Artorima

Artorima
Artorima erubescens
Artorima erubescens, Illustration.

Artorima erubescens, Illustration.

Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Epidendreae
Untertribus: Laeliinae
Gattung: Artorima
Art: Artorima erubescens
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Artorima
Dressler & G.E.Pollard
Wissenschaftlicher Name der Art
Artorima erubescens
(Lindl.) Dressler & G.E.Pollard
Artorima erubescens
Artorima erubescens

Die Orchidee Artorima erubescens ist die einzige Art in der Gattung Artorima. Die Pflanzen wachsen epiphytisch in Kiefern- und Eichenwäldern in Hochlagen Mexikos. Es ist eine der wenigen Orchideen, bei der die Pollinien an das Bein eines die Blüte besuchenden Insekts geheftet werden.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Sprosse von Artorima erubescens stehen in Abständen von bis zu 30 Zentimeter an einem dicken, kriechenden, von Niederblättern umhüllten Rhizom. Die Sprosse bilden rundliche, rötlich-braune, aus mehreren Internodien bestehende Internodien. Drei bis sechs Blätter stehen im oberen Teil der Pseudobulben.

Der rispige Blütenstand erscheint von November bis Februar an der Spitze der Sprosse. Er kann eine Länge von 20 Zentimeter bis zu einem Meter erreichen und sechs bis 100 Blüten tragen. Die resupinierten Blüte sind rosa gefärbt, der Fruchtknoten dunkel-purpur. Die Sepalen sind länglich-oval. Die beiden äußeren Petalen sind breit-spatelförmig und am Rand leicht gewellt. Die Lippe ist dreilappig, die Seitenlappen sind nach oben geschlagen und umschließen die Säule; wo sie das vordere Ende der Säule erreichen, sind sie nach außen gebogen. Der mittlere Lappen ist wiederum undeutlich zweilappig oder an der Spitze leicht eingebuchtet, die beiden Lappen sind dachartig nach unten gebogen. An der Basis ist die Lippe mit der Säule verwachsen, von dort bis zur Mitte des mittleren Lappens erstreckt sich ein gelber, dreikieliger Kallus. Ebenfalls gelb ist die Anthere. Die Säule ist lang und gerade. An den Seiten ist die Säule geflügelt, diese Flügel sind auf der Unterseite der Säule zusammengeklappt und verdecken die Unterseite - und damit die Narbe und die Pollinien.

Die farbigen Blüten mit der gelben Mitte locken Bienen an. Geraten diese mit einem Bein in den Schlitz zwischen den Flügeln der Säule, versuchen sie sich frei zu strampeln und bekommen dabei ein Pollinium an das Bein geklebt bzw. berühren mit einem zuvor angehefteten Pollinium die Narbe.

Verbreitung

Artorima erubescens wächst in den mexikanischen Bundesstaaten Oaxaca und Guerrero in Höhenlagen von 2400 bis 3100 Meter der Sierra Madre del Sur und der Sierra San Felipe. Sie kommt als Epiphyt in Nebelwäldern mit Kiefern- und Eichenarten vor. Die Temperaturen können dort zwischen Tag und Nacht stark schwanken und in Winternächten, zur Blütezeit der Pflanzen, bis auf den Gefrierpunkt fallen.

Systematik

Innerhalb der Unterfamilie Epidendroideae wird die Gattung Artorima und dort in die Tribus Epidendreae eingeordnet. Artorima ist nah verwandt mit Prosthechea und Alamania.[1] Weitere verwandte Gattungen sind in der Subtribus Laeliinae zusammengefasst.

Artorima erubescens wurde schon 1840 von Lindley als Epidendrum beschrieben, von Rudolf Schlechter dann 1914 in die Gattung Encyclia gestellt. Dressler und Pollard stellten 1971 eine eigene Gattung für diese Art auf.

Der Name Artorima setzt sich zusammen aus den lateinischen Begriffen „artus“ und „rima“ und bedeutet „schmaler Spalt“. Er bezieht sich auf die Flügel der Säule, zwischen denen nur ein Spalt bleibt. Das Artepithet erubescens, „errötend“ bezieht sich auf die rosafarbenen Blüten.

Verwendung

Die Pflanzen werden in Mexiko manchmal als aus der Natur entnommene Schnittblumen verwendet. Die Kultur ist aufgrund der großen Abstände zwischen den Pseudobulben und den Ansprüchen an kühle Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit nur selten gelungen.

Belege

  • Carl L. Withner (1998): The Cattleyas and their relatives. Bd. 5, S. 13–16. Timber Press, Portland, Oregon ISBN 0-88192-456-3

Einzelnachweise

  1. Cássio van den Berg et al (2000): A phylogenetic analysis of Laeliinae (Orchidaceae) based on sequence data from internal transcribed spacers (ITS) of nuclear ribosomal DNA. Lindleyana 15(2): 96–114.Online, abgerufen am 14. Dezember 2007

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