- Olympique de Marseille
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Olympique Marseille Voller Name Olympique de Marseille Gegründet 1899 Stadion Stade Vélodrome Plätze 60.031 Präsident Pape Diouf Trainer Eric Gerets Homepage om.net Liga Ligue 1 2007/08 3. Platz Olympique Marseille (offiziell Olympique de Marseille) ist ein 1899 gegründeter französischer Fußballverein aus Marseille. Das Gründungsmitglied der Division 1 ist achtfacher französischer Meister, gewann zehnmal den nationalen Fußballpokal und ist die einzige Mannschaft Frankreichs, die die UEFA Champions League gewinnen konnte. 1993 wurde Marseille aufgrund einer Bestechungsaffäre die nationale Meisterschaft aberkannt und der Verein zur Saison 1994/95 in die zweite Liga zwangsversetzt.
Präsident ist derzeit Pape Diouf; die Ligamannschaft wird von Eric Gerets trainiert. (Stand: August 2008)
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor dem Zweiten Weltkrieg
Olympique Marseille gehörte im Jahr 1932 zu den 20 Gründungsmitgliedern der Division 1, einer im ersten Jahr noch zweigeteilten Spielklasse mit jeweils 10 Mannschaften. Marseille verpasste als Tabellenzweiter der Gruppe A das Finalspiel der beiden Gruppensieger. Im folgenden Spieljahr stand Olympique Marseille bereits dicht vor der ersten französischen Meisterschaft, verlor jedoch als Tabellenführer sein letztes Saisonspiel mit 1:3 beim Tabellenletzten CA Paris - einer Mannschaft, die bis dato 21 ihrer 25 Spiele verloren hatte - und fiel noch auf Platz 3 zurück. Der Titelgewinn gelang erstmals 1937, wenngleich nach drei Niederlagen in den letzten vier Saisonspielen der Punktvorsprung am Ende vollends aufgebraucht war und sich das Team nur noch aufgrund des besseren Torverhältnis gegenüber dem FC Sochaux durchsetzten konnte. Weitere Erfolge könnten durch den Kriegsausbruch, bis zu dem noch zwei Vizemeisterschaften folgten, verhindert worden sein.
Von 1945 bis in die 70er Jahre
Zwar konnte sich Olympique Marseille 1948 den zweiten Titelgewinn sichern, versank danach aber mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit. Sicherte sich der Klub 1958 am letzten Spieltag noch aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem FC Metz den Klassenerhalt, stieg das Team im folgenden Jahr als Tabellenletzter erstmals aus der Division 1 ab.
Nach einem einjährigen Gastspiel in der Saison 1962/63 etablierte sich Marseille erst ab 1966 wieder in der ersten Liga und knüpfte unter dem neuen Vereinspräsident Marcel Leclerc einige Jahre später gar wieder an die großen Erfolge aus den 1920er und 1930er Jahren an. Größter Coup war die Verpflichtung des Jugoslawen Josip Skoblar, der 1971 mit seinen 44 Treffern maßgeblichen Anteil am dritten Titelgewinn hatte und dafür mit dem Goldenen Schuh ausgezeichnet wurde. Zu den erfolgreichsten Spielern seiner Zeit gehörten ferner Gilbert Gress und Roger Magnusson, später auch der Brasilianer Jairzinho. Zwischen 1969 und 1972 gewann Olympique Marseille je zweimal die französische Meisterschaft und den französischen Pokal. International blieben die Erfolge dagegen aus; im Landesmeisterpokal unterlag Marseille 1971 im Achtelfinale Ajax Amsterdam (1:2, 1:4), im folgenden Jahr schied die Mannschaft bereits in der ersten Runde gegen Juventus Turin (1:0, 0:3) aus.
Steiler Aufstieg, tiefer Fall
Nach durchwachsenen Jahren gehörte Olympique Marseille ab Ende der 1980er Jahre wieder zu Europas Spitzenklubs. Nachdem der ambitionierte Bernard Tapie 1985 das Amt des Vereinspräsidenten übernommen hatte, investierte der Klub in den folgenden Jahren viel Geld für die Neuverpflichtungen von Spielern mit internationalem Format. Zu ihnen gehörten neben den Deutschen Karlheinz Förster, Klaus Allofs und Rudi Völler auch Alain Giresse, Jean Tigana und insbesondere Jean-Pierre Papin. Fünfmal in Folge, von 1988 bis 1992, wurde Papin Torschützenkönig der Division 1 und hatte damit maßgeblichen Anteil an den vier aufeinanderfolgenden Meisterschaften ab 1989. Auch international machte die Mannschaft nun auf sich aufmerksam. Im Europapokal der Landesmeister scheiterte Marseille 1990 erst im Halbfinale an Benfica Lissabon (2:1, 0:1), 1991 gar erst im Endspiel an Roter Stern Belgrad mit 3:5 im Elfmeterschießen. 1993 gelang Olympique im Champions-League-Endspiel gegen den AC Mailand schließlich in München durch das Tor von Basile Boli der bis heute einzige Europapokalsieg.
