- Nunte-Bo
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Ein Nuntebō [nɯnteboː] (jap. 抜手棒, wörtlich: Zieh-Hand-Stecken) ist eine japanische Kobudō-Waffe.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Die Waffe besteht aus einem Sai oder einem Manjisai, das auf einen fünf Shaku (ca. 1,50 m) langen Bō aufgesteckt wurde.
Geschichte
Wie die anderen Kobudo-Waffen so ist auch diese ein zur Waffe umfunktioniertes Werkzeug oder ein umfunktionierter Alltagsgegenstand. Denn zur Zeit der Satsuma-Besatzung waren die üblichen Waffen wie zum Beispiel Schwerter (Katana) auf Okinawa verboten. Deshalb bediente sich die bäuerliche Bevölkerung ihrer Gebrauchsgegenstände als Waffen. Diese konnten nicht verboten werden, da sie (meist für die Ernährung der Bevölkerung) wirtschaftlich auch für die Besatzer unerlässlich waren. Der Nuntebō wurde ursprünglich wahrscheinlich von den Fischern als Harpune verwendet.
Eine andere Meinung besagt, dass die Waffe bereits chinesischen Ursprungs sei. Allerdings gibt es dafür kaum Beweise. Wahrscheinlicher ist es, dass die Technik zur Führung der Waffe teilweise von chinesischen Speerkämpfern übernommen wurde, die Waffe selbst jedoch okinawanischen Ursprungs ist.
Kata
Die folgenden Kata verwenden diese Waffe:
- Tsuken no nuntebō
- Jigen no manjisai (Nunte sai)
Literatur
- Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00838-1
In den Medien
- Ein Nuntebō ist beispielsweise im Film Karate Kid 2 zu sehen.
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