Nomologie

Nomologie

Nomologie, Gesetzeslehre, ist ein Begriff aus der Philosophie, der auch in der Soziologie und der Psychologie verwendet wird. Er wurde gebildet aus griechisch νόμος, Nomos (Gesetz, Ordnung) und der Endung -logie (von griechisch λόγος logos - Wort), die hier Lehre bedeutet.

Nomologie bezeichnet einen Ansatz, der Erklärungen vorrangig in zuvor erkannten Gesetzmäßigkeiten sucht, und steht damit im Gegensatz zu Ansätzen, die vom Einzelfall ausgehend untersuchen und zu interpretieren versuchen. Dabei wird von der These ausgegangen, dass die Wirklichkeit durch allgemeine Gesetze besser erklärt und folglich auch kontrolliert werden kann. Kam der Begriff im 19. und 20. Jahrhundert vereinzelt vor, so wurde er durch das 1948 explizit formulierte deduktiv-nomologische Modell (DN-Modell) zu einem festen Begriff in Logik und Wissenschaftstheorie.

Beispiel für einen nomologischen Erklärungsansatz: Paul fällt an der Uni durch alle Klausuren. Es ist sicher ein Gesetz wirksam, welches das Versagen von Paul erklärt. Es könnte zum Beispiel sein, dass das folgende Gesetz wirksam ist: "Menschen mit niedrigem IQ haben es schwer an Universitäten." Um zu prüfen, ob diese Vermutung zutrifft, sollte man Pauls IQ messen.

Ansätze in der Philosophie, die von konträren Konzepten ausgehen, sind z. B. Hermeneutik oder Phänomenologie.

Weitere nomologischen Erklärungsansätze: "Paul versagt auf der Universität. Es liegt auf der Hand, sein Versagen auf seine persönlichen Probleme zurückzuführen. Seine Freundin hat ihn kürzlich verlassen." (Gesetz: Alle Menschen mit Liebeskummer haben Probleme auf der Universität.) "Paul versagt auf der Universität. Es liegt auf der Hand, dass sein Versagen auf seiner Herkunft aus einer Arbeiterfamilie beruht." (Gesetz: Alle Menschen aus Arbeiterfamilien haben es schwer auf der Universität.) "Paul versagt auf der Universität. Es liegt auf der Hand, dass sein Versagen darauf beruht, dass er neben dem Studium arbeiten muss." (Gesetz: Alle Menschen, die neben dem Studium arbeiten müssen, haben es schwer auf der Universität.)

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