Nyegaardstift

Grabstätte der Stifter

Das von Nyegaard-Stift ist eine Stiftung an der Max-Brauer-Allee in Hamburg-Altona, die ursprünglich für alleinlebende alte Damen gedacht war. Da die Stiftung jedoch einem großen Problem gegenüber steht, nämlich nicht genügend Kapital zur Verfügung zu haben um nötige Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen, werden die Immobilien inzwischen auch an Studenten vermietet.

Geschichte

Das von Nyegaard-Stift in den ersten Jahren nach seiner Errichtung. Kolorierte Postkarte von 1911

Die Stifter sind Christian Wilhelm von Nyegaard (ein in dänischen Diensten zu Altona garnisonierter Corvettenkapitän, Träger des Roter-Adler-Ordens und des Schwertordens) und seine Ehefrau Hedwig Magdalena Henriette (geb. Müller).

Die beiden Stifter haben den Bau des Stiftes (1899-1901) nicht mehr erlebt, sie ruhen auf dem Friedhof Norderreihe. Ihr Grab steht - ebenso wie das Stift - unter Denkmalschutz.

Frau Nyegaard erkannte einen wirklichen Notstand in der Fürsorge für verdienstvolle Frauen gebildeter Stände, Vorsteherinnen von Privatschulen, Witwen von Offizieren, Beamten oder Geistlichen, die damals oft genug verurteilt waren, im Alter Hungerbrot zu essen und in einsamen, schlechten Unterkünften ihr Dasein zu beschließen.

Ihnen eine standesgemäße Altersbleibe und einen sorgenfreien Lebensabend zu verschaffen, führte sie schließlich zu dem in der Tat hochherzigen Entschluss, nach Berücksichtigung aller verwandtschaftlichen Verpflichtungen den gesamten Rest ihres Millionenvermögens für den Bau eines Damenstiftes von einmaliger Großzügigkeit zu verwenden; zuzüglich einer Betreuung der Stiftsdamen durch zusätzliche Verleihung regelmäßiger Beihilfen, wie freies Licht, freie Feuerung, freie Treppenreinigung und als Weihnachtsgeschenk je M 500,-.

Das Stift hatte ursprünglich 63 Freiwohnungen.

Für den Bau wurde das Berliner Architekturbüro „Kühn & Baumgarten“ beauftragt, die den reichsweiten Wettbewerb gewonnen hatten. Der Bau folgte 1899-1901. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Stift trotz großem Schaden wieder repariert und restauriert werden.

Gegenwart

Zurzeit braucht das Stift eine neue Reparatur und Restauration, doch das Geld fehlt und die Stiftung hat große Schulden. Die Stiftung ist ein wichtiger Teil von Altona-Hamburg, es wird deswegen durch viele Aktionen und Projekte versucht, ihren Wert für den Menschen zu verdeutlichen.

Zum Beispiel arbeiten an der denkmaldidaktischen Lernstation am Gymnasium Allee in Hamburg-Altona unter dem Projekt Denkmaldidaktik viele Schüler daran, die wichtigen Denkmale und dadurch auch die eigene Identität zu bewahren, indem sie sich intensiv mit der Stiftung beschäftigen.

Weblinks

• Bilder der Stiftung, Bildarchiv Hamburg
• Projekt Denkmaldidaktik des Gymnasiums Allee in Hamburg-Altona
• Presseberichte zum Nyegaard-Stift: taz Hamburg vom 14. Februar 2004, Hamburger Morgenpost vom 15. Oktober 2005, Hamburger Abendblatt vom 17. Oktober 2005
• Seite der Stadt Hamburg zur Unterschutzstellung des Nyegaard-Stifts als Denkmal
• Fotos des von Nyegaard-Stiftes aus den 1930er Jahren; sowie Stadtplan von Altona 1836, gezeichnet von Capitain Nyegaard, Altonaer Museum in Hamburg

53.5577777777789.94583333333337Koordinaten: 53° 33′ 28″ N, 9° 56′ 45″ O