- Offene MRT
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Je nach Hersteller sind verschiedenartige offene MRT-Systeme entwickelt worden. Bei der Konstruktion solcher Systeme sind besondere technisch-physikalische und bauliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die früheren offenen Systemkonzepte arbeiteten zumeist auf Basis von Permanentmagneten mit relativ niedriger Magnetfeldstärke, teilweise wurden auch Widerstandelektromagneten im Niedrigfeldbereich eingesetzt.
Seit neuerer Zeit stehen sogenannte offene Hochfeld-MRT-Systeme zur Verfügung. Die Vorteile dieser Systeme sind nicht nur das verbesserte Raumangebot und die gute Zugänglichkeit zum Patienten, sondern auch die Bildqualität die der von Standard-Tunnelsystemen nicht nachsteht.
Intervention im offenen MRT
Das MRT als diagnostisches Verfahren mit exzellentem Weichteilkontrast hat maßgeblich am Wandel in der modernen operativen Medizin beigetragen. Es stellt den derzeitigen Standard in Diagnostik von Verletzungen an Bändern, Knorpel und Menisken in Gelenken dar.
Erfolgreiche Intervention unter MRT-Kontrolle bedingt zwei Voraussetzungen. Zum einen muss dem Arzt entsprechender Zugang zum Patienten möglich sein, zum anderen ist die Qualität und Geschwindigkeit der Bildgebung für Interventionen und Funktionsuntersuchungen relevant. Wo für Funktionsuntersuchung im offenen Hochfeld MRT hiermit bereits die Voraussetzungen geschaffen sind, sind für erfolgreiche Operationen im MRT noch weitere Herausforderungen zu bewältigen.
Da viele konventionelle Instrumente auf Grund ihrer magnetischen Eigenschaften im Magnetresonanztomographen nicht eingesetzt werden können, besteht die Notwendigkeit zur Verwendung speziell angefertigter MRT-kompatibler chirurgischer Instrumente. An der Charité wird seit Januar 2007 im Rahmen eines von der TSB und der EU (EFRE) geförderten Forschungsprojekts an der Entwicklung komplexer chirurgischer Instrumente und deren Anwendung in der offenen MRT gearbeitet. Insbesondere werden dabei minimal-invasive Eingriffe adressiert, die bisher unter Röntgen-CT-Kontrolle vorgenommen wurden.
Mit der Möglichkeit der freien Bildebenenwahl, der offenen Bauweise und der Untersuchungsdurchführung mit schnellen Bildsequenzen bietet sich die Möglichkeit, im Anschluss an Operationen unter MRT-Kontrolle, das Operationsergebnis direkt zu beurteilen und gegebenenfalls sofort Korrekturen vorzunehmen.
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Am Universitätsklinikum Magdeburg werden seit Oktober 2007 routinemäßig Eingriffe, wie beispielsweise Biopsieentnahmen, Periradikuläre Therapien oder die Katheteranlage für Brachytherapie am offenen Magnetresonanztomographen durchgeführt.
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