Nolascus

Nolascus

Petrus Nolascus, auch Sankt Petrus von Nolascus oder Peter von Nolasco, (* um 1182 (oder 1189) in Mas-des-Saintes-Puelles, Castelnaudary (bei Carcassonne in Südfrankreich) oder in Barcelona; † 25. Dezember 1249 oder 1256 in Barcelona) war Gründer des Mercedarier-Ordens und ein Heiliger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Petrus Nolascus entstammte einem sehr vermögenden ritterlichen Geschlecht. Bereits in seiner Jugend war er für seine Frömmigkeit und Freigebigkeit bekannt. Als junger Ritter nahm er an den Albigenserkriegen teil und lebte dann am Hofe von König Jakob I. von Aragón. Vom Leben am Hof unbefriedigt, entschloss er sich nach einer Wallfahrt zum Marienheiligtum von Montserrat, sich dem Loskauf christlicher Gefangener aus der moslemischen Sklaverei zu widmen. So reiste er z.B. auf eigene Kosten und Gefahr nach Valencia (der damals nächsten großen mohammedanischen Stadt), dann sogar bis Granada, um christliche Sklaven freizukaufen.

In der Nacht vom 1. zum 2. August 1218 hatte er eine Marienerscheinung, welche ihn aufforderte, einen barmherzigen Orden zum Loskauf der Gefangenen zu gründen. Daraufhin beriet er sich mit König Jakob I. von Aragón und dessen engstem Berater, Raimund von Peñafort. Dieser entwarf eine Satzung nach der Augustinerregel für einen Ritterorden, der sich aus Laien-Rittern und Priestern zusammensetzen sollte. Am 10. August 1218 wurde der „Ordo Beatæ Mariæ Virginis de Mercede pro Redemptione Captivorum“ (Orden der Allerseligsten Jungfrau Maria von der Barmherzigkeit zum Loskauf der Gefangenen) in Gegenwart des Königs, des Bischofs von Barcelona, des Domkapitels und des Volkes in der Kathedrale (vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem) von Barcelona ins Leben gerufen. Der Orden wurde 1230 von Papst Gregor IX. feierlich approbiert, und Petrus Nolascus war bis 1249 sein Generaloberer.

Petrus Nolascus befreite von den Moslems versklavte Christen nicht nur in Iberien, sondern dehnte sein Tätigkeitsfeld auch auf die Mittelmeerinseln und Nordafrika aus. Persönlich soll er allein bis zu seinem Tode am Weihnachtstag des Jahres 1249 (bzw. 1256) an die 900 Sklaven freigekauft haben.

Feste

Am 30. September 1628 wurde Petrus Nolascus gemeinsam mit Raimund Nonnatus, einem Mercedarier (* um 1202 in Portello in Spanien; † 31. August 1240 in Cardona in Spanien) seliggesprochen. Papst Alexander VII. erhob ihn am 15. Juni 1655 zur Würde eines Heiligen und verfügte seine Aufnahme in das Missale und das Brevier. Seit 1936 wurde sein Fest am 28. Januar (davor am 31. Januar) gefeiert, im „Novus Ordo Missae“ ist sein Gedenktag der 13. März, jedoch wurde in vielen lokalen Kalendern der Gedenktag 28. Januar beibehalten. Manchmal wird auch der 25. Dezember, sein Todestag, als Gedenktag angeführt, was jedoch liturgisch unmöglich ist, da dieser Tag stets durch das Weihnachtsfest verdrängt würde. Petrus Nolascus veranlasste auch die Einführung des Festes „Maria de mercede“ (Unsere Liebe Frau von der Barmherzigkeit) welches von Papst Innozenz XII. für den 24. September für die ganze Kirche angeordnet wurde.

Darstellung

Der Heilige wird in der weißer Ordenstracht (Talar und Skapulier) der Mercedarier mit dem roten Ordenskreuz auf der Brust dargestellt, oft auch mit (Sklaven- oder Galeeren-)Kette und Mercedarierfahne (mit rotem Kreuz), oder mit befreiten Sklaven, oder mit einer großen Glocke, auf der die Jungfrau Maria abgebildet ist. Er ist der Patron der Gefangenen.

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