Oberhofen (AG)

Oberhofen (AG)
AG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Oberhofen zu vermeiden.
Oberhofen
Wappen von Oberhofen
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Laufenburg
BFS-Nr.: 4174Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5273
Koordinaten: (652290 / 267436)47.5555578.133343364Koordinaten: 47° 33′ 20″ N, 8° 8′ 0″ O; CH1903: (652290 / 267436)
Höhe: 364 m ü. M.
Fläche: 3.12 km²
Einwohner: 277
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.oberhofen-ag.ch
Karte
Karte von Oberhofen

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Oberhofen ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Laufenburg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Nordosten der Region Fricktal, etwa drei Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf liegt im Tal des Mettauerbachs, einem Teil des Mettauertals. Der Mettauerbach fliesst an der nördlichen Gemeindegrenze mit dem Etzgerbach zusammen, der nach zweieinhalb Kilometern in den Hochrhein mündet. Das inmitten des Tafeljuras gelegene Tal umfasst lediglich das östlichste Drittel des lang gestreckten Gemeindegebiets.

Ganz im Osten steigt das Gelände gleichmässig bis zur 485 Meter hohen Hasenmatt an. Westlich des Dorfes befindet sich der Hang hinauf zur Hochebene der Meiershalde (562 m ü. M.). Daran anschliessend fällt das Gelände steil zum kurzen Hofer-Seitental ab, das nahtlos in die Rütenen-Hochebene (bis 475 m ü. M.) übergeht. Ganz im Westen liegt der steile Abhang der Sandrütihalde; die Distanz zum Ufer des Rheins beträgt knapp zweihundert Meter.

Die Fläche der Gemeinde beträgt 312 Hektaren, davon sind 144 Hektaren bewaldet und 24 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 562 Metern auf der Hochebene der Meiershalde, die tiefste Stelle liegt auf 345 Metern am Zusammenfluss von Mettauerbach und Etzgerbach.

Nachbargemeinden sind Etzgen im Nordwesten, Mettau im Norden, Wil im Osten, Gansingen im Süden und Sulz im Südwesten.

Geschichte

Der Fund einiger Münzen auf dem Gemeindegebiet deutet auf eine Besiedlung durch die Römer hin. Oberhofen bestand bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lediglich aus einzelnen Höfen, die auf gerodetem Land errichtet worden waren. Diese Höfe gehörten zum Gerichtskreis Mettau, einem Teil der vorderösterreichischen Kameralherrschaft Laufenburg. Erst um 1800 entstand das eigentliche Dorf, als von den Nachbardörfern aus Umsiedlungen erfolgten.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde der Kanton Fricktal gegründet, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss; damit war Oberhofen schweizerisch geworden. Das Dorf gehörte zusammen mit Etzgen und Wil zur Gemeinde Mettau im Distrikt Laufenburg. Seit dem 19. März 1803 gehört Oberhofen zum Kanton Aargau.

1832 löste sich Oberhofen von Mettau und bildete eine eigenständige Gemeinde. Neben der Landwirtschaft brachten auch eine Gipsgrube und ein Steinsägewerk Verdienstmöglichkeiten. Im Gegensatz zu den übrigen Gemeinden im Mettauertal stieg die Bevölkerungszahl bis 1950 ständig an. Doch dann nahm sie innerhalb von zwanzig Jahren um einen Fünftel ab, da viele Bauern ihre Höfe aufgaben und wegzogen. Mit dem Wandel zu einer Wohngemeinde nahm die Bevölkerungszahl bis heute wieder um fast einen Drittel zu.

Am 20. März 2008 beschloss die Gemeindeversammlung die Fusion von Oberhofen mit Etzgen, Hottwil, Mettau und Wil zur Gemeinde Mettauertal. Ausstehend ist die Urnenabstimmung am 1. Juni 2008. Der Zusammenschluss soll am 1. Januar 2010 erfolgen.[2]

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Gelb schwarze Spitzhacke, belegt mit zwei gekreuzten schwarzen Handfäusteln.» Bis 1953 besass die Gemeinde kein eigenes Wappen, Die Werkzeuge weisen auf den Abbau von Sandstein hin, der für den Bau von Öfen verwendet wurde.[3]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[4]

Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 297 182 199 260 222 212 262 296 307

Am 31. Dezember 2007 lebten 284 Menschen in Oberhofen, der Ausländeranteil betrug 8,8 %.[5] Bei der Volkszählung 2000 waren 68,6 % römisch-katholisch, 17,1 % reformiert und 4,3 % moslemisch. 97,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Urs Hofstetter.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Laufenburg zuständig. Oberhofen gehört zum Friedensrichterkreis Mettau.

Wirtschaft

In Oberhofen gibt es rund 80 Arbeitsplätze, davon 69 % in der Landwirtschaft, 17 % im Kleingewerbe und 14 % im Dienstleistungssektor.[7] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und des unteren Aaretals.

Verkehr

Oberhofen liegt an der Hauptstrasse, die vom Rheintal bei Etzgen über den Bürersteig nach Brugg führt. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch eine Postautolinie zwischen den Bahnhöfen von Laufenburg und Brugg.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Sekundarschule kann in Wil oder Gansingen besucht werden, die Realschule in Wil oder Mettau, die Bezirksschule in Laufenburg. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau; es besteht auch die Möglichkeit, das Gymnasium in Muttenz (Kanton Baselland) zu absolvieren.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Fünf deutliche Ja zur Fusion - azonline.ch, 21. März 2008
  3. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Laufenburg - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

Weblinks


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