Oberriet SG

Oberriet SG
Oberriet
Wappen von Oberriet
Basisdaten
Kanton: St. Gallen
Wahlkreis: Wahlkreis Rheintal
BFS-Nr.: 3254Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 9463
UN/LOCODE: CH ORT (Oberriet)

CH KSN (Kriessern)

CH MNG (Montlingen)

Koordinaten: (760876 / 242825)47.3166669.566664420Koordinaten: 47° 19′ 0″ N, 9° 34′ 0″ O; CH1903: (760876 / 242825)
Höhe: 420 m ü. M.
Fläche: 34.51 km²
Einwohner: 7924
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.oberriet.ch
Karte
Karte von Oberriet
Datei:Oberriet-w-kl Kopie.jpg
Tourismusplakat für Oberriet

Oberriet ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Rheintal des Kantons St. Gallen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Begrenzt durch den Alpenrhein und den Ausläufer des Alpsteingebirges liegt die Gemeinde Oberriet im Herzen des St. Galler Rheintals an der Grenze zu Österreich (Vorarlberg). Sie ist mit ihren 34.5 Quadratkilometern eine der grösseren Gemeinden des Kantons St. Gallen. Zur politischen Gemeinde gehören neben dem gleichnamigen Dorf noch die Dörfer Montlingen (PLZ 9462), Kriessern (PLZ 9451), Eichenwies und Kobelwald sowie die Weiler Moos, Rehag, Stieg, Freienbach, Stein, Kobelwies, Watt und Hard. Der höchste Punkt Oberriets ist beim Gebiet Zapfen mit 1302 m. ü. M., während der tiefste Punkt mit 407 m. ü. M. bei der Kanalbrücke an der Verbindungsstrasse zwischen Balgach und Diepoldsau ist.

Oberriet besitzt auch ein besonderes Stück Land: Die Alp Sämtis im Appenzell Innerrhoden, in der Nähe von Brülisau. Sie ist im Besitz der Ortsgemeinde Allgemeiner Hof Oberriet, liegt aber nicht auf dem Gemeindegebiet. Diese Alp wird als schönste Alp im Alpstein bezeichnet und es gab schon etliche Streitereien, da die Appenzeller diese Alp zurück bekommen wollten. Die Alp gehört schon sicher seit dem Mittelalter zur Gemeinde Oberriet bzw. zum Reichshof Kriessern.[2][3]

Zwischen den Dörfern befinden sich verschiedene Naturschutzgebiete mit einem grossen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten.

Das Gemeindegebiet beträgt 3456 ha, wovon 292.2 ha Bauzone ist. 234.7 ha davon wurde weitgehend überbaut.

Die zwischen Buchs SG und Altstätten liegende Gemeinde ist in Oberriet und in Kriessern an die Autobahn A13 angeschlossen. Oberriet hat zwar einen Bahnhof, doch mangels Regios auf dieser Strecke hält kaum ein Zug dort. Dafür ist es durch eine Buslinie zwischen Altstätten und Buchs SG verbunden. Auf das Jahr 2013 ist ein Ausbau des ganzen öffentlichen Verkehrsnetzes des Kantons St. Gallen geplant. Dann soll auch der Oberrieter Bahnhof wieder einen höheren Stellenwert bekommen und damit massiv mehr haltende Züge.[4]

Die Gemeinde in Zahlen

Bevölkerung

Mit dem Stand vom 31. Dezember 2007 hatte Oberriet total 7904 Einwohner. Nach Geschlechtern getrennt sind es 4085 männliche und 3819 weibliche Einwohner. 6127 Einwohner sind katholisch, 828 reformiert und 949 gehören einer anderen oder keiner Konfession an.

In der Gemeinde Oberriet wohnten 4144 Ortsbürger, 1683 Kantonsbürger sowie 1186 Bürger der übrigen Schweiz. Oberriet beherbergte 891 ausländische Staatsangehörige.[5] Mit 53 % Ortsbürgern hat Oberriet am meisten Ortsbürger des Rheintals und wahrscheinlich auch schweizerisch einen Platz weiter oben.

