Oberweißbach

Oberweißbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Oberweißbach/Thüringer Wald
Oberweißbach/Thüringer Wald
Deutschlandkarte, Position der Stadt Oberweißbach/Thüringer Wald hervorgehoben
50.58277777777811.144444444444670Koordinaten: 50° 35′ N, 11° 9′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saalfeld-Rudolstadt
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Bergbahnregion/Schwarzatal
Höhe: 670 m ü. NN
Fläche: 9,62 km²
Einwohner: 1946 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 202 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98744
Vorwahl: 036705
Kfz-Kennzeichen: SLF
Gemeindeschlüssel: 16 0 73 065
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 7
Oberweißbach/Thür. Wald
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jens Ungelenk (parteilos)
Lage der Stadt Oberweißbach/Thüringer Wald im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Karte
Panorama von Oberweißbach

Oberweißbach/Thüringer Wald (amtlich: Oberweißbach/Thür. Wald) ist eine Stadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Oberweißbach ist ein Staatlich anerkannter Erholungsort im Naturpark Thüringer Wald im Weißbachtal.

Weiterhin ist Oberweißbach Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bergbahnregion/Schwarzatal mit den Gemeinden Cursdorf, Deesbach, Katzhütte, Oberweißbach und Meuselbach-Schwarzmühle. Umgangssprachlich wird dieser Landstrich als Raanz bezeichnet, in Anlehnung an das Arbeitsgerät der Buckelapotheker genannten Olitätenhändler, die diese Region vom 16. bis zum 20. Jahrhundert prägten.

Geschichte

Der Ort wurde 1370 erstmals urkundlich erwähnt. Namengebend war ein dort verlaufendes Gewässer. Der Ort war vor 1600 ein Lehen der Herren von Greußen und kam dann durch Kauf an die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Der Ort war ein frühes Zentrum der Herstellung und des Handels von Olitäten, im 19. Jahrhundert kam insbesondere die Glasbläserei auf. 1799 wurden 1030 Einwohner gezählt, im Jahr 1900 waren es 2081. Von 1919 bis 1923 wurde die Oberweißbacher Bergbahn erbaut. 1932 erhielt Oberweißbach das Stadtrecht. Auch zu DDR-Zeiten blieb die Glasproduktion bestimmender Wirtschaftszweig der Stadt.

Am 1. Dezember 2008 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Lichtenhain/Bergbahn in die Stadt Oberweißbach/Thür. Wald eingegliedert.

Politik

Stadtrat

Der Rat der Stadt Oberweißbach/Thüringer Wald besteht aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren.

  • FW 7 Sitze
  • SPD 3 Sitze
  • CDU 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Jens Ungelenk wurde am 12. September 2004 gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Rot eine aus dem Schildfuß wachsende silbern gekleidete Frauengestalt mit goldenen Haaren und verbundenen Augen, in der Rechten ein gesenktes silbernes Schwert und in der linken Hand eine silberne Waage haltend.“

Es stellt die Justitia mit verbundenen Augen und der Waage als Symbol für die Ge­rechtigkeit dar.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Zu Ehren von Friedrich Fröbel wurde 1982 in seinem Geburtshaus (50° 34′ 58″ N, 11° 8′ 40″ O50.58280555555611.1443055555567) am Markt ein Museum eingerichtet. In dem Haus befindet sich neben der ständigen Fröbel-Ausstellung auch die Stadtbibliothek sowie ein Olitätenhandel.

Bauwerke

Die Hoffnungskirche ist die größte Dorfkirche Thüringens mit 2000 Sitzplätzen und verfügt über die größte Kanzel Europas, auf der zwölf erwachsene Personen Platz haben. Sie wird wegen ihrer Größe auch „Südthüringer Dom“ genannt. Die Kirche, die auch die Taufkirche Friedrich Fröbels war, wird neben den Gottesdiensten auch für Konzertveranstaltungen genutzt und kann täglich besichtigt werden.

Der auf 785 m ü. NN hohen Kirchberg befindliche Fröbelturm wurde 1890 zum Gedenken an Friedrich Fröbel errichtet. Neben einer Aussichtsplattform befindet sich hier auch eine Ausflugsgaststätte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Oberweißbach ist für die Produktion von Leuchtmitteln bekannt. 1903 gründete Mylius Erhard eine Glühlampenfabrik. Bis zur Verstaatlichung 1946 gab es mehrfache Änderungen der Besitzverhältnisse, 1948 wurde der VEB Glühlampenwerk Oberweißbach gegründet. 1969 erfolgte die Eingliederung in den NARVA-Verband. Nach der Wende wurde der Betrieb 1990 in die NARVA Glühlampenwerk Oberweißbach GmbH umgewandelt und stellt heute in erster Linie Thüringer Glaslichtschmuck (wie zum Beispiel Christbaumschmuck) her.

Auch die Landwirtschaft ist von Bedeutung. Oberweißbach war Sitz einer LPG Tierproduktion. Auch heute spielt die Rinderaufzucht eine nennenswerte Rolle.

Verkehr

Oberweißbach liegt an der Flachstrecke der Oberweißbacher Bergbahn nach Cursdorf und Lichtenhain, dort besteht Umsteigemöglichkeit zur 1,4 km langen Standseilbahn nach Obstfelderschmiede an der Schwarzatalbahn.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782–1852), Pädagoge (Schüler Pestalozzis) und Begründer des Kindergartens.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden

Weblinks


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