- No wave
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No Wave bezeichnet eine kurzlebige, einflussreiche, avantgardistische Musikrichtung, welche von ca. 1977 bis 1982 fast ausschließlich in der Lower East Side von New York City zu Hause war. Zu den bekanntesten No-Wave-Musikern zählen Lydia Lunch und James Chance. Obwohl No Wave später Musik durch die Achtziger bis heute beeinflusste, schaffte es keiner zu Mainstreamerfolg (Lydia Lunch und Sonic Youth kamen jedoch sehr nah).
Als wichtigstes Album gilt der von Brian Eno produzierte Sampler No New York.
Inhaltsverzeichnis
Namesentstehung
Der Name No Wave war als Satire auf die in den siebziger Jahren aufkommende New-Wave-Bewegung gerichtet. Die Bezeichnung verdeutlichte zudem, dass No Wave vollkommen unabhängig war und sich in kein bis dahin bekanntes Raster einordnen ließ.
No-Wave-Bands
- Mars
- Suicide
- DNA
- Teenage Jesus & the Jerks
- James Chance & the Contortions
- Bush Tetras
- Material
- Monitor
- Swans
- Sonic Youth
- 8-Eyed Spy
- Von Lmo
- Ut
- Theoretical Girls
- Glenn Branca
- Richard Hell & the Voidoids
- Meat Puppets
Merkmale
No Wave kann generell als Ast vom Post Punk und Artrock bezeichnet werden. Im Vordergrund standen Atmosphäre, unkonventionelle Gitarrengeräusche, offene Liedstrukturen, die jedoch oft ein sich wiederholendes Thema auffassten, und atonaler Aufbau. Melodie oder technisches Talent, um ein Instrument spielen zu können, galten als untergeordnet. Dies ging so weit, dass Gruppen wie z. B. DNA sogar aus Musikern ohne musikalische Erfahrung bestanden, die eine eigene Art entwickelten, ihre Instrumente zu spielen, und damit auch Erfolg hatten.
Chronologischer Ablauf und Unterordnungen
Den Anfang von ca. 1977 - 1981 machten u. a. Mars, Teenage Jesus & the Jerks (Lydia Lunch & James Chance), Glenn Branca, DNA und viele weitere. Bereits 1977 verließ James Chance TJ&TJ da Lydia Lunch einen minimalistischeren Sound erreichen wollte, er gründete anschließend „The Contortions“ und ging mehr in eine Jazz orientierte Richtung.
1978 nahm Brian Eno das wichtigste No-Wave-Album No New York mit James Chance & the Contortions, Teenage Jesus& the Jerks, Mars und DNA auf. Jedem Künstler stand es zu vier Lieder beizusteuern. Anstatt wie bei einem Sampler üblich, möglichst viele Bands zu beinhalten, wurde No Wave hierdurch auf vier Gruppen reduziert. Kritiker warfen Brian Eno vor, dass er versuche die Künstler auszubeuten, dies ist aber so nicht korrekt - er verfolgte eher das Ziel diese Musikrichtung zu retten und den Musikern eine Chance auf einen Plattenvertrag zu geben, den sie ohne ihn so einfach nicht hätten bekommen können.
Einige Monate später lösten sich Mars auf da sie nicht mehr gebucht wurden, ihre beiden Alben „78+“ und „1977-1978 the complete studio recordings“ wurden erst postum veröffentlicht. Auch Teenage Jesus & the Jerks lösten sich noch 1978 auf. Lydia Lunch ging anschließend zu 8 eyed spy und begann Solo-Alben zu veröffentlichen.
1981 hatten sich die meisten Bands getrennt und No Wave ging einerseits in eine tanzbare Richtung mit Bands wie Bush Tetras, the Dance, Liquid Liquid, und andererseits einen dunkleren Weg mit Bands wie Sonic Youth und Swans.
1980 nahmen die Musiker von Mars und DNA die einzige No-Wave-Oper „John Gavanti“ eine Coverversion von Mozarts Don Giovanni auf und veröffentlichten es 1981.
1982 brach No Wave in sich zusammen. Die wenigen Verbleibenden schlugen andere Richtungen ein (Lydia Lunch, Sonic Youth, James Chance, Swans). Heute werden Gruppen als zu No Wave gehörig bezeichnet, wenn sie sich direkt zu No Wave zuordnen, ansonsten bei ähnlicher musikalischer Richtung als experimental.
Dokumentarfilm
- Kill Your Idols, Scott Crary, 2004
Weblinks
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