- Nord Brabant
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Flagge der Provinz Basisdaten Hauptstadt: 's-Hertogenbosch Größte Stadt: Eindhoven ISO 3166-2: NL-NB Website: www.brabant.nl Hymne: keine Karte Nordbrabant in den Niederlanden Politik Königlicher Kommissar Hanja Maij-Weggen (CDA) Regierende Parteien CDA, PvdA, VVD Bevölkerung Einwohner: 2.434.744 (31. Dezember 2008)[1] - Rang: 3. von 12 - in % der Niederlande: 14,8 % Bevölkerungsdichte: 490 Einwohner/km² Geografie Fläche: 5.098,88 km² - Rang: 3. von 12 - in % der Niederlande: 12,4 % Geografische Lage: 52° N, 5° O51.5616675.188056Koordinaten: 52° N, 5° O Verwaltungsgliederung Gemeinden: 68 Karte: Nordbrabant und Gemeinden Nordbrabant (niederl.: Noord-Brabant) ist eine Provinz im Süden der Limburg, Gelderland, Südholland und Zeeland und an die belgische Region Flandern.
Die Hauptstadt der Provinz ist 's-Hertogenbosch (auch Den Bosch).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im frühen Mittelalter wurde die Provinz von Franken bewohnt. Im 11. Jahrhundert wurde das Gebiet der heutigen Provinz Teil des Herzogtums Brabant, in dem Nordbrabant der nördlichste Teil war. Das Herzogtum wurde im 12. Jahrhundert reich, weil die Handelsstraßen zwischen Flandern und Köln und die Handelsstraße zwischen Nordfrankreich und Holland einander im Herzogtum kreuzten. Auch im Norden des Herzogtums kam es zu Wirtschaftswachstum. Das führte zum Entstehen verschiedener Städte wie Breda und ’s-Hertogenbosch. Im 15. Jahrhundert kamen die Niederlande durch Vererbung an die Herzöge Burgunds. In den burgundischen Niederlanden war das Herzogtum Brabant die wichtigste Provinz. 1515 kam das Herzogtum an die Habsburger und nach der Abdankung Karl V. an seinen Sohn Philipp II. von Spanien. Als 1568 der Achtzigjährige Krieg ausbrach und Holland 1572 unter die Kontrolle von Wilhelm von Oranien geriet, wurde Nordbrabant ein Schlachtfeld, das mehrmals den Besitzer wechselte. In 1648 wurde Nordbrabant im Westfälischen Frieden der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande zugesprochen. Das alte Herzogtum Brabant wurde in zwei Teile aufgeteilt und somit auch die heutige Landesgrenze zwischen Belgien und den Niederlanden festgelegt. Wirtschaftlich bedeutete die Trennung Brabants, dass Nordbrabant keine zentrale geografische Lage mehr hatte. Eine neue Grenze bedeutete auch, dass Kaufleute Zölle zahlen mussten, was den Handel bremste. Nordbrabant verarmte. Die Situation wurde noch schlimmer, weil die Republik Nordbrabant vor allem benutzte, um Steuern zu erheben.
Während des Achtzigjährigen Krieges war Nordbrabant unter Einfluss der Gegenreformation der katholischen Konfession treu geblieben. Der katholische Hintergrund von Nordbrabant führte dazu, dass die calvinistischen Machthaber in Holland Nordbrabant misstrauisch gegenüberstanden, da der Katholizismus die Konfession der Spanier war. Nordbrabant bekam keine Selbstverwaltung (in Gegensatz zur anderen Provinzen der Sieben Vereinigten Niederlande) und wurde unmittelbar von den Generalstaaten unter den Namen Staats-Brabant verwaltet. Der katholische Glaube wurde von Generalstaaten verboten. Katholische Messen wurden toleriert, wenn man eine Gebühr zahlte und die Messe nicht öffentlich zelebrierte. Im Grenzgebiet zelebrierten viele Gläubige die Messe in den spanischen Niederlanden, wo viele so genannte Grenzkirchen errichtet wurden.
