Oberi

Oberi
Wappen von Oberwinterthur (Kreis 2)
Wappen von Winterthur

Oberwinterthur (Kreis 2)
Stadtkreis von Winterthur

Karte von Oberwinterthur
Koordinaten (700175 / 263729)47.5166668.7686117Koordinaten: 47° 31′ 0″ N, 8° 46′ 7″ O; CH1903: (700175 / 263729)
Fläche 104 km²
Einwohner 19'368 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte 186 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Jan. 1922
BFS-Nr. 230-200
Postleitzahl 8404, 8409
Gliederung
Quartiere
Brunnen im Dorfzentrum aus dem Jahr 1833

Oberwinterthur (umganssprachlich Oberi) ist ein Stadtkreis der Stadt Winterthur in der Schweiz. Die ehemals selbständige Gemeinde Oberwinterthur wurde 1922 eingemeindet und bildet den heutigen Kreis 2.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

Geteilt, oben in Gold ein schreitender roter Löwe, unten von Blau und Silber geschacht

Geografie

Oberwinterthur bildet den Nordosten der Stadt Winterthur und besteht aus einem alten, intakten Dorfkern mit Fachwerkbauten und Kopfsteinpflasterstrassen, der auf dem schon in historischer Zeit bewohnten Kirchhügel liegt. Um den historischen Dorfkern breiten sich die Industrieanlagen der ehemaligen Gebrüder Sulzer und grossflächige Neubaugebiete aus.

Bildung

In Oberwinterthur gibt es 13 Kindergärten (Gerzler, Guggenbühl, Hegi, Hegifeld, Im Gern, Rychenberg, Schooren, Stadel, Unteres Bühl, Unterwegli, Wallrüti, Zinzikon und der Stufenkindergarten Guggenbühl) 12 Primarschulen (Guggenbühl, Hegi, Hegi TMZ, Hegifeld, Reutlingen, Rychenberg, Stadel, Stofflerenweg, Talacker und Wallrüti) und 3 Oberstufenschulhäuser (Lindberg, Rychenberg und Wallrüti)[1], wobei einige Schulen mehrere dieser Stufen zusammen betreiben, so sind in 6 Primarschulen auch Kindergärten integriert. Zudem ist nur das Schulhaus „Lindberg“ ein reines Oberstufenschulhaus. So hat es am Ende im Ganzen Stadtkreis 20 solcher schulischen Einrichtungen. Das Oberstufenschulsystem von Oberwinterthur ist im Gegensatz zu den meisten anderen Stadtteilen, die eine „dreiteilige“ Sekundarstufe haben, eine „gegliederte“ Sekundarstufe.

Geschichte

Der Kirchhügel ist wohl der Ort der frühesten Besiedlung des heutigen Stadtgebiets von Winterthur, man darf annehmen dass sich dort schon gegen Ende der Eiszeit Menschen niedergelassen haben. Der Kirchhügel bildete auch den Kern der römischen Siedlung Vitudurum. In Vitudurum gab es unter anderem einen Tempel, eine Kaserne sowie laut einer Inschriftentafel ab 294 n.Chr. ein römisches Kastell, um den Ort vor Germanneneinfällen zu schützen. Archäologische Ausgrabungen zeugen ausgiebig von der römischen Vergangenheit, die für die Kantonsärchologie einer der wichtigsten Fundstellen im Kanton ist. Um ca. 400 n.Chr. fand die römische Siedlung wohl ihr jähes Ende mit dem Abzug der Römer aus diesem Gebiet.

Oberwinterthur wurde dann wieder 843 als Venterdura und 856 als Winterduro erwähnt. Um 919 wird "Oberunwinterthur" ein weiteres mal urkundlich erwähnt, dann musste "Niederwinterthur", das der heutigen Altstadt entspricht, den Zehnten an die Kirche Oberwinterthur (die auf dem ehemaligen römischen Tempel errichtet ist) verrichten. Es dürfte dazumals eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Orten Oberwinterthur und Niederwinterthur bzw. Winterthur bestanden haben. Die Vormachtstellung gegenüber Niederwinterthur verlor Oberwinterthur jedoch spätestens mit dem Machtgewinn der Kyburger die Winterthur zu ihrer Hauptstadt machten. Aus dieser Zeit existiert noch eine kleine "Turmburg", das heutige Hohlandhaus.

Oberwinterthur war dann lange bis zur Industrialisierung ein einfaches Rebbauerndorf, das neben Weinbau noch Ackerbau und Viehzucht betrieb. 1849 entstand mit Maschinenfabrik, Baumwollzwirnerei und -färberei Jakob Jaeggli, die 1975/76 nach Rikon verlegt wurde, der erste Industriebetrieb. Es folgten etliche andere Firmen, unter anderem auch eine Zweigstelle der Sulzer, die auch durch die neu erbauten Bahnlinien in Oberwinterthur (1960 nach Romanshorn, 1975 die Tösstalbahn sowie die Nationalbahn) begünstigt wurden. Die politische Gemeinde Oberwinterthur umfasste vor der Eingemeindung die Zivilgemeinden Grundhof, Hegi , Reutlingen, Ricketwil, Stadel und Zinzikon. 1922 wurde Oberwinterthur schliesslich nach einer vorangegangener Volksabstimmung mit den anderen Vororten in die Stadt Winterthur eingemeindet.

Siehe auch: Vitudurum, Winterthur#Geschichte

Kunst und Kultur

Alljährlich findet das Oberifäscht statt. Jeweils das letzte Wochenende in den Sommerferien, direkt vor dem Schuljahresbeginn, versammeln sich jung und alt im Dorf um die verschiedenen Köstlichkeiten, Attraktionen oder einfach die besondere Stimmung zu geniessen.

Ebenfalls in Oberwinterthur befindet sich das Technorama, das bestbesuchte Museum der Stadt. Es wird von der Buslinie 5 angefahren.

Der Musikverein «Harmonie» Oberwinterthur wurde 1887 von sechs Idealisten unter dem Namen «Harmonie» Hegi gegründet. 1927 siedelte der Verein nach Oberwinterthur um und änderte ihren Namen in Musikverein «Harmonie» Oberwinterthur. Der Verein spielt in Harmoniebesetzung der 3. Stärkeklasse. Sie ist Mitglied im Musikverband der Stadt Winterthur und des im Zürcher Blasmusikverbands.

Verkehr

Öffentlicher Verkehr

Der Stadtteil ist verkehrstechnisch gut erschlossen und verzeichnet fünf Bahnstationen auf dem Gebiet des Stadtkreises. Der „Hauptbahnhof“ ist der Bahnhof Oberwinterthur. Von hier aus führen Zuglinien zum Winterthurer Hauptbahnhof, Stein am Rhein und Frauenfeld. Am Bahnhof halten die S8, S12, S29 und S30 der S-Bahn Zürich, sowie eine Nachtlinie von Thurbo. Der Bahnhof ist Endstation von drei Regionalbus- bzw. Postautolinien, die Gemeinden im Nordwesten bedienen und somit eine Umsteigehaltestelle für Pendler. Weitere Bahnstationen sind Winterthur-Wallrüti, Winterthur-Reutlingen an der Strecke nach Stein am Rhein, die Bahnstation Winterthur-Grüze (mit Linien nach Winterthur HB, Wil und ins Tösstal), sowie die 2006 fertiggestellte Bahnstation Winterthur-Hegi.

Es verkehren zudem eine grössere Anzahl Linien von Stadtbus Winterthur nach Oberwinterthur. Die Hauptlinie ist die Trolleybuslinie 1 (Töss–HB–Oberwinterthur). Weitere Linien sind die Linie 5 (Dättnau–HB–Technorama), die Linie 10 (HB–Bhf. Oberwinterthur (–Chli-Hegi)) und die Linie 14 (HB–Bhf. Hegi). Weitere Linien streifen das Gebiet von Oberwinterthur nur unwesentlich oder haben nur die Endstation dort.

Invidualverkehr

Der Stadtteil hat mit der Ausfahrt Oberwinterthur an der A1 im Nordwesten eine eigene Autobahnausfahrt. Es führen zudem mehrere Hauptstrassen, u.a. aus Frauenfeld, Seuzach und Wil ins Stadtzentrum

Literatur

  • H. Kläui: Geschichte von Oberwinterthur, 2 Bände, 1968-1971
  • H. Wyler: Die Gemeinde Oberwinterthur vor der Eingemeindung, Winterthurer Jahrbuch 1972

Referenzen

  1. Schulen in Oberwinterthur

Weblinks


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