und Niños de la Calle
Lo Mejor del Rock 1994 17. Juni 1997 mit Spanish Bombs und La Esquina del Mundo
Reconquista!: The Latin Rock Invasion 1997 mit Transgresores de la Ley
Rockmania in Spanish, Vol. 2 10. Februar 1998 mit La Esquina del Mundo
Live from the Latino Laugh Festival, Vol. 1 19. Mai 1998 mit Sin Tierra
100% Rock 15. Dezember 1998 mit Spanish Bombs
Amodio eta gorrotozko kantak/Canciones de amor y odio (1984-1998) 1998 mit La Esquina del Mundo; von Fermin Muguruza organisierte Kompilation
Rockmania in Spanish, Vol. 3 23. März 1999 mit Nadie Dijo Nada
100% Rock 1999 14. Dezember 1999 mit Gente
Latin Rock Explosion Vol. 1 – La Explosión del Rock Latino 17. Juli 2000 mit Pobre de Ti und Spanish Bombs
Brigadistak Sound System 17. September 2001 Harria (gemeinsam mit Fermin Muguruza, John Pantle und Mikel Abrego); CD von Fermin Muguruza
Rock en Español – Lo mejor de: En Vivo 9. Oktober 2001 mit Pobre de Ti; Live-Sampler aus derselben Reihe wie Rock en Español – Lo Mejor de: Tijuana No
Juntos 23. April 2002 mit Pobre de Ti, Ali Baba (y sus 40 mil ladrones), La Migra, Spanish Bombs und Golpes Bajos; diese CD besteht je zur Hälfte aus Liedern aus den Alben Contra-Revolución Avenue und Baile de Máscaras von Maldita Vecindad y los Hijos del Quinto Patio
Rock the Latin Groove 21. Oktober 2002 mit Pobre de Ti
Divas del Rock 5. Februar 2002 mit Pobre de Ti
15 Años de Rock en Tu Idioma 23. Juli 2002 mit Pobre de Ti, Ali Baba (y sus 40 mil ladrones) und La Migra
Ska’n Dalo 14. September 2004 mit Pobre de Ti und La Vaka
30 Rock Pegaditas 4. Januar 2005 mit Pobre de Ti

