Objektivistische Wahrscheinlichkeitstheorie

Objektivistische Wahrscheinlichkeitstheorie

Die Vorstellung von objektivistischer Wahrscheinlichkeit interpretiert die Zufallsbehaftung von Beobachtungen als Folge dessen, dass es physikalisch nicht möglich ist, alle relevanten Einflüsse gleichzeitig zu messen. Wahrscheinlichkeit quantifiziert danach den Messfehler einer Beobachtung. Damit hebt sich diese objektivistische Deutung von Wahrscheinlichkeit von subjektivistischen Deutungen ab, deren wichtigste Vertreter die Bayessche Sichtweise und die Theorie von Bruno de Finetti sind.

Inhaltsverzeichnis

Objektivistische Schulen

Determinismus

Innerhalb dieser Deutung des Zufalls gibt es zwei konträre Standpunkte. Der Determinismus sieht alle Abläufe der Welt durch physikalische Gesetze festgelegt. Die Zufälligkeit der Quantenphysik ist darin nur durch unsere unvollständige Sicht auf die zugrundeliegenden Prozesse bedingt.

Kopenhagener Deutung

Dem Determinismus gegenüber steht die ebenfalls objektivistische Kopenhagener Deutung, die an eine grundlegende Unvorhersagbarkeit der Quantenereignisse glaubt.

Propensität

Von Karl Popper wurde eine dritte objektivistische Sicht des Zufalls entwickelt: die Propensität. Wahrscheinlichkeit wird hier gesehen, als das Maß in welchem eine Beobachtung oder Versuchsanordnung zu einem bestimmten Ergebnis neigt.

Frequentismus

Die Propensität ist damit eine Verallgemeinerung des Frequentismus, der Wahrscheinlichkeit als Grenzwert der relativen Häufigkeit eines Ereignisses definiert.

Literatur

  • Ian Hacking: The Emergence of Probability: A Philosophical Study of Early Ideas About Probability, Induction and Statistical Inference. Cambridge University Press, Cambridge 1984. ISBN 0521318033.

Weblinks


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