Erst 1795, als die Franzosen die Niederlande eroberten, änderte sich diese Situation. 1796 wurde die Batavische Republik als Tochterrepublik Frankreichs gegründet. Mit dieser Republik wurde auch Gottesdienstfreiheit eingeführt, was bedeutete, dass das Verbot des katholischen Gottesdienstes aufgehoben wurde. Nordbrabant wurde auch politisch ein vollständiger Teil der Niederlande. 1815 wurde das Königreich der Niederlande gegründet, in dem Nordbrabant eine der siebzehn neuen Provinzen wurde. In der Gegend Brüssels wurde die Provinz Südbrabant errichtet. Nach der Belgischen Revolution (1830) stand Nordbrabant dem neuen belgischen Staat zwar positiv gegenüber, dennoch blieb die Provinz den Niederlanden treu. 1839 wurde Südbrabant definitiv belgisch, aber Nordbrabant wurde seitdem niemals in Brabant umbenannt. Das erklärt, warum es im Süden der Niederlande eine Provinz mit dem Präfix „Nord“ gibt, ohne dass es heutzutage eine Provinz Südbrabant gibt.
Im Ende des 19. Jahrhunderts fing die Industrialisierung auch in Nordbrabant an. Da die Löhne in Nordbrabant im Vergleich zu Holland niedrig waren, war es für die Industrie sehr attraktiv, sich in Nordbrabant anzusiedeln. Vor allem die Textilindustrie entwickelte sich stark. Die Dörfer Tilburg und Eindhoven waren die wichtigsten Siedlungsorte für die Industrie und entwickelten sich unter Einfluss der Industrie zu Großstädten. 1891 wurde in Eindhoven der Elektronikmulti Philips gegründet. Dieser Betrieb unterstützte nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die soziale Entwicklung Eindhovens, da Philips auch wollte, dass seine Arbeitnehmer ein gesundes Leben führten. Dazu gründete Philips den heute sehr erfolgreichen Fußballverein Philips Sportverein (PSV).
Von 1870 bis zum 1965 gab es in den Niederlanden ein System der Versäulung, was bedeutet, dass die Gesellschaft in jedem Bereich des Lebens in weltanschauliche Säulen eingeteilt war. Damals gab es auch eine katholische Säule, die in Nordbrabant (1889 waren 86,8% der Bevölkerung katholisch [1]) vorherrschend war. Die katholische Kirche regierte jeden Bereich des Lebens. Das äußerte sich in einer massiven Beteiligung an der Messe und dem Bau neuer Kirchen. Die Geburtenrate war nirgendwo in der Niederlanden so hoch wie in den beiden in Mehrheit katholischen Provinzen (das heißt Nordbrabant und Limburg), was bedeutete, dass sich der Anteil der Bevölkerung Nordbrabants an der niederländischen Gesamtbevölkerung stark anstieg. Damals war es auch Tradition, dass jeder zweite Sohn Priester wurde. Die katholische Säule trat politisch als eine Einheit nach außen auf (75% der Nordbrabanter wählten die Katholieke Volkspartij), was die katholische Emanzipation in den traditionell calvinistischen Niederlanden stimuliert hat. Für Nordbrabant bedeutete dies, dass seine Interessen besser vertreten wurden. Diese Periode der nordbrabantische Geschichte, in der sehr große kirchliche Aktivität stattfand, wird von Historikern und den Nordbrabantern selber das Rijke Roomse Leven (deutsch: reiches römisches Leben) genannt [2].
Ab 1965 trat unter Einfluss des Wirtschaftswachstums der sechziger Jahre auch in Nordbrabant die Säkularisierung ein, was bedeutete, dass die Kirche stark an Einfluss einbüßte und die Geburtenrate stark absank. Auch die Beteiligung an der Messe sank auf eine sehr tiefe Ebene. Diese Entwicklung bedeutet allerdings nicht, dass Nordbrabanter nicht mehr katholisch sind. Laut einer rezenten Umfrage ist etwa 64% der Nordbrabanter katholisch [3]. Man könnte sagen, dass die Erfahrung der Religion heutzutage viel persönlicher ist und viel weniger mit der Beteiligung an der Messe zu tun hat. Es gibt auch heute noch Reste des reichen römisches Lebens. Im katholischen Süden der Niederlande (und vor allem in Nordbrabant) wird jährlich Karneval gefeiert. Auch das Schulwesen ist noch katholisch geprägt. Mehr als 80% der Schüler, sowohl katholische als auch konfessionslose, besuchen eine katholische Schule wegen des guten Rufes der katholischen Schulen und ihrer Verbreitung.
Sport
Die populärste Sport in Nordbrabant ist Fußball. In der Provinz spielen folgende Fußballklubs in der höchsten Liga des niederländischen Fußballs spielen:
PSV ist aktuell der Fußballmeister der Niederlande.
