Offiziersheimgesellschaft

Offiziersheimgesellschaft

Eine Offizierheimgesellschaft (OHG; entsprechend Unteroffizierheimgesellschaft (UHG)) ist ein Interessenverband innerhalb der Bundeswehr. Oft sind dies eingetragene Vereine (e.V.) deren Zweck unter anderem die "Pflege der Kameradschaft" und "Durchführung kultureller und gesellschaftlicher Veranstaltungen" ist. Zumeist handelt es sich um Vereinsheime mit gastronomischem Betrieb. Da der Dienstherr (also die Bundesrepublik Deutschland) die Räumlichkeiten (je nach Alter und Struktur der Kaserne entweder alte Speisesäle oder aber auch Neubauten - zumeist in den 1970ern) kostenlos zur Verfügung stellt und das Gros des Personals aus Soldaten besteht, kann der gastronomische Betrieb sehr günstige Preise anbieten. Ein Teil der Einnahmen muss an die WBV (Wehrbereichsverwaltung) abgeführt werden, ein weiterer Teil an den Stammtruppenteil zur Beschaffung von Betreuungsmitteln. Gewinn zu machen ist den OHG/UHG nicht erlaubt. Mit der Schaffung der Heimbetriebe kommt der Dienstherr seiner Betreuungspflicht nach. Gerade weil viele Soldaten weit von zu Hause entfernt stationiert sind und weil der Dienst am Wochenende eher die Regel als die Ausnahme war, stellten diese Heime die einzige Möglichkeit dar, sich "zu Hause zu fühlen". Für Mannschaftsdienstgrade gibt es keine vergleichbaren Einrichtungen, die Mannschaftsheime sind von privaten Geschäftsleuten nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen und mit Gewinnabsicht geführte Einrichtungen. Der Grund dafür liegt (besser: lag) in der Struktur der Bundeswehr: das Gros der Mannschaftsdienstgrade war wehrpflichtig und daher nur ein paar Monate am Standort gebunden. Heutzutage sind die meisten Mannschaftsdienstgrade Zeitsoldaten, jedoch in den seltensten Fällen über vier Jahre hinaus, dahingegen die meisten Unteroffiziere und Offiziere eine Dienstzeit von mindestens vier Jahren, bis hin zu 30 Jahren haben. Die Trennung zwischen den einzelnen Dienstgradgruppen (Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften) ist durchaus gewollt. Zum einen dient es der Möglichkeit unabhängig von Vorgesetzten oder Untergebenen Gespräche zu führen die diese tangieren (könnten), zum anderen zeigt es auch die hierarchische Struktur einer Armee.

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