- Nolvadex
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Strukturformel Allgemeines Freiname Tamoxifen Andere Namen Summenformel C26H29NO CAS-Nummer 10540-29-1 PubChem 2733526 ATC-Code L02BA01
DrugBank DB00675 Kurzbeschreibung weißes bis fast weißes, kristallines, polymorphes Pulver (als Dihydrogencitrat) Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus Fertigpräparate - Nolvadex® (CH)
- Jenoxifen® (D)
- Nolvadex® (A, EU)
Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 371,51 g·mol–1 Schmelzpunkt Löslichkeit Wasser: 0,167 mg·l–1 (25 °C) [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2]
T
GiftigR- und S-Sätze R: 45-60-61-64 S: 53-45 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 WGK 3 (stark wassergefährdend) [2] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Tamoxifen ist ein selektiver Estrogenrezeptormodulator, der als Arzneistoff zur Therapie von Mammakarzinomen eingesetzt wird. Es ist auch von der FDA zugelassen zur Prävention von Brustkrebs bei Frauen mit erhöhtem Risiko (z. B. bei kontralateralem Carcinom). Es bewirkt eine kompetitive Hemmung von Estrogenrezeptoren und eine Stimulation von Progesteronrezeptoren. Auch eine Wirksamkeit bei Manie ist in Studien nachgewiesen worden.[4][5]
Tamoxifen wurde von ICI Pharmaceuticals (jetzt AstraZeneca) entwickelt und wird unter den Handelsnamen Nolvadex®, Istubal® und Valodex® vertrieben.
Die Wirkung von Tamoxifen wurde laut einer an der Universität von Western Ontario,Canada durchgeführten Studie durch Zugabe von Tocotrienolen signifikant gesteigert, was die Verringerung der Behandlungsdosis und damit der Nebenwirkungen möglich machen würde.[6]
Tamoxifen wird teilweise zur Therapie von Gynäkomastie (hier wird der Behandlungserfolg in der Fachliteratur allerdings nur mit etwa 60 % angegeben) und weiblicher Infertilität eingesetzt.
In offenen Studien wurde auch bei der Behandlung der männlichen Infertilität eine Zunahme der Spermiendichte und Motilität beobachtet. Die Dosierung betrug hier 30 mg pro Tag.
Inhaltsverzeichnis
Nebenwirkungen
Uneffektive Tamoxifen Therapien
Tamoxifen gilt als “Prodrug”, weil es in einer ersten Reaktion vom CYP2D6-Enzym in das aktive Endoxifen umgewandelt wird. Tamoxifen wird bei Östrogen-Rezeptor positivem Brustkrebs zur Nachsorge angewandt. Aktuelle Studien belegen, dass Patienten, die den PM-Phänotyp besitzen auf das Medikament nicht richtig ansprechen. Diese Patienten können von einer Bestimmung des CYP2D6 Genotypen vor Beginn einer möglichen Tamoxifen-Therapie profitieren, indem sie zu einer alternativen Behandlungsmethode, wie z.B. der Gabe von Aromatase-Hemmern, wechseln (Goetz et al., 2007).
Aufgrund der Tatsache, dass Tamoxifen am Endometrium eine agonistische Wirkung hat, sind die typischen Nebenwirkungen, dass es unter der Therapie zu Endometriumsveränderungen (wie Polypen aber auch Endometriumskrebs) kommen kann. Eine regelmäßige Ultraschallkontrolle ist daher notwendig. [8]
Das relative Risiko auf Endometriumkarzinom nach 5 Jahren Tamoxifen-Therapie gegenüber der Durchschnittsbevölkerung von 2,2 ist allerdings gering.
In wenigen Fällen kommt es zu thromboembolischen Komplikationen (ca. 1–3 %), die allerdings äußerst selten (0,1 %) tödliche Folgen haben.
Bei Knochentumoren oder einer kalziumreichen Ernährung ist eine Hyperkalzämie möglich.
Herstellung
Mehrere verschiedene vielstufige Synthesen für Tamoxifen sind in der Literatur beschrieben. [9]
Einzelnachweise
- ↑ a b Tamoxifen bei DrugBank
- ↑ a b Datenblatt für Tamoxifen free base – Sigma-Aldrich 11.04.2008
- ↑ Tamoxifen bei ChemIDplus
- ↑ Bebchuk, J.M. et al. (2000): A preliminary investigation of a protein kinase C inhibitor in the treatment of acute mania. In: Arch. Gen. Psychiatry. Bd. 57, S. 95–97. PMID 10632242
- ↑ Carlos A. Zarate Jr. et al. (2007): Efficacy of a protein kinase C inhibitor (tamoxifen) in the treatment of acute mania: a pilot study. In: Bipolar Disorders. Bd. 9, S. 561–570. PMID 17845270 doi:10.1111/j.1399-5618.2007.00530.x
- ↑ Guthrie N, Gapor A, Chambers AF, Carroll KK: Inhibition of Proliferation of Estrogen Receptor-Negative MDA-MB-435 and -Positive MCF-7 Human Breast Cancer Cells by Palm Oil Tocotrienols and Tamoxifen, Alone and in Combination 1997 Mar;127(3):544S-548S. PMID 9082043
- ↑ # Goetz et al.: The impact of cytochrome P450 2D6 metabolism in women receiving adjuvant tamoxifen. Breast Cancer Res Treat. 2007 Jan;101(1):113-21. Epub 2006 Nov 18.
- ↑ Schmid, D. (2006): Endometriumsveränderungen nach Tamoxifen-Therapie. In: Pathologe. Bd. 27, S. 27–32.
- ↑ Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dietmar Reichert: Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000), 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
Literatur
- „Oncologie“, Van de Velde
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