Oberndorf (Rudersberg)

Oberndorf (Rudersberg)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Rudersberg
Rudersberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rudersberg hervorgehoben
48.8855555555569.5280555555556279Koordinaten: 48° 53′ N, 9° 32′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Rems-Murr-Kreis
Höhe: 279 m ü. NN
Fläche: 39,37 km²
Einwohner: 11.630 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 295 Einwohner je km²
Postleitzahl: 73635
Vorwahl: 07183
Kfz-Kennzeichen: WN
Gemeindeschlüssel: 08 1 19 061
Adresse der Gemeindeverwaltung: Backnanger Straße 26
73635 Rudersberg
Webpräsenz:
Bürgermeister: Martin Kaufmann (SPD)
Lage der Gemeinde Rudersberg im Rems-Murr-Kreis

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Rudersberg ist eine Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Rudersberg liegt am westlichen Rand des Welzheimer Waldes im Wieslauftal in 270 bis 536 Meter Höhe zwischen Schorndorf und Backnang.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Rudersberg gehören 29 separat gelegene Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser, sowie einige Wüstungen, die wie folgt den ehemaligen Gemeinden vor der baden-württembergischen Gebietsreform der 1970er zugeordnet sind.

  • Zur ehemaligen Gemeinde Asperglen gehören das Dorf Asperglen, der Ort Krehwinkel und der Weiler Necklinsberg.
  • Zur Gemeinde Rudersberg im Gebietsstand vor der Gebietsreform der 1970er Jahre gehören die Dörfer Rudersberg, Klaffenbach, Mannenberg, Oberndorf und Zumhof, die Weiler Königsbronnhof, Steinbach und Waldenstein, die Höfe Birkenberg, Burghöfle, Buschhöfle, Edelmannshof, Grauhaldenhof, Kirchenacker, Kirschhaldenhof, Schafhaus, Schloßhöfle und Seelach und die Wohnplätze Sauerhöfle und Strümpfelhof, sowie die abgegangenen Ortschaften Commenthurhof, der möglicherweiße zu Rodmannsweiler gehörte, Hofstatt, Hofstetten, Ödin und Rodmannsweiler.
  • Zur ehemaligen Gemeinde Schlechtbach gehören das Dorf Unterschlechtbach die Gemeindeteile Mittelschlechtbach und Oberschlechtbach, die Weiler Lindental und Michelau und das Gehöft Kirschenwasenhof, sowie die abgegangene Ortschaft Weiler.
  • Zur ehemaligen Gemeinde Steinenberg das Dorf Steinenberg, sowie die Weiler Obersteinenberg und Steinbruck, die nach der Gemeindereform der Stadt Welzheim zugeordnet wurden.[2]

Nachbargemeinden

Rudersberg grenzt (gegen den Uhrzeigersinn) an die Gemeinden Allmersbach im Tal, Auenwald, Althütte, Welzheim, Schorndorf und Berglen.

Alte Wappen der Ortsteile

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Rudersberg in einer Urkunde von Papst Innozenz IV. stammt aus dem Jahre 1245.

Schlechtbach wurde 1298 als Minneslechbach im Rahmen einer Übergabe eines Hofteils an das Kloster Adelberg erwähnt. Bereits 1181 findet Diepoldus de Slechbach, ein Gefolgsmann von Kaiser Friedrich I., Erwähnung.

Steinenberg wurde im Jahre 1234 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Ortschaften Asperglen und Krehwinkel wurden 1411 im Rahmen einer Übereignung von Gütern des württembergischen Grafen Eberhard III. an Georg von Urbach erwähnt.

Der Ortsteil Michelau liegt an der südlichen Gemeindegrenze als „Tor zur Gemeinde Rudersberg“ und wurde 1284 in einer Urkunde von Konrad von Waldenstein erstmals erwähnt. Dieser Konrad von Waldenstein war Dienstmann am kaiserlichen Hof und verspricht einem Albert von Michenlowe, dass dieser das Kloster Lorch wegen eines im Dorfe gelegenen Gutes nicht mehr anfechten wolle. Der Name Michelau stammt aus dem altdeutschen und bedeutet „Hof in der Au“. Im Jahre 1821 wurde Michelau kirchlich und schulisch der damaligen Gemeinde Steinenberg zugeordnet. Kommunalpolitisch gehörte der Ort jedoch zu Unterschlechtbach. In Michelau waren eine Mahlmühle sowie eine Ölmühle ansässig. Diese Mühlen wurden durch einen ca. 2,5 km langen Mühlbach angetrieben, dessen Wasser aus der Wieslauf entnommen wurde. Die Ölmühle dient heute als Museum. Bis 1910 wurde im Ort Weinbau betrieben. Weil die Reblaus den gesamten Rebenbestand vernichtete, wurde auf Obstbau umgestellt. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die größten zusammenhängenden Streuobstwiesen der Region, was Rudersberg zur Gemeinde mit dem im Verhältnis höchsten Streuobstwiesenanteil Deutschlands macht.

