O'Reilly Verlag

O'Reilly Verlag

Der O’Reilly Verlag ist die deutsche Niederlassung des internationalen Computerbuchverlages O’Reilly Media. Im Sprachgebrauch wird jedoch nicht zwischen dem US-amerikanischen Hauptsitz und dem deutschen Ableger unterschieden.

Der Verlag ist in der IT-Branche ein fester Begriff: Er ist bekannt für detaillierte technische Darstellungen zahlreicher praktischer EDV-Themen. Zu zahlreichen Themen gibt es kompakte Referenzbücher, die sich auf die wesentlichen Optionen und Parameter bestimmter Software beschränken. Diese Werke heißen in der internationalen wie auch in den deutschsprachigen Ausgaben in a nutshell. Eine nochmals kompaktere Form haben die Bücher der Reihe Pocket Reference, deren deutschsprachige Ausgaben als kurz & gut bezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erst 1978 wurde der Verlag in den USA gegründet. O’Reilly war vorher ein Beratungsunternehmen, das für Unternehmen technische Handbücher schrieb. Um die schwankende Auftragslage zu kompensieren, wurde das vorhandene Material von den Mitarbeitern in den „in a nutshell“-Handbüchern zweitverwertet.

„In a nutshell“ (wörtlich „in einer Nussschale“) bedeutet „kurz und bündig“ und steht daher für eine besonders kompakte und komprimierte Form der Darstellung. Dabei sollte die nutshell-Reihe jedoch nicht mit den Büchern der kurz & gut-Reihe verwechselt werden. (Englischsprachig: Pocket Reference)

Mittlerweile ist O’Reilly eine feste Größe im EDV-Verlagswesen: Auf der Rangliste der Computerbuchverlage steht er in den USA auf Platz 4. Es ist einer der letzten Verlage in Privatbesitz.

Meilensteine

Als einer der größten Meilensteine wird der Titel The Whole Internet von Ed Krol aus dem Jahre 1992 betrachtet. Das Buch wurde im Laufe der Jahre mehr als eine Million Mal verkauft und in fast 20 Sprachen übersetzt.

Aus dem Titel The Whole Internet entstand die erste Online-Aktivität von O’Reilly: Der Global Network Navigator (GNN) war im Sommer 1993 das erste Online-Magazin.

1994 gründet der Verlag seine deutsche Niederlassung. Die deutsche Niederlassung veröffentlicht nicht nur Übersetzungen, sondern auch deutsche Originaltitel, von denen einige dann ins Englische übersetzt wurden.

Im Sommer 1997 fand die erste Perl-Konferenz (TPF) in San José statt. Das lag daran, dass O’Reilly jahrelang der Arbeitgeber des Erfinders der Programmiersprache Perl, Larry Wall, war. Seitdem organisiert O’Reilly jährlich eine umfassende Open-Source-Konferenz (OSCON), welche die TPF mit einschließt.

Internationale Aufmerksamkeit erregte O’Reilly Media 2004 mit dem Begriff Web 2.0 als Titel einer Konferenzserie, womit dieses Wort maßgeblich im Sprachgebrauch geprägt wurde.

Der Inhaber Tim O’Reilly ist daher eine bekannte Größe im Open Source-Umfeld. Er ist auch ein engagierter Gegner von Softwarepatenten. Außerdem ist O’Reilly der erste international bekannte Verlag, der einige Bücher als Openbook unter die freie GNU FDL-Lizenz stellte.

Markenzeichen

Auf allen Büchern der traditionellen O’Reilly-Buchreihen prangt auf dem Titelbild eine Handzeichnung eines Tieres: Auf Perl-Büchern ein Kamel, das Java-Buch zum Beispiel ziert der als ausgestorben geltende Java-Tiger. Die Idee dazu stammte von Edie Freedman, die zunächst alte Stiche von Tieren verwendete, später aber in Anbetracht der Flut von Titeln auf Handzeichnungen auswich.

Im O’Reilly-Verlag ist sogar ein Buch über die Cover-Tiere erhältlich („O’Reillys Tierleben. Kurz und gut.“ ISBN 3-89721-220-X), in vielen Büchern ist wenigstens ein Absatz über die Tiere enthalten. O’Reilly lässt sich die Darstellung von Tieren im Zusammenhang mit dem behandelten Thema als Marke schützen; so ist etwa das Perl-Kamel eine geschützte Marke.

Eine der frühen Ausnahmen, auf der kein Tier abgebildet ist, ist Emoticons. Kurz & gut, dessen Titelblatt von Smileys geziert wird. Diverse neuere O’Reilly-Buchreihen wie „Hacks“ oder die deutsche Original-Reihe „Basics“ verwenden ein anderes Layout mit anderen Titelmotiven.

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