- Oberamt Herrenberg
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Das Oberamt Herrenberg war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte # 23), der 1934 in Kreis Herrenberg umbenannt und 1938 aufgelöst wurde, wobei seine Gemeinden auf die Landkreise Böblingen und Tübingen verteilt wurden. Allgemeine Bemerkungen zu den württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt Herrenberg war bereits seit 1382 Hauptort einer württembergischen Vogtei. Das hieraus entstandene altwürttembergische Amt, seit 1758 Oberamt, wurde ab 1806 in mehreren Schritten nach Süden vergrößert. Hinzu kamen sowohl altwürttembergische Orte, die zuvor zu anderen Ämtern gehört hatten, als auch vormals vorderösterreichische bzw. ritterschaftliche Kondominatsanteile. Andererseits wurde das „Stäble“ (Unteramt Remmingsheim) 1808 ans Oberamt Rottenburg abgegeben. Nachbarn waren nach der Neugliederung die Oberämter Böblingen, Tübingen, Rottenburg, Horb, Nagold und Calw.
Ehemalige Herrschaften
Die Bestandteile des Oberamts gehörten im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften:
- Herzogtum Württemberg
Der größte Teil der altwürttembergischen Orte zählte zum weltlichen Oberamt Herrenberg. Zu anderen Ämtern gehörten:- Amt Tübingen: Breitenholz, Entringen, sowie als mitverwalteter Rentkammerbesitz Pfäffingen und der württembergische Anteil (1/3) an der Herrschaft Poltringen;
- Klosteramt Bebenhausen: Reusten, Unterjesingen mit Roseck, Unteröschelbronn;
- Amt Altensteig: Unterjettingen;
- Amt Nagold: Bondorf;
- Amt Wildberg: Oberjettingen, Sindlingen.
- Vorderösterreich
Zur Grafschaft Niederhohenberg gehörte 1/2 Altingen. - Reichsritterschaft
Ein 2/3-Anteil an der Herrschaft Poltringen (mit Oberndorf), als österreichisches Lehen im Besitz der Freiherren von Ulm-Erbach, war beim Ritterkanton Neckar-Schwarzwald immatrikuliert.
Gemeinden
Einwohnerzahlen 1853
Folgende Gemeinden waren 1853 dem Oberamt Herrenberg, das zum Schwarzwaldkreis zählte, zugeordnet:
Nr. frühere Gemeinde Einwohner
evang.
kath.heutige Gemeinde 1 Herrenberg 2355 19 Herrenberg 2 Affstätt 377 1 Herrenberg 3 Altingen 535 414 Ammerbuch 4 Bondorf 1439 2 Bondorf 5 Breitenholz 581 6 Ammerbuch 6 Entringen mit Hohen-Entringen 1416 6
13 Sonst.Ammerbuch 7 Gärtringen 1578 4 Gärtringen 8 Gültstein 1022 – Herrenberg 9 Haslach 347 – Herrenberg 10 Hildrizhausen 1066 3
2 Sonst.Hildrizhausen 11 Kayh 676 – Herrenberg 12 Kuppingen 1153 3 Herrenberg 13 Mönchberg 463 2 Herrenberg 14 Mötzingen 958 2 Mötzingen 15 Nebringen 411 – Gäufelden 16 Nufringen 1279 2 Nufringen 17 Ober-Jesingen 774 7 Herrenberg 18 Ober-Jettingen 900 5 Jettingen 19 Oberndorf – 750 Rottenburg am Neckar 20 Oeschelbronn 882 4 Gäufelden 21 Pfäffingen 493 1 Ammerbuch 22 Poltringen 7 643 Ammerbuch 23 Reusten 668 6 Ammerbuch 24 Rohrau 537 – Gärtringen 25 Thailfingen 672 – Gäufelden 26 Unter-Jesingen mit Roseck 1267 4 Tübingen 27 Unter-Jettingen mit Sindlingen 904 5 Jettingen Summe 22760 1889
15 Sonst.Änderungen im Gemeindebestand seit 1813
1824 schlossen sich Unter- und Oberöschelbronn zur Gemeinde Öschelbronn zusammen.
1842 wechselte die Gemeinde Hagelloch vom Oberamt Herrenberg zum Oberamt Tübingen.
Um 1850 wurde Sindlingen, zuvor als Hofdomäne formal Oberjettingen zugeordnet, in die Gemeinde Unterjettingen eingegliedert.
Amtsvorsteher
- 1802–1808: Georg Ludwig Breuning
- 1808–1822: Friedrich Karl Roser
- 1822–1834: Ferdinand Joseph Schliz
- 1834–1836: Johann Jakob Schertlin
- 1836–1841: Christian Gottlieb Martz
- 1841–1842: Johann Christian Friederich
- 1842–1848: Carl Kirn
- 1848-1853: Ernst Ludwig Wilhelm Widenmann
- 1854–1870: Johann Friedrich Ludwig Kausler
- 1870–1886: Friedrich Wilhelm Mayer
- 1886–1894: Theodor Völter
- 1895–1906: Ernst Robert Heinrich Wiegandt
- 1907–1915: Oswald Susset
- 1915–1919: Hermann Rauser
- 1919–1924: Otto Risch
- 1924–1928: Franz Bertsch
- 1928–1931: Wilhelm Ernst
- 1931–1933: Ludwig Battenberg
- 1933 : Hermann Ebner (Amtsverweser)
- 1933–1937: Karl August Zeller
- 1937–1938: Wilhelm Winghofer (Amtsverweser)
Literatur
- Königl. statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Stuttgart, 1855. Reprint Magstadt (bei Stuttgart): Horst Bissinger KG Verlag und Druckerei. (Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, Bd. 34). ISBN 3-7644-0033-1
- Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9.
Weblinks
Wikisource: Beschreibung des Oberamts Herrenberg von 1855 – Quellen und Volltexte- Bestand F 174 des Staatsarchivs Ludwigsburg (Akten des Oberamts Herrenberg)
Oberämter in Württemberg von 1811 bis 1934Aalen | Alpeck | Backnang | Balingen | Besigheim | Biberach | Blaubeuren | Böblingen | Brackenheim | Calw | Cannstatt | Crailsheim | Ehingen | Ellwangen | Eßlingen | Freudenstadt | Gaildorf | Geislingen | Gerabronn | Gmünd | Göppingen | Hall | Heidenheim | Heilbronn | Herrenberg | Horb | Kirchheim | Künzelsau | Laupheim | Leonberg | Leutkirch | Lorch | Ludwigsburg | Marbach | Maulbronn | Mergentheim | Münsingen | Nagold | Neckarsulm | Neresheim | Neuenbürg | Nürtingen | Oberndorf | Öhringen | Ravensburg | Reutlingen | Riedlingen | Rottenburg | Rottweil | Saulgau | Schorndorf | Spaichingen | Stuttgart-Amt | Stuttgart-Stadt | Sulz | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Ulm | Urach | Vaihingen | Waiblingen | Waldsee | Wangen | Weinsberg | Welzheim | Wiblingen
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