- Oestridae
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Dasselfliegen Systematik Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda) Klasse: Insekten (Insecta) Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota) Überordnung: Neuflügler (Neoptera) Ordnung: Zweiflügler (Diptera) Familie: Dasselfliegen Wissenschaftlicher Name Oestridae Unterfamilien - Nasendasseln, Nasenfliegen (Oestrinae)
- Rachendasseln, Rachenfliegen (Cephenomyiinae)
- Hautdasseln, Hautfliegen (Hypoderminae)
Dasselfliegen (Oestridae), auch bekannt als Biesfliegen, stellen eine Familie der Zweiflügler (Diptera) dar. Innerhalb dieser werden sie den Fliegen (Brachycera) zugeordnet. Die Vertreter dieser Gruppe stellen wie die nahe verwandten Magendasseln (Gasterophilidae) Fliegen dar, deren Maden als Endoparasiten bei verschiedenen Säugetieren vorkommen. Vor allem Huftiere werden von diesen berüchtigten Parasiten befallen. Weltweit sind etwa 100 Arten der Dasselfliegen bekannt, davon etwa 10 in Mitteleuropa. Besonders bei tropischen Dasselfliegen kann der Mensch als Fehlwirt angenommen werden.
Historisch und lokal nennt man sie auch Bremsen, Brämsen, heute der Name nur für die Familie Tabanidae, und einige Einzelvertreter der Oestridae.
Inhaltsverzeichnis
Lebensweise
Die ausgewachsenen Fliegen aller zu den Dasselfliegen gehörenden Gruppen sind mittelgroß und meist pelzig behaart. Die Mundwerkzeuge sind weitestgehend zurückgebildet, obwohl bei einigen Arten die Aufnahme von Wasser oder Zuckerlösungen beobachtet wurde. Die Flügel sind sehr gut ausgebildet und die Tiere sind gute Flieger. Besonders die Weibchen der Nasendasseln (Oestinae) und der Rachendasseln (Cephenomyiinae) müssen beim "Abschuss" der Eier und der Larven extrem schnell reagieren und manövrieren, da sie diese im Flug in die Nasenlöcher der Wirte einschießen. Sind sie dabei zu langsam, werden sie von der eigenen Brut getötet, die mit dem "Abschuss" der ersten Larven aktiv wird.
Zur Paarung treffen sich die Tiere meist an erhöhten Plätzen, nicht selten über Hügeln. Die Larven sind immer parasitisch und entwickeln sich spezifisch für die Unterfamilien in verschiedenen Körperregionen der Wirte. So wachsen die Nasendasselmaden in den Schleimhäuten der Nase und im Bereich des Siebbeins der Wirte heran, die Rachendasseln leben im Rachenraum und die Hautdasseln im Bindegewebe unter der Haut.
Systematik der Dasselfliegen
Die Systematik der Dasselfliegen ist äußerst umstritten. Klassischerweise werden die drei erwähnten Taxa zu den Dasselfliegen zusammengefasst. Alternativ werden auch die Magendasseln (Gasterophilidae) in diese Gruppe eingeordnet, die Hautdasseln als eigene Familie (dann Hypodermatidae) oder die Rachendasseln den Schmeißfliegen (Callophoridae) zugeordnet.
Die mitteleuropäischen Arten werden wie folgt eingeordnet:
- Nasendasseln (Oestrinae)
- Hautdasseln (Hypodermatinae)
- Gattung Oestromyia; bei Nagetieren
- Gattung Hypoderma; bei Huftieren und beim Menschen
- Crivellia silenus; bei der Hausziege, seltener beim Schaf oder beim Mufflon
- Rachendasseln (Cephenemyiinae)
In die Literatur eingegangen ist die Dasselfliege mit einer Episode in dem Millionenverkaufsschlager Der Doktor und das Liebe Vieh des britischen Tierarztes James Herriot.
Literatur
- Joachim Haupt, Hiroko Haupt: Fliegen und Mücken. Beobachtung, Lebensweise, Natur-Verlag, Augsburg 2001, ISBN 3-89440-278-4
- Klaus Honomichl, Heiko Bellmann: Biologie und Ökologie der Insekten, (1 CD-ROM), Fischer, Stuttgart 1996, ISBN 3-437-25020-5 (Buchausg.: Fischer, Stuttgart 1998, ISBN 3-437-25890-7)
Weblinks
- Eintrag Bremse, Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz, online uni-trier.de
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