- Okklusiv
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Artikulationsarten Pulmonal-egressive Laute Nichtpulmonische Laute
Verschlusslaut oder Okklusiv ist in der Lautlehre (Phonetik) ein Konsonant, der durch eine kurzzeitige Unterbrechung („Okklusion“) und Lösung des Phonationsstroms im Mund-Rachen-Raum gebildet wird.Der Verschluss erfolgt zum Beispiel durch einen Kontakt der Lippen (Beispiel: [p], [b]) oder der Zunge mit dem Artikulationsort im Vokaltrakt oder Ansatzrohr (Beispiele: [t], [d], [k], [g]). Zu den Verschlusslauten gehören alle Laute, die durch mindestens einen zeitweiligen glottalen oder supraglottalen (=oberhalb der Glottis) Verschluss erzeugt werden. Dazu gehört auch der Knacklaut, der durch den Verschluss der Glottis erzeugt wird, aber auch alle Schnalzlaute, Implosive, Ejektive und die Nasale, bei denen der Luftstrom auch während der Okklusion durch den Nasenraum hinaus strömt. Der Status der Nasale als Verschlusslaute wird gelegentlich kontrovers diskutiert.
Die Verschlusslösung des Konsonanten kann transient (= zeitlich begrenzt) erfolgen, d. h. der Verschluss wird durch eine andere Artikulationsart realisiert. Dabei entstehen Affrikaten, nasale oder laterale Plosionen.
Bei der Beschreibung der klassischen Sprachen werden die Verschlusslaute als Mutae (Einzahl Muta) bezeichnet. Abgeleitet ist die Bezeichnung von lat. muta = stumm, da die Verschlusslaute „bei der Aussprache keine Dauer haben“.
Verschlusslaute werden hier also im Gegensatz zu den Dauerlauten gesetzt. Zu den Mutae gehören nach klassischer Einteilung die Tenues (= stimmlose Verschlusslaute; k, p, t) und die Mediae = stimmhafte Verschlusslaute; g, b, d). Im weiteren Sinne werden zu den Mutae auch die Aspiratae (mit h verbunden) gezählt.
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