Nutztiere

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Nutztiere sind mehr oder weniger domestizierte Tierarten, die der Mensch zu seinem Nutzen hält und vermehrt. Durch Selektion sind aus älteren Nutztierarten verschiedene Haustier- und Heimtier-Rassen entstanden; die meisten Nutztiere werden in der Landwirtschaft als Vieh bezeichnet. Landwirtschaftliche Nutztiere liefern Nahrungsmittel, wie beispielsweise Fleisch, Milch, Blut oder Eier, ferner Arbeitskraft und tierische Rohstoffe (Naturdarm, Gelatine, Lab, Fett, Leder, Felle, Haare, Wolle, Federn und Horn). Darüber hinaus werden einzelne Rassen, deren Eigenschaften derzeit wenig nachgefragt sind, durch Erhaltungszucht vor dem Aussterben bewahrt.

Inhaltsverzeichnis

Nutzungsarten

Nahrungsmittelgewinnung

In Europa:


Außerhalb Europas zusätzlich:

Zug-, Last- und Reittiere

Zug- und Lasttiere dienen der Arbeitserleichterung des Menschen. Dabei ist zu beachten, dass die Zugleistung eines Tieres um ein Vielfaches höher ist als seine jeweilige Tragleistung. Durch die technologische Entwicklung in der Land- und Forstwirtschaft werden in Mitteleuropa zunehmend Maschinen eingesetzt. Zugtiere haben heute nur noch in Entwicklungsländern, sowie der Forstwirtschaft eine Bedeutung. Dieser Trend wird durch Verteuerung fossiler Treibstoffe derzeit umgekehrt, was aus Sicht des Tierschutzes kritisch zu bewerten ist. Siehe auch: Geschichte des Transportwesens im Altertum

Beispiele:

Pelztiere

Die Bezeichnung Pelztiere wird im Sprachgebrauch meist auf Tiere angewendet, die der ausschließlichen Gewinnung von Pelzen dienen. Auch die Felle von Nutztieren der Fleischgewinnung, hauptsächlich von Schafen (siehe Pelzarten: Lamm und Schaf), gefolgt von Kaninchen, Kälbern, Ziege (siehe Ziegenfell) und Fohlen (siehe Fohlenfell), stellen einen wesentlichen Anteil der Pelzverarbeitung.

Beispiele für Tiere, die zumindest zeitweilig für Pelzzwecke gezüchtet wurden (alphabetisch):

Tiere zur Jagd

Zur Unterstützung der Jagd auf andere Tiere werden Jagdtiere genutzt.

Beispiele:

Sonstige Nutztiere

Neuartige Tiernutzung

Die vorstehende Einteilung orientiert sich stark an der Entwicklung der menschlichen Zivilisation. In der jüngeren Vergangenheit sind weitere Nutzungen von Tieren hinzugekommen, die sich in diese historische Gliederung nicht einordnen lassen.

Beispiele:

Auch Heimtiere können als Nutztiere betrachtet werden, da sie ihren Besitzern Freude, also einen persönlichen Nutzen bringen. Gleiches gilt für Zoo- und Zirkustiere.

Perspektiven

Die menschliche Haltung gegenüber der Tierwelt hat sich in dem letzten Jahrhundert grundlegend verändert. Zunehmend versteht man unter Nutztieren auch diejenigen freilebenden und nicht domestizierten Tiere, die dem Menschen oder seiner Umwelt einen positiven Nutzen bringen. Es gibt Stimmen im Artenschutz, die gerade in diesem unmittelbaren Nutzen den Schlüsselfaktor für das Überleben vieler Tierarten sehen. Siehe CITES.

Literatur

  • Helmut Hemmer: Neumühle-Riswicker Hirsche - Erste planmäßige Zucht einer neuen Nutztierform. Naturwissenschaftliche Rundschau 58(5), S. 255 - 261 (2005), ISSN 0028-1050
  • Siegfried Legel: Nutztiere der Tropen und Subtropen Bände 1-3, Hirzel Verlag 1990, ISBN 978-3-7776-0521-0

Siehe auch

Weblinks


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