Notre-Dame (Semur-en-Auxois)

Notre-Dame (Semur-en-Auxois)
Westfassade
Chor und Querhaus mit Vierungsturm
Grablegungsgruppe

Die ehemalige Stiftskirche Notre-Dame in Semur-en-Auxois (Département Côte-d’Or) gehört zu den weniger bekannten Hauptwerken gotischer Architektur in Burgund.

Das Stift wurde 1060 oder 1065 von Herzog Robert I. von Burgund gegründet. Die zunehmende Wallfahrt (Semur war auch eine Station an einer Nebenstrecke des Jakobswegs) machte einen Neubau notwendig, der 1225 begonnen wurde. Im 14. Jahrhundert wurde die Westfassade mit Vorhalle und der Vierungsturm errichtet. Ab 1844 erfolgte eine grundlegende Restaurierung durch Viollet-le-Duc.

Der Bau ist eine dreischiffige Basilika mit Doppelturmfassade, Querhaus mit oktogonalem Vierungsturm und 5-schiffigem Chor mit Umgang und Radialkapellen. Am ehesten vergleichbar mit der Kathedrale von Auxerre und mit Notre-Dame de Dijon repräsentiert die Stiftskirche von Semur in kleinerem Maßstab den klassischen gotischen Baustil Burgunds. Chor und Querhaus sind dreigeschossig gegliedert. Die in Burgund besonders ausgeprägte zweischalige oder „diaphane” Wand zeigt sich hier im Triforium und im Obergaden mit Laufgang. Im Chor werden die Arkaden zum Umgang von massiven Rundpfeilern mit Knospenkapitellen getragen, über den Kämpfern sitzen die Dienste auf Würfelkonsolen, ganz in der Art wie im Langhaus von Dijon. Typisch Burgundisch sind die in versetzten Höhen abschließenden Dienste im Obergadenbereich. Auch das Hauptschiff war ursprünglich dreigeschossig, das Triphorium wurde beim Umbau im 14. Jahrhundert entfernt. Ansonsten prägen die Formen des 13. Jahrhunderts, die kantonierten Rundpfeiler, der Laufgang und die Maßwerklosen Lanzettfenster. Charakteristisch für Semur ist das Verhältniß von Höhe und Breite in Hauptschiff und Chor, das dem Raum eine steile Schlankheit verleiht. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch die bis zu den Gewölbeansätzen ununterbrochene Dienste im Langhaus (vgl. Clamecy).

Die Kirche besitzt eine reiche Ausstattung des 15. bis 17. Jahrhunderts mit Glasfenstern, Steinplastiken, Holz- und Metallarbeiten. Besonders hervorzuheben ist eine 1791 aus dem Karmeliterkonvent übertragene Grablegungsgruppe des ausgehenden 15. Jahrhunderts, die als eine der schönsten ihrer Art in Burgund gilt und stilistisch in die Nähe von Pierre Antoine de Moiturier zu rücken ist (vgl. Grabmal Johann Ohnefurcht aus der Chartreuse de Champmol).

Siehe auch

Weblinks

47.490454.33248333333337Koordinaten: 47° 29′ 26″ N, 4° 19′ 57″ O


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