- Offener Biss
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Als Fehlbiss (Okklusionsanomalie) bezeichnet man eine Zahnfehlstellung zwischen Ober- und Unterkiefer, bei der der Zahnreihenschluß (Okklusion) gestört ist. Häufigste Ursache hierfür ist eine falsche Wachstumsrichtung der Zähne, seltener liegt eine Kieferfehlbildung (Dysgnathie) vor.
Inhaltsverzeichnis
Symptome und Beschwerden
Bei einem Fehlbiss schließen die Zahnreihen nicht richtig, so dass es zu Schwierigkeiten beim Essen, bei der Mundschließung und beim Sprechen kommen kann. Die Schneidezähne können anfälliger für Karies sein. Ein Fehlbiss kann das Aussehen beeinträchtigen.
Es gibt verschiedene Arten von Fehlbissen:
Überbiss
Die obere Zahnreihe ist gegenüber der unteren vorgelagert, bei der normalen Schließbewegung des Kiefers stehen die oberen Frontzähne vor den unteren. Werden die unteren Frontzähne von den oberen vollständig überdeckt, spricht man vom Tiefbiss.
Der Überbiss kommt als Zahnfehlstellung relativ häufig vor und kann durch Tragen einer Zahnspange meist vollständig korrigiert werden. Bei einer Kieferfehlbildung können ein zu großer Oberkiefer ((maxilläre) Prognathie), ein zu kurzer oder, beim sog. Distalbiss, ein nach hinten verlagerter Unterkiefer (mandibuläre Retrognathie) vorliegen.
Manche Überbiss-Patienten können den Mund nicht oder nur mit Mühe schließen; wegen des meist geöffneten Mundes und des geringeren Speichelflusses besteht für die obere Schneidezähne ein erhöhtes Kariesrisiko. Je nach Ausprägung der Fehlstellung spannt die Oberlippe über die Zähne und verändert durch das geringere Lippenrot das Erscheinungsbild des Patienten zusätzlich.
Babys haben im ersten Lebensjahr einen nicht krankhaften Distalbiss.
Unterbiss, Vorbiss (Mesialbiss)
Die untere Zahnreihe ist gegenüber der oberen vorgelagert, bei der normalen Schließbewegung des Kiefers stehen die unteren Schneidezähne vor den oberen.
Ursache des selteneren Unterbisses ist meist eine Fehlentwicklung der Kiefer, z. B. eines vorgelagerten (Progenie) oder vergrößerten Unterkiefers (mandibuläre Prognathie); der Unterbiss als Folge eines unterentwickelten Oberkiefers (maxilläre Retrognathie) wird als unechte oder Pseudo-Progenie bezeichnet.
Im Wachstumsalter ist oft eine kieferorthopädische Therapie möglich, die die Beiß- und Kaufunktion wieder vollständig herstellt. Je nach Schweregrad ist eine operative Korrektur erforderlich.
Kreuzbiss
Die obere und untere Zahnreihe kreuzen, die Schneidezähne können weder bei Beiß- noch Kaustellung schließen.
Offener Biss
Die Zahnreihen können nicht richtig schließen, auch bei aufeinanderliegenden Zahnreihen bleibt eine Öffnung.
Kreuzbiss und offener Biss treten auch gemeinsam mit den anderen Fehlstellungen auf.
Ursachen
- Fehlstellung der Zähne im Kiefer
- Fehlbildungen der Zähne (ungleichförmiges Zahnwachstum)
- Fehlstellung des Unterkiefers
- Fehlentwicklung der Kiefer (Dysgnathie), z. B. Wachstumshemmung des Oberkiefers (maxilläre Retrognathie) bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
- Fehlbildung der Kiefer- oder Gesichtsmuskulatur
- Fehlbelastungen von Zähnen, Knochen und Muskulatur
- Zu große Zunge (Makroglossie)
- Infektionskrankheiten
- chronischer Vitaminmangel
Folgen und Komplikationen
Bei einem Fehlbiss kann es zu Schwierigkeiten beim Abbeißen, Kauen und Schlucken kommen. Die Mundschließung kann behindert oder sogar unmöglich sein. Bestimmte Zähne können stärker von Karies betroffen sein als andere, beispielsweise die Schneidezähne. Ein Fehlbiss kann das Aussehen des Patienten beeinträchtigen und, besonders bei Kindern, möglicherweise zu Hänseleien und Spott führen.
Kieferorthopädische Behandlungen (z. B. das Tragen einer Zahnspange) sind für Kinder möglicherweise lästig, können viel Zeit in Anspruch nehmen und das Sprechen und Aussehen beeinträchtigen.
Behandlung
Ein nur leichter Fehlbiss kann im Kindesalter durch das Tragen einer Zahnspange korrigiert werden, wahlweise herausnehmbare oder festsitzende Spangen. Bei einer Fehlstellung der Zähne im Kiefer müssen diese behandelt werden, z. B. durch Abschleifen oder Ziehen störender Zähne. Fehlbildungen des Kiefers bzw. eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte müssen operiert werden.
Weblinks
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