Im Jahre 1942 beschlagnahmte die Gestapo die Gaststätte "Zur Rittersburg" und ließ sie für 140 Häftlinge zum Arbeitserziehungslager (AEL) für Frauen umbauen. Unter miserablen Lebensbedingungen und Schikanen mussten sie Zwangsarbeit im Holzwerk Rudersberg, bei der Firma Bauknecht in Welzheim und in der Landwirtschaft verrichten. Nach den Bombardierungen der Polizeigefängnisse von Stuttgart war das Lager mit über 200 Personen total überbelegt und wurde zuletzt Durchgangsstation für die Deportation in die Vernichtungslager.[3]

Am 25. Februar 1972 wurde Asperglen nach Rudersberg eingemeindet. Am 1. Oktober 1972 wurden die Gemeinden Rudersberg und Steinenberg zur neuen Gemeinde Rudersberg vereinigt, die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung dieser Gemeinde mit der Gemeinde Schlechtbach (so seit dem 16. Februar 1967, vorher Unterschlechtbach) gebildet.

Religionen

Seit Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert ist Rudersberg evangelisch-lutherisch geprägt. Noch heute gibt es drei evangelische Gemeinden und ein Pfarramt im Ort. Inzwischen ist aber auch die römisch-katholische Kirche wieder mit einem Pfarramt vertreten. Zudem gibt es eine evangelisch-methodistische und eine neuapostolische Gemeinde im Ort. Eine besonderheit ist die eher fundamentalistisch eingestellte Gemeinde Gottes.

Politik

Gemeinderat

Die Sitzverteilung im Gemeinderat, Stand April 2009:[4]

  • FW: 11 Sitze
  • CDU: 11 Sitze
  • SPD: 3 Sitze

Ortschaftsräte

In den Ortschaften Asperglen, Schlechtbach und Steinenberg gibt es je einen Ortschaftsrat. Die Ortsvorsteher der Ortschaften Asperglen und Steinenberg sind ehrenamtlich, die Ortsvorsteherin von Schlechtbach ist hauptamtlich tätig.

Partnerschaften

Rudersberg unterhält seit 1991 partnerschaftliche Beziehungen zur Stadt Ranis in Thüringen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Rudersberg-Oberndorf ist die Endhaltestelle der Wieslauftalbahn nach Schorndorf, die während der Hauptverkehrszeiten im Halb-Stunden-Takt verkehrt. Ein darauf abgestimmtes Buszubringungkonzept versorgt die nicht an der Bahnlinie liegenden Ortsteile. Die Verbindung zum überregionalen Straßennetz, B 14 in Backnang, B 29 in Schorndorf und A 81 in Mundelsheim, wird durch Landesstraßen hergestellt.

Rudersberg hat angekündigt, sich als eine der ersten Gemeinden in Deutschland am von der EU finanzierten Verkehrsprojekt Shared Space zu beteiligen.[5]

Bildung

Am Schulzentrum Rudersberg gibt es eine Grundschule, eine Hauptschule, eine Realschule sowie eine Förderschule. In Schlechtbach und Steinenberg gibt es jeweils eine Grundschule. Die Grundschule in Steinenberg trägt den Namen August-Lämmle-Schule.

Sport

In der Gemeinde Rudersberg gibt es mehrere Sportvereine, darunter den 1906 gegründeten TSV Rudersberg, den 1919 gegründeten TSV Schlechtbach, die SF Steinenberg und den 1924 gegründeten TSV Oberndorf.

Ansässige Unternehmen

  • Weru AG, Hersteller von Fenstern und Türen mit 800 Mitarbeitern und einem Umsatz von 110 Millionen € (2007) [6]
  • Adolf Föhl GmbH + Co KG, Spritzgusshersteller mit 550 Mitarbeitern und einem Umsatz von 87,8 Millionen € (2007) [7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

In Rudersberg gibt es ein Heimatmuseum. Im Ortsteil Michelau ist die Ölmühle zum Museum ausgebaut.

Wieslauftalbahn

Der Verein DBK Historische Bahn führt einige Male im Jahr Sonderfahrten mit historischen Zügen auf der Wieslauftalbahn Schorndorf–Rudersberg durch.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Maitreff - Tag der offenen Türe der Rudersberger Unternehmen
  • Rudersberger Motocross - auf der Rennstrecke am Königsbronnhof
  • Apfelmarkt - Tag der offenen Türe der Rudersberger Unternehmen rund ums Thema Apfel
  • Adventswald - Der besondere Weihnachtsmarkt in Herzen Rudersberg

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Viktor Kraemer (* 1. Juni 1840; † 4. November 1911 in Heilbronn), deutscher Verleger

Weblinks

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 540–544
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 73, ISBN 3-89331-208-0
  4. Gemeinderäte, Gemeinde Rudersberg]
  5. Shared Space in Rudersberg, Website der Gemeinde Rudersberg
  6. Unternehmensdarstellung WERU
  7. Unternehmensdarstellung Föhl

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