Tourismus
Sehenswert sind die Altstädte von Breda und ’s-Hertogenbosch. In ’s-Hertogenbosch kann man eine Rundfahrt durch die Festung machen. Breda ist eine so genannte Oranienstadt, weil es eng mit dem niederländischen Königshaus verbunden ist. Viele Gebäude in der Stadt erinnern an das Königshaus. Wilhelm von Oranien hat als Baron von Breda noch kurzfristig im Schloss gewohnt.
Ganz besonders ist das Dorf Baarle, in dem sich 22 belgische Enklaven befinden. In diesen Enklaven liegen wieder 7 niederländische Enklaven. Das Dorf ist in die die niederländische Gemeinde Baarle-Nassau und die belgische Gemeinde Baarle-Hertog aufgeteilt.
Der Freizeitpark „De Efteling“ befindet sich ebenfalls in der Provinz. Im Märchenwald des Parkes sind bekannte Märchen dargestellt. Auch gibt es verschiedene Attraktionen.
Auch für Naturliebhaber hat Nordbrabant viel zu bieten. Zerstreut über die Provinz liegen viele Wälder und Heidegebiete, die vom Staat verwaltet werden. Diese Wälder sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Das bekannteste Naturgebiet ist De Biesbosch, eines der letzten Feuchtgebiete Europas.
Verkehr
Verschiedene wichtige Straßen, Autobahnen und Eisenbahnen führen quer durch die Provinz. Die A16 (E 19) ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung die die Häfen von Rotterdam und Antwerpen miteinander verbindet. Auch die A2 ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung, die Amsterdam und Maastricht miteinander verbindet. Die A58/A67 (E 312) ist die wichtigste Ost-West-Verbindung in der Provinz und verbindet die seeländische Küste mit Deutschland.
Gemeinden in der Provinz Nordbrabant
(Einwohner am 31. Dezember 2005)
- Aalburg (12.221)
- Alphen-Chaam (9.497)
- Asten (16.290)
- Baarle-Nassau (6.638)
- Bergeijk (18.061)
- Bergen op Zoom (65.831)
- Bernheze (29.553)
- Best (28.996)
- Bladel (19.137)
- Boekel (9.408)
- Boxmeer (28.877)
- Boxtel (29.650)
- Breda (169.943)
- Cranendonck (20.127)
- Cuijk (24.252)
- Deurne (31.866)
- Dongen (25.586)
- Drimmelen (26.599)
- Eersel (18.181)
- Eindhoven (209.310)
- Etten-Leur (40.331)
- Geertruidenberg (20.864)
- Geldrop-Mierlo (37.725)
- Gemert-Bakel (27.905)
- Gilze en Rijen (25.309)
- Goirle (22.129)
- Grave (12.837)
- Haaren (13.837)
- Halderberge (29.461)
- Heeze-Leende (15.145)
- Helmond (85.615)
- 's-Hertogenbosch (Den Bosch) (134.875)
- Heusden (43.079)
- Hilvarenbeek (15.115)
- Laarbeek (21.791)
- Landerd (14.764)
- Lith (6.706)
- Loon op Zand (22.794)
- Maasdonk (11.251)
- Mill en Sint Hubert (11.058)
- Moerdijk (36.689)
- Nuenen, Gerwen en Nederwetten (22.867)
- Oirschot (17.805)
- Oisterwijk (25.905)
- Oosterhout (52.853)
- Oss (76.417)
- Reusel-De Mierden (12.319)
- Roosendaal (77.688)
- Rucphen (22.420)
- Schijndel (22.935)
- Sint Anthonis (11.668)
- Sint-Michielsgestel (28.002)
- Sint-Oedenrode (17.038)
- Someren (18.108)
- Son en Breugel (15.277)
- Steenbergen (23.361)
- Tilburg (200.251)
- Uden (40.230)
- Valkenswaard (30.862)
- Veghel (36.793)
- Veldhoven (43.654)
- Vught (25.244)
- Waalre (16.505)
- Waalwijk (45.742)
- Werkendam (26.528)
- Woensdrecht (21.153)
- Woudrichem (14.400)
- Zundert (20.772)
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Provinz 2006 einen Index von 132,2 (EU-27 = 100).[2]
Quellen
- ↑ CBS
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)
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