- Nordsternorden
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Der Nordstern-Orden (schwed. Nordstjärneorden) ist ein schwedischer Zivilorden für hervorragende kulturelle oder wissenschaftliche Verdienste. Er wurde früher auch das schwarze Band genannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Nordstern-Orden wurde am 28. April 1748 von König Friedrich I. an seinem 72. Geburtstag gestiftet. Der Orden konnte an Zivilbeamte, Geistliche, Gelehrte und Künstler, auch an Ausländer, die sich durch bürgerliche Tugenden, Gemeingeist und nützliche Stiftungen auszeichneten, verliehen werden.
Am 14. Oktober 1844 wurde der Orden in einem Statutennachtrag in drei Klassen unterteilt. Kommandeure des Großkreuzes, Kommandeure und Ritter des geistlichen und weltlichen Standes. Kommandeure der Großkreuze vom geistlichen Stande konnten nur Bischöfe werden, die früher schon Ritter des Ordens waren. Sie trugen in der Ordenstracht den Stern lediglich auf dem Mantel und nicht um den Hals an der Kette, wie die Kommandeure des weltlichen Standes. Kommandeure waren die Prinzen des königlichen Hauses und alle Seraphinenordensritter. Diese Klasse konnten nur Personen erlangen deren Zivilrang mit dem Titel Troman (lieber Getreuer) verbunden war und die bereits einen anderen Orden besaßen.
Die Anzahl der Kommandeure, ausschließlich der Ausländer und der Seraphinenritter, sollte 24 für den weltlichen Stand und sechs für den geistlichen Stand nicht überschreiten. Die Anzahl der Ritter für den weltlichen Stand betrug 50 und für den geistlichen Stand 16. Alle Ritter erhalten einen Ritterschlag.
Seit 1975 wird der Nordstern-Orden nur noch an Ausländer und Mitglieder der königlichen Familie verliehen.
Dekoration
Das Ordenszeichen besteht aus einem weißen Kreuz mit acht Spitzen und goldenen Knöpfchen mit rundem, blauem Mittelschild. Darauf ist der Polarstern mit fünf Strahlen und der Devise Nescit occasum (lat. der in Ewigkeit nicht untergeht) abgebildet. Zwischen den Flügeln des Kreuzes sind Kronen angebracht, und auch über dem Kreuz befindet sich eine solche. Der Stern ist ein achtspitziges Kreuz von Silber mit Strahlen in den Winkeln und dem Polarstern in der Mitte.
Der Orden wurde an einem schwarzen Band von den Kommandeur-Großkreuzen über der Schulter mit silbernem Stern, von den Kommandeuren erster Klasse am Hals und mit Stern, von den Kommandeuren zweiter Klasse ohne Stern, von den Rittern auf der linken Brust getragen. Seit 1975 ist das Band blau mit gelben beiderseitigen Bordüren.
Der Nordstern-Orden besaß eine besondere Ordenstracht aus Karmesinsamt, mit Futter und Unterkleidern aus weißem Atlas im Schnitt der vom König Gustav III. eingeführten Hoftracht.
Ordensträger (Auswahl)
- 1753: Carl von Linné (1707–1778), schwedischer Naturwissenschaftler
- 1781: Augustin von Balthasar (1701–1786), deutscher Rechtswissenschaftler und Historiker
- 1844: Johann Gottfried Schadow (1764–1850), deutscher Bildhauer
- 1858: Johann von Lamont (1805–1879), schottisch-deutscher Astronom
- 1946: Sir Peter Buck (1877–1951), neuseeländischer Anthropologe
- Karl XVI. Gustav (Schweden)
Literatur
- Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden. (Reprint d. Ausgabe v. 1893) Reprint-Verlag, Leipzig 2000; ISBN 3-8262-0705-X.
Weblinks
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