Ascheraden

Ascheraden
Aizkraukle (dt.: Ascheraden)
Wappen von Aizkraukle
Aizkraukle (Lettland)
DEC
Basisdaten
Staat: Lettland
Gebiet: Livland (lettisch: Vidzeme)
Landkreis: Aizkraukles rajons
Koordinaten: 56° 39′ N, 25° 15′ O56.65555555555625.25555555555646Koordinaten: 56° 39′ 20″ N, 25° 15′ 20″ O
Einwohner: 8.922 (1. Jan. 2005)
Fläche: 11,645 km²
Bevölkerungsdichte: 766,17 Einwohner je km²
Höhe: 46 m NAP
Stadtrecht: seit 13. Jahrhundert
Webseite: www.aizkraukle.lv

Aizkraukle (bis 1991 Stučka, dt: Ascheraden) ist eine Stadt mit etwa 9000 Einwohnern (Stand 2005) in Lettland. Sie liegt auf dem rechten hohen Ufer gegenüber dem linken Nebenfluss Lauce der Düna.

Die Stadt bildet das namensgebende Zentrum eines eigenen Landkreises und ist etwa 90 km südöstlich von Riga im Urstromtal der Düna gelegen. Der Aizkraukler Landkreis liegt in zwei historischen Landschaften: Semgallen und Livland. Etwa 33 % der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Der Rest ist von Wald und Seen bzw. Flüssen bedeckt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe zum Staudamm des Wasserkraftwerks von Plavinas an der Eisenbahnstrecke Riga-Daugavpils.

Geschichte

Nach Ausgrabungsfunden stellt das Gebiet eine alte historische Ansiedlung dar. Das rechte (nördliche), hohe Ufer an der Düna gehörte zum livländischen Gebiet, während das Gebiet links der Düna zu Kurland gehörte. Hier hatten früher die Komturei Ascheraden und später das Kirchspiel Ascheraden ihr Zentrum. Der Name "Ascheraden" (niederdeutsch: "Asscrade"), welcher auf lettisch wie "Ašķere" klingt, bezeichnet den hier mündenden linken Seitenfluss der Daugava.

Einer livländischen Sage vom "Bärentöter" zufolge, soll der Bärentöter auf seiner Reise hier die schöne Hexe Spidala, Tochter des Aizkrauklis, Wächter über die hiesigen Stromschnellen, getroffen haben.

Die jetzige, nördlich der Düna gelegene Stadt Aizkraukle ist erst im Jahre 1960 beim Bau des Wasserkraftwerks von Plavinas unter dem Namen Stučka – nach Lenins erstem Volkskommissar für Justiz und zeitweiligem Präsidenten Lettlands Pēteris Stučka – als Wohnsiedlung für die Bauarbeiter und Wasserkraftwerker gegründet worden. Die Architektur von Aizkraukle ist demzufolge charakteristisch für die 1960er und 1970er Jahre. Die damalige Siedlung am Wasserkraftwerk erhielt im Jahre 1967 Stadtrecht. Die Stadt wurde im Jahre 1991 nach einem nahe gelegenen Dorf in Aizkraukle umbenannt. 2001 wurde Aizkraukle zum Verwaltungssitz der gleichnamigen Region ernannt.

Städtepartnerschaften

Aizkraukle hat 3 Partnerstädte:

Verwaltungsgliederung

Im Aizkraukler Landkreis liegen drei Städte:

  • Jaunjelgava, 11 km², 2347 Einw.
  • Aizkraukle als namensgebende Stadt, siehe nachstehende Gemeinde Aizkraukle
  • Pļaviņas, 8 km², 3978 Einw.

Der Aizkraukler Landkreis ist von Norden beginnend in die nachstehenden Gemeinden gegliedert (Stand 2003):

  • Gemeinde Irši, 70 km², 627 Einwohner
  • Gemeinde Vietalva, 130 km², 1090 Einwohner
  • Gemeinde Bebri, 120 km², 1446 Einw.,
  • Gemeinde Skrīveri, 105 km², 4146 Einw.
  • Gemeinde Aizkraukle, 102 km², 10361 Einw.
  • Gemeinde Koknese, 171 km², 4359 Einw.
  • Gemeinde Klintaine, 94 km², 904 Einw.
  • Gemeinde Sērene, 119 km², 865 Einw.
  • Gemeinde Sece, 176 km², 1182 Einw.
  • Gemeinde Staburagi, 51 km², 552 Einw.
  • Gemeinde Valle, 171 km², 1223 Einw.
  • Gemeinde Kurmenes, 112 km², 836 Einw.
  • Gemeinde Daudzeva, 210 km², 1202 Einw.
  • Gemeinde Sunākste, 109 km², 559 Einw.
  • Gemeinde Mazzalve, 209 km², 1335 Einw.
  • Gemeinde Zalve, 210 km², 888 Einw.
  • Gemeinde Pilskalne, 98 km², 642 Einw.
  • Gemeinde Nereta, 122 km², 2128 Einw.

Wasserkraftwerk

Das Wasserkraftwerk von Plavinas ist das größte in Lettland. Es steht 107 km von der Einmündung der Düna in die Rigaer Bucht entfernt hinter den Stromschnellen der Düna. Die Bauzeit belief sich auf 5 Jahre: von 1961 bis 1966. Bei einer Stauhöhe von maximal 40 Meter bietet das Kraftwerk eine Kapazität von 868.500 kW.

Literatur

  • Johann Karl Bähr: Die Gräber der Liven. Rudolf Kuntze, Dresden 1850. Mit zahlreichen Abbildungen, online
  • Karl (auch: Carl) von Löwis of Menar: Burgenlexikon für Alt-Livland. Riga, 1922
  • Andrejs Pumpurs (1841–1902): Bearslayer (Der Bärentöter), siehe Gutenberg online

Siehe auch

Weblinks


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