Auf den sportlichen Höhepunkt folgte 1993 für Olympique Marseille der jähe Abstieg. Nachdem bekannt wurde, dass Vereinspräsident Bernard Tapie vor dem Punktspiel gegen US Valenciennes Bestechungsgelder gezahlt hatte, wurde die französische Meisterschaft aberkannt, der Verein 1994 in die Zweite Liga zurückgestuft und Tapie im Jahr 1997 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Der Verein war an seinem Tiefpunkt angelangt und stand aufgrund hoher Schulden Mitte der 1990er Jahre am Rande des Ruins. Auch der Europapokal von 1993 erhielt späte Makel. Anfang 2006 gestand Jean-Jacques Eydelie in einem Gespräch mit der französischen Sportzeitung L'Équipe ein, dass mit Ausnahme von Rudi Völler alle Spieler vor dem Champions-League-Endspiel gegen den AC Mailand eine ihnen in ihrer Zusammensetzung nicht bekannte Injektion erhielten. Ähnliche Dopingvorwürfe äußerte bereits im Jahr 2003 der irische Nationalspieler Tony Cascarino in einer Kolumne der britischen Tageszeitung The Times. Da 13 Jahre nach dem Finalspiel keine endgültige Klärung mehr zu erwarten war, verfolgte die UEFA Eydelies Dopingvorwürfe trotz anfänglicher Überlegungen und Mailänder Titelansprüchen jedoch nicht mehr weiter. Im Mai 1999 unterlag Olympique im UEFA-Pokal Finale dem AC Parma mit 0:3
Im 21. Jahrhundert
Zur Jahrtausendwende erholte sich der Klub wieder und verpasste 1999 mit einem Punkt Rückstand auf Girondins Bordeaux nur knapp die Meisterschaft. Im Mai 2004 unterlag Marseille im UEFA-Pokalfinale mit 0:2 gegen den FC Valencia. Die Saison 2005/06 endete für Marseille enttäuschend und spiegelte die Ergebnisse des Vorjahres wider. In beiden Jahren verpasste Marseille am letzten Spieltag mit einem Unentschieden bei Bordeaux die UEFA-Pokal-Qualifikation aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem Tabellenvierten.
Olympique ist erneut in einen Skandal verwickelt, bei dem es um illegale Transaktionen in Zusammenhang mit der Verpflichtung neuer Spieler, hinterzogene Sozialabgaben u.ä. aus den Jahren ab 1997 geht. Ein Gericht hat kürzlich insgesamt 13 Personen zu teilweise mehrjährigen Freiheits- und hohen Geldstrafen verurteilt, darunter den Ex-Präsidenten Robert Louis-Dreyfus und weitere Vorstandsmitglieder von OM, mehrere Anwälte und Spielervermittler/-berater (einer der bekanntesten: Ex-Nationalspieler Jean-François Larios); lediglich der damalige Sportdirektor Marcel Dib wurde freigesprochen.
Ungeachtet aller Probleme ist OM einer repräsentativen Umfrage zufolge der in Frankreich aktuell beliebteste einheimische Fußballverein (Quelle: France Football vom 6. März 2007).
Das Erreichen der Vizemeisterschaft in der Saison 2006/07 und des dritten Platzes 2007/08 erlaubte OM wieder, an der Champions League teilzunehmen. Jedoch erreichte man nur den 3. Platz in der Gruppe A, um schließlich im Achtelfinale des UEFA-Cups vom späteren Pokalgewinner Zenit Sankt Petersburg besiegt zu werden.
Erfolge
- Französischer Meister: 1937, 1948, 1971, 1972, 1989, 1990, 1991, 1992
- Französischer Pokalsieger: 1924, 1926, 1927, 1935, 1938, 1943, 1969, 1972, 1976, 1989 (und Finalist 1934, 1940, 1954, 1986, 1987, 1991, 2006, 2007)
- Champions-League-Sieger: 1993
- Intertotopokalsieger: 2005
Kader 2008/09
Stand: 12. Januar 2009
Torhüter
- 1 Rudy Riou
- 16 Hilaire Muñoz
- 30 Steve Mandanda
- 40 Dmytro D. Nepogodov
Abwehrspieler
- Renato Civelli 2
- Taye Taiwo 3
- Julien Rodriguez 4
- Hilton 5
- Tyrone Mears (Leihe) 8
- 15 Ronald Zubar
- 24 Laurent Bonnart
Mittelfeldspieler
- Karim Ziani 6
- Benoît Cheyrou 7
- 10 Boudewijn Zenden
- 12 Charles Kaboré
- 19 Lorik Cana
- 20 Hatem Ben Arfa
- 23 Modeste M'Bami
- 26 Mohamed Amine Dennoun
- 28 Mathieu Valbuena
Stürmer
- Brandão (Evaeverson Lemos da Silva) 9
- 11 Mamadou Niang
- 14 Bakari Koné
- 17 Mamadou Samassa
- 22 Sylvain Wiltord
- 31 Guy Kassa Gