- Odysseus Elytis
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Odysseas Elytis (griechisch Οδυσσέας Ελύτης, eigentlich Οδυσσέας Αλεπουδέλης, Odysseas Alepoudelis; * 2. November 1911 in Iraklio auf Kreta; † 18. März 1996 in Athen) war ein griechischer Dichter, Literaturnobelpreisträger und Künstler.
Inhaltsverzeichnis
Biografische und Bibliografische Angaben
1911–1935
Elytis’ Familie, die ursprünglich aus Lesbos stammte, zog 1914 nach Athen, wo er 1930 ein Jurastudium an der Universität Athen aufnahm. Später unterbrach er jedoch sein Studium, um sich ganz seinen literarischen und künstlerischen Interessen zuzuwenden. In dieser Zeit lernte Elytis unter anderem den Dichter Andreas Embirikos kennen, einen der ersten Verteidiger des Surrealismus in Griechenland. Zwischen den beiden entstand eine feste Männerfreundschaft.
1935–1945
Im Jahr 1935 veröffentlichte er seine ersten Gedichte in der Zeitschrift Néa Grámmata („Neue Literatur“) und nahm auch im selben Jahr – mit Collagen – an der ersten internationalen Surrealismus-Ausstellung in Athen teil. In den nächsten Jahren folgten die Veröffentlichung von Prosanatolismí („Orientierungen“) in Makedonikés iméres („Makedonische Tage“), die 1939 als Buch unter dem Titel I klepsýdres tou agnóstou („Sanduhr des Unbekannten“) erschien, gefolgt von Ílios o prótos („Sonne, die Erste“). Elytis wurde so zu einem der wichtigsten Vertreter der Generation der 30er-Jahre. Im Zweiten Weltkrieg war Elytis ein Verfechter der griechischen Unabhängigkeit und nahm am griechischen Widerstandskampf teil. Er schrieb damals das Werk Ásma iroikó ke pénthimo giá ton chaméno anthipolochagó tis Alvanías („Heroischer und elegischer Gesang für den Leutnant, der im Albanienfeldzug verloren ging“).
1945–1960
Nach dem Krieg wurde Elytis zunächst Programmleiter im griechischen Rundfunk und veröffentlichte in dieser Zeit außer Literatur- und Kunstkritiken nur wenig. Die 1948 begonnene hymnische Dichtung To áxion estí, die allgemein als sein Hauptwerk gilt, erschien so erst 1959. Zudem hielt sich Elytis eine Zeit lang im Ausland auf, beispielsweise 1948–1952 in Paris. Dort schloss er Freundschaft mit Dichtern wie André Breton, Paul Éluard, René Char, Jouve und Henri Michaux, aber auch mit Künstlern wie Matisse, Pablo Picasso und Alberto Giacometti.
1960–1980
In diesen fruchtbaren Jahren veröffentlichte Elytis eine Vielzahl von Gedichtsammlungen und Dichtungen. Im Jahr 1979 wurde Elytis der Nobelpreis für Literatur verliehen.
Werke
Gedichte
- 1940 Prosanatolismí („Orientierungen“)
- 1943 Ílios o prótos („Sonne, die Erste“)
- 1945 Ásma iroikó ke pénthimo giá ton chaméno anthipolochagó tis Alvanías („Heroischer und elegischer Gesang für den Leutnant, der im Albanienfeldzug verloren ging“)
- 1959 Axion esti
- 1960 Έξι και μία τύψεις για τον ουρανό (Éxi ke mía típsis giá ton uranó, „Sechs und ein Gewissensbiss für den Himmel“)
- 1971 Der Lichtbaum und die vierzehnte Schönheit
- 1971 Ο ήλιος ο ηλιάτορας (O ílios o iliátoras, „Herrscherin Sonne“)
- 1972 Το μονόγραμμα (To Monógramma, „Monogramm“)
- 1972 Τα ρώ του έρωτα (Ta ro tou érota, „Die Rhos des Eros“)
- 1974 Die Halbgeschwister
- 1977 Das Signalbuch
- 1978 Μαρία Νεφέλη (María Neféli)
- 1982 Drei Gedichte unter Billigflagge
- 1984 Tagebuch eines nichtgesehenen April
- 1985 Der kleine Matrose
Prosa
- 1973 Der Maler Theophilos
- 1974 Offene Karten (Essays)
- 1976 Der Zauber von Papadiamandis
- 1979 Über Andreas Embirikos
- 1990 Das Öffentliche und das Private
- 1990 Private Straße
Übersetzungen
- 1973 Jean Girandoux, Die Fee
- 1974 Bertolt Brecht, Der kaukasische Kreidekreis
- 1976 Zweite Niederschrift (Rimbaud, Lautreamont, Eluard, Jouve, Ungaretti, Lorca, Majakowski)
- 1984 Sappho
- 1985 Johannes, Die Apokalypse
- 1987 Krinagoras
Deutsche Übersetzungen
Auf Deutsch sind unter anderem erschienen:
- Körper des Sommers. Ausgewählte Gedichte. Neugriechisch und deutsch. Übertr. Antigone Kasolea u. Barbara Schlorb. St. Gallen: Tschudy Verlag 1960.
- Sieben nächtliche Siebenzeiler. Griechisch-Deutsch. Übertr. von Gunter Dietz. Darmstadt: J.G. Blaschke Verlag, 1966.
- To Axion Esti – Gepriesen sei. Übertr. von Gunter Dietz. Hamburg: Claassen Verlag, 1969.
- Lieder der Liebe. Neugriechisch und deutsch. Übertragen von Hans Eideneier. Mit acht Collagen des Autor. Bibliothek Suhrkamp; 745. Frankfurt a.M., Suhrkamp, 1981.
- Tagebuch eines nichtgesehenen April. Deutsch-Griechisch. Mit fünf Collagen des Autors. Übertr. von Asteris Kutulas. Köln: Romiosini Verlag, 1991.
- Der Duft des Mittagsmahls. Übertr. von Asteris Kutulas. Mit Illustrationen von Fränz Dasbourg. Luxembourg: editions phi, 1993.
- Köder für Niemand, Mit Original-Illustrationen von Gottfried Bräunling und Fränz Dasbourg, Übertragen von Asteris und Ina Kutulas. Echternach: editions phi, 1996.
Weblinks
- Literatur von und über Odysseas Elytis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1979 an (englisch)
Personendaten NAME Elytis, Odysseas ALTERNATIVNAMEN Ελύτης, Οδυσσέας (griechisch); Alepoudelis, Odysseas (eigentlicher Name); Αλεπουδέλης, Οδυσσέας (eigentlicher Name, griechisch) KURZBESCHREIBUNG griechischer Dichter, Literaturnobelpreisträger und Künstler GEBURTSDATUM 2. November 1911 GEBURTSORT Iraklio, Kreta, Griechenland STERBEDATUM 18. März 1996 STERBEORT Athen, Griechenland
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