Politisches

Die Gemeinde Oberriet besteht den 5 Dörfern Oberriet, Montlingen, Kriessern Eichenwies und Kobelwald (siehe auch oben). Jedes Dorf ist in einer Ortsgemeinde organisiert. Somit hat die Gemeinde Oberriet 5 Ortsgemeinden, könnte man denken. Aber sie hat 6. Denn als Überbleibsel des Reichshofs Kriessern blieb die Ortsgemeinde "Allgemeiner Hof Oberriet". Alle Bürger einer Ortsgemeinde der polit. Gemeinde Oberriet sind automatisch auch Hofbürger. Dies ist also wie eine Dachorganisation aller Ortsgemeinden.

Der Allgemeine Hof ist vor allem für die Forstwirtschaft der Ortsgemeinden zuständig und besitzt dafür auch einen eigenen Werkhof. Da Diepoldsau auch Wald hat, den der "Allgemeine Hof" pflegt, ist auch die Ortsgemeinde Diepoldsau Mitglied des Hofes. Der Hof hat somit 6 Ortsgemeinden bei sich, die politische Gemeinde Oberriet aber nur 5.

Geschichte

Die historischen Wurzeln der Gemeinde beginnen vor über 3000 Jahren auf dem Montlingerbergli (Monticulus). Damals bot der Inselberg den aus dem Süden eingewanderten Ur-Rätern Schutz vor den Rheinüberflutungen. Später wurden sie von den aus dem Norden nachrückenden Alemannen verdrängt. Diese brachten nebst vielen Sitten und Gebräuchen das Deutsche als Muttersprache zu uns. Noch heute erinnern uns die urchigen Dialekte im Rheintal an diese Vorfahren. Im 8. Jahrhundert entstand der königliche Reichshof Criesserrun. Durch den Bau eines Gotteshauses in Montlingen im 9. Jahrhundert bildeten sich zwei Zentren im Hof: Die weltliche Verwaltung in Kriessern und der kirchliche Mittelpunkt in Montlingen.

Der deutsche König schenkte 1229 den Hof dem Kloster St. Gallen und Abt Berchthold von Falkenstein liess zur Verteidigung des Besitzes die Burg Blatten erbauen. Von 1490 bis 1798 war das ganze linksrheinische Gebiet des Rheins zwischen Bad Ragaz und Rheineck ein Untertanenland der Eidgenossen.

Mit der französischen Revolution im Jahre 1798 erhielten die schweizerischen Rheintaler von der eidgenössischen Tagsatzung die volle Unabhängigkeit. Doch nur für kurze Zeit gehörte der Hof zur Republik Rheintal. Für fünf Jahre zwängten ihn die französischen Besetzter zum Kanton Säntis, dessen Grenze gegen den Kanton Linth über den Blattenberg verlief. Aus dem freien Reichshof Kriessern entstand 1803 die politische Gemeinde Oberriet.

Innerhalb der Gemeindegrenzen entwickelten sich die fünf Dörfer und schliesslich erhielt auch jedes seine eigene Kirche. Wie überall im Rheintal war hier der Haupterwerbszweig die Landwirtschaft. Später gewannen die Stickereien immer grösserer Wichtigkeit. Zum Industriestandort entwickelte sich die Gemeinde erst langsam nach dem zweiten Weltkrieg.[6]


In den Anfängen der modernen Gemeinde Oberriet (Anfangs 19 Jahrhunderts) teilte sich die Kirche in verschiedene Ortskirchen und die Schule in verschiedene Ortsschulen. In den Jahren 2008 und 2009 wurden aber die Kirchen und Schulen aus finanziellen Gründen wieder zusammengelegt.

Aktuell

In den Jahren 2005 und 2006 wurde die Hauptstrasse, welche mitten durchs Dorf führt, komplett renoviert. Verschiedenste Arbeiten zum Auffrischen des Ortsbildes wurden im Zuge dieser Massnahme miterledigt. So wurden alle grossen Vorplätze mit Setzsteinen ausgelegt, moderne Buswartehäusschen sowie neue Strassenlampen wurden aufgestellt.

Persönlichkeiten

Quellen

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Ortsgemeinde Allgemeiner Hof Oberriet: Geschichte der Alp Sämtis
  3. St. Galler Tagblat: Der Sutterhandel, 22. August 2008
  4. Infoblatt SBB Bahnhof Oberriet 2013
  5. Politische Gemeinde Oberriet: Oberriet in Zahlen
  6. Politische Gemeinde Oberriet: Historisches

Weblinks


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