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n Laura Hightower: Tijuana No! Biography, auf musicianguide.com; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (englisch)
  2. a b c d e f Luis Güereña Fallece, auf rockinphoenix.org; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (spanisch)
  3. a b c d e f Josh Kun: Unresting Luis Güereña, 1959–2004, auf bostonphoenix.com; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (englisch)
  4. a b c d e f Nicolai Garcia: Remembering Luis Güereña: Voice of Tijuana No!, auf rwor.org; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (englisch)
  5. a b c d e f g h i j k l m n o Octavio Hernández: Tijuana No!: Transgresores del ska y el punk, auf laopinion.com, 22. Februar 2001; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (spanisch)
  6. a b Tijuana No!'s History, auf arrigui.tripod.com; zuletzt abgerufen am 15. Dezember 2008 (spanisch)
  7. a b c d e f g h i j k l m n José Manuel Valenzuela und Gloria González: Luis Güereña: Transgresores de la ley, auf imjuventud.gob.mx, Interview vom März 1998; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (SWF-Format, spanisch)
  8. a b Beitrag zu Ceci Bastida auf bmi.com; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (englisch)
  9. a b c Octavio Hernández Díaz: Julieta Venegas El rock tiene cara de mujer auf laopinion.com, 19. Oktober 2000; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (spanisch)
  10. a b c d e f g Frontera Magazine: Interview: Tijuana No!, auf illvox.org, zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  11. a b Links e Historia del ska y del rock, auf galeon.com; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (spanisch)
  12. a b Solange García: Tijuana No! quiere revivir, auf eluniversal.com.mx, 18. Dezember 2005; zuletzt abgerufen am 12. November 2008 (spanisch)
  13. a b c Mike Tajobase: La historia del Ska en México, auf lahaine.org; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (spanisch)
  14. a b c d e Tijuano No!: Critic's Review, auf msn.com; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  15. a b Bandbiografie auf manuchao.com.mx; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (spanisch)
  16. a b c d Legendärer crossover polit skareggaepunk aus Tijuana, mexico, Bandbiografie auf openairamberg.de; zuletzt abgerufen am 10. November 2008 (deutsch)
  17. Rebecca Gwyn Wilson: God Told Me to Skin You Alive, im Pressearchiv auf winstonsmith.com, Mai/Juni 1999; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  18. Tijuana No. Historia, julietavenegas.us; auf web.archive.org einsehbar (spanisch)
  19. a b Yuriria Pantoja Millan: Falleció Luis Güereña, promotor del punk rock, auf jornada.unam.mx, 21. Januar 2004; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (spanisch)
  20. a b c Koraktor Dezember 2003, auf kts-freiburg.org; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (deutsch)
  21. Kai Wydra: Bericht zum Konzert am 13. November 2003 in Berlin, auf wasteofmind.de; zuletzt abgerufen am 24. November 2008
  22. Preparan adiós de Luis, auf frontera.info; zuletzt abgerufen am 30. Oktober 2007
  23. Sonará hoy Tijuana No, auf frontera.info, 14. April 2006; zuletzt abgerufen am 30. Oktober 2007
  24. El Sol de Tijuana: Viene al Multikulti Flavio Mandinga, auf oem.com.mx, 23. März 2007; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (spanisch)
  25. Beitrag zu den Agresores auf absolutepunk.net; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  26. a b Beitrag zu Tijuana No! und den Tijuanos auf laweekly.com; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  27. Auftritt der Tijuanos auf myspace.com; zuletzt abgerufen am 11. Oktober 2008 (spanisch)
  28. Homepage von Mercado No Identificado, zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  29. a b JOKE e.V. lässt den Berg wieder Rocken!, Bandbeschreibung auf brennessel.com; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (deutsch)
  30. Auftritt von Tijuana No! auf myspace.com; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (spanisch)
  31. a b c d Transgresores De La Ley: Critic's Review, auf msn.com; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  32. a b Bandbiografie auf livegigs.de; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (deutsch)
  33. a b c Contra-Revolucion Avenue: Critic's Review, auf msn.com; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  34. J. Kun 2005: S. 217
  35. Laura Martinez: Cultural Hybridity in Mexican rock music. About ‘Latinness’ in ‘Guacamole Rock’, auf norient.com, 5. Oktober 2007; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  36. a b Kolaborazioak – Colaboraciones – Collaborations 1984-2000, muguruzafm.com (einsehbar auf web.archive.org; baskisch, spanisch, französisch und englisch)
  37. a b Booklet der CD Lo Mejor de Tijuana No!
  38. a b Tijuana No!: Biography, auf msn.com; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (englisch)
  39. J. Kun 2005: S. 193
  40. a b c d J. Kun 2005: S. 197
  41. a b César Abilio Vergara Figueroa: Construcción de lo público y lo privado en la música popular masiva, auf www.uam-antropologia.info; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (spanisch)
  42. a b Bild von einem Auftritt am 26. Oktober 2000 in Phoenix (Arizona)
  43. a b c d Fábrica de polvo: El rock mexicano en los noventa. Capítulo II: La temática de las letras del rock mexicano; zuletzt abgerufen am 17. März 2009 (spanisch)
  44. a b Mary Kreutzer und Wolf-Dieter Vogel: Viva Osama! Lateinamerikas Linke und ihr Feindbild USA, auf trend.infopartisan.net; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (deutsch)
  45. a b Koraktor Januar 2004, auf kts-freiburg.org; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (deutsch)
  46. Video zu Transgresores de la Ley auf vids.myspace.com; abgerufen zuletzt am 11. November 2008 (englisch)
  47. ¡No Pasaran! – „Kein Durchkommen“, auf no-pasaran-wismar.de; zuletzt abgerufen am 11. November 2008 (deutsch)
  48. Hintergrund: Die zapatistische Rebellion von Momo, Beitrag zum EZLN in der Online-Ausgabe von kritische-masse.org, 21. September 2007 (einsehbar auf web.archive.org; deutsch)
  49. Jonathan Buckley (Hg.): The Rough Guide to Rock, 3rd edition. Rough Guides, 2003; ISBN 978-1843531050. Seite 1088; Vorschau auf Google Books (englisch)

Literatur

  • Josh Kun: “The Sun Never Sets on MTV”: Tijuana NO! and the Border of Music Video. In: Michelle Habell-Pallán und Mary Romero (Hg.): Latino/a Popular Culture. New York University Press; New York, London 2002. ISBN 0-8147-3624-6; S. 102–116 (englisch)
  • Josh Kun: Audiotopia. Music, Race, and America. University of California Press; Berkeley, Los Angeles, London 2005. ISBN 0-520-24424-9 (englisch)

Weblinks


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