Ollife

Ollife

Florence Eveleen Eleonore Ollife (* 1851; † 16. Mai 1930), auch nur Florence Ollife, nach ihrer Heirat mit Thomas Huge Bell auch Florence Bell, war eine britische Autorin von Theaterstücken und Sachbüchern. Durch die Heirat mit dem Sohn von Isaac Lowthian Bell im Jahr 1876 gehörte sie einer der wohlhabendsten britischen Industriellenfamilien an. Thomas Huge Bell brachte zwei Kinder mit in die Ehe. Zu diesen zählte die spätere Orientalistin, Archäologin und Politikerin Gertrude Bell, die mit ihrer Stiefmutter bis an ihr Lebensende in engem brieflichen Austausch stand. Der Briefverkehr zwischen den beiden ist ein wichtiges Dokument zur britischen Politik im Nahen Osten während und nach des Ersten Weltkriegs.

Das wichtigste Sachbuch unter den Werken von Florence Ollife ist At the Works, das im Jahre 1907 erschien und dem Sozialwissenschaftler Charles Booth gewidmet war. Es schilderte die Arbeits- und Lebensbedingungen von Industriearbeitern in Middlesbrough. Zu ihren anderen Büchern zählt The Minor Moralist, indem sie ihre Verpflichtung zu traditionellenWerten betonte. Gemeinsam mit der amerikanischen Bühnendarstellerin Elizabeth Robins verfasste sie auch Bühnenstücke, die jedoch anonym erschienen. Florence Ollife war zwar durch Henrik Ibsen stark beeinflusst, stand aber der Frauenbewegung, die zu ihrer Lebenszeit vor allem um das Wahlrecht kämpfte, stets skeptisch gegenüber.

Literatur

  • Janet Wallach: Königin der Wüste. Das außergewöhnliche Leben der Gertrude Bell. München, Goldmann 1999, ISBN 3-442-15062-0.
  • Liora Lukitz: A quest in the Middle East: Gertrude Bell and the making of modern Iraq. London, Tauris 2006, ISBN 1-85043-415-8.

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