O-r-mapping

O-r-mapping

Objektrelationale Abbildung (englisch object-relational mapping, ORM) ist eine Technik der Softwareentwicklung, mit der ein in einer objektorientierten Programmiersprache geschriebenes Anwendungsprogramm seine Objekte in einer relationalen Datenbank ablegen kann. Dem Programm erscheint die Datenbank dann als objektorientierte Datenbank, was die Programmierung erleichtert. Implementiert wird diese Technik normalerweise mit Klassenbibliotheken, wie beispielsweise Hibernate für die Programmiersprache Java.

Inhaltsverzeichnis

Motivation

Objektorientierte Programmiersprachen kapseln Daten und Verhalten in Objekten, hingegen legen relationale Datenbanken Daten in Tabellen ab. Die beiden Paradigmen sind grundlegend verschieden. So kapseln Objekte ihren Zustand und ihr Verhalten hinter einer Schnittstelle und haben eine eindeutige Identität. Relationale Datenbanken basieren dagegen auf dem mathematischen Konzept der relationalen Algebra. Dieser konzeptionelle Widerspruch wurde in den 1990er Jahren als object-relational impedance mismatch bekannt.

Um den Widerspruch aufzulösen, wurden verschiedene Lösungen vorgeschlagen, beispielsweise objektorientierte Datenbanken oder die Erweiterung von Programmiersprachen um relationale Konzepte. Die Abbildung von Objekten auf Relationen hat den Vorteil, dass einerseits die Programmiersprache selbst nicht erweitert werden muss und andererseits relationale Datenbanken als etablierte Technik in allen Umgebungen als ausgereifte Software verfügbar sind.

Grundlegende Techniken

Im einfachsten Fall werden Klassen auf Tabellen abgebildet, jedes Objekt entspricht einer Tabellenzeile und für jedes Attribut wird eine Tabellenspalte reserviert. Die Identität eines Objekts entspricht dem Primärschlüssel der Tabelle. Hat ein Objekt eine Referenz auf ein anderes Objekt, so kann diese mit einer Fremdschlüssel-Primärschlüssel-Beziehung in der Datenbank dargestellt werden.

Der Begriff Shadow Information („Schatteninformation“) bezeichnet zusätzliche Daten, die ein Objekt benötigt, um persistent abgelegt zu werden.[1] Dazu gehören Primärschlüssel ─ speziell wenn es sich um Surrogatschlüssel ohne fachliche Bedeutung handelt ─ sowie Hilfsdaten für die Zugriffssteuerung, beispielsweise Zeitstempel.

Einzelnachweise

  1. Scott W. Ambler: Agile Database Techniques. S. 228–229. 

Literatur

  • Scott W. Ambler: Agile Database Techniques. Wiley & Sons, 2003, ISBN 0471202835 (online ; Stand: 22. Oktober 2007). 

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