Nova Bystrice

Nova Bystrice
Nová Bystřice
Wappen von Nová Bystřice
Nová Bystřice (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Jindřichův Hradec
Fläche: 8174 ha
Geographische Lage: 49° 1′ N, 15° 6′ O49.01916666666715.103055555556588Koordinaten: 49° 1′ 9″ N, 15° 6′ 11″ O
Höhe: 588 m n.m.
Einwohner: 3.355 (2005)
Postleitzahl: 378 33
Verkehr
Straße: Jindřichův Hradec - Heidenreichstein
Bahnanschluss: Jindřichův Hradec - Nová Bystřice
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 13
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Jiří Zimola (ČSSD)
Adresse: nám. Míru 58
378 33 Nová Bystřice
Website: www.novabystrice.cz

Nová Bystřice (deutsch Neubistritz) ist eine Stadt mit 3.355 Einwohnern in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt an der Einmündung des Bystřický potok in die Dračice in der Region Vitorazsko im Süden des Landes nahe der österreichischen Grenze. Zum südlich gelegenen Nachbarort Grametten besteht ein Grenzübergang. Im Osten schließt sich der Naturpark Česká Kanada an.

Geschichte

In der Literatur finden sich Aufzeichnungen über einer Reihe von archäologischen Funden, wie z. B. römische Münzen, die an einen Handel zwischen Kelten und Römern erinnern. Die erste Erwähnung des Gebiets stammt aus dem Jahre 871.

Böhmische Deputationen brachten damals dem mährischen Svatopluk die Tochter eines tschechischen Fürsten mit einer reichen Mitgift. Bis in das 12. Jahrhundert war das Gebiet von Slawen besiedelt, danach kamen deutsche Kolonialisten. Zunächst herrschten die Fürsten von Raabs, die jedoch 1192 ausstarben. Es folgten die Zöbings mit ihren großen Besitz in Österreich, 40 Jahre später die Fürsten von Weikertschlag, die Fürsten von Hirschberg sowie die Fürsten von Plain–Hardegg aus Salzburg. Nachdem die Brüder Otto und Konrad von Plain–Hardegg in einer Schlacht in Ungarn fielen, übereignete König Ottokar II. die ganze Herrschaft als Lehen dem verdienten Heerführer Wok von Rosenberg.

1282 fielen Herrschaften von Bystřice und Landštejn der Böhmischen Krone zu (Sezema von Landstein aus dem Geschlecht der Wittigonen (Vítkovci). Nach Sezema herrschte Vítek und dann sein Sohn Wilhelm von Landstein. 1348 erteilte Kaiser Karl IV. dem Geschlecht von Landstein alle Freiheiten und Sonderrechte und Vilém wurde Kaiserberater, mährischer Hauptmann und Prager Burggraf (1356). 1341 wurde Bystřice zur Stadt erhoben. In der Urkunde vom 11. Dezember 1381 übergab König Wenzel dem Konrad von Kraig den Herrenhof Bystřice und Landštejn. Nach dem Tod des Vaters erbte im Jahre 1399 Lipolt von Kraig Landštejn und später übernahm er auch Bystřice. Die Stadt wurde von Hussiten zerstört und niedergebrannt. Die Stadt Neu Fistritz, später Neu Bistritz bzw. Nová Bystřice wurde wiederaufgebaut. Im Jahre 1535 brach die Pest aus.

Im Jahre 1572 starb das Geschlecht von Kraig in männlicher Linie aus. Zur Herrschaft Nová Bystřice war damals hoch verschuldet. Es wurde 1575 entschieden diese Herrschaft dem kaiserlichen Rat Jan der Ältere von Lobkowicz zu verkaufen. 1604 kaufte der kasierliche Rat Radslav von Kinský und Tetov die Herrschaft Nová Bystřice–Chlumec. 1607 zerstörte ein Großfeuer das Rathaus, ein Teil der Stadt und das Schloss. 1610 war das Schloss wieder renoviert. 1615 ging der Besitz an die Herren von Slavata über. Das Geschlecht von Slavata stammt aus Chlum und aus Košumberk in Nordböhmen. Sie errichteten in der Gegend ein Wirtschaftszentrum. Im Dreißigjährigen Krieg litt die Bevölkerung an den Durchzug der Armeen von Albrecht von Wallenstein und der Schweden. Im Süden folgten Kämpfe mit den Türken und die Durchgänge der Soldaten zerstörten ganze Dörfer. Die Sachsen zerstörten die Dörfer Mnich und Artholz. Ende des Jahres 1679 kam die Pest. 1693 endete die Regierung des Geschlechts Slavata in Neubistritz und die Herrschaft ging auf die Familie Fünfkirchen über (bis 1748).

Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt abwechselnd von Franzosen und Preußen besetzt. 1771 schlug in den Hauptturm der Burg Landštejn ein Blitz ein, die Burg brannte ab, übrig blieb eine Ruine. 1. Mai 1774 brach ein Feuer im Schloss aus. Das Schloss, die Kirche und das Rathaus waren zerstört. Der Stadtplatz bekam nach dem Wiederaufbau die heutige Form. 1843 kaufte die Gräfin Theresie von Trautmannsdorff Neubistritz. Es folgte das Geschlecht Von Riese–Stallburg, das bis 1900 herrschte. Nach dem Münchner Abkommen wurde das Gebiet, das seit 1918 Teil der Tschechoslowakei, aber größtenteils von Deutschen bewohnt war, 1938 kampflos an Deutschland abgetreten. Am 10. Mai 1945 wurde die Stadt von sowjetischen Soldaten besetzt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.

Wirtschaftliche Entwicklung

1615 wurden die ersten Tuchwebern aus Iglau (Jihlava) in das Gebiet berufen. Weiterhin wurden hier Waffen erzeugt. Daneben wurde der Bergbau bei Senotín begonnen. Im 19. Jahrhundert waren über 1.500 Menschen in den Leinen- und Baumwollfabriken beschäftigt. Bis 1929 hatte die Stadt eine eigene Bierbrauerei. Bis zur Stilleguung im März 2007 waren in der örtlichen Textilfirma Alma Ltd. ca. 200 Arbeitnehmer beschäftigt. In den 1990er Jahren hatte das Unternehmen etwa 400 Arbeiter und Angestellte.

Demographische Daten

1670 hatte Nová Bystřice 2.550 Einwohner, 1870 3.825, im Jahre 1939 2.814, um die Jahrhundertwende wanderten viele Menschen nach Amerika aus.

Sehenswürdigkeiten

Gemeindegliederung

Zu Nová Bystřice gehören die Ortschaften Albeř (Albern) mit Terezín (Theresienthal), Artolec (Artholz), Blato (bis 1956 Žišpachy, deutsch Sichelbach), Hradiště (Burgstall), Hůrky (Adamsfreiheit), Klášter (Kloster), Klenová (Leinbaum), Nový Vojířov, (früher Český Peršlag bzw. Peršlák; deutsch Böhmisch Bernschlag), Ovčárna (Schäferei), Senotín (Zinolten), Skalka (Gebharz) und Smrčná (Fichtau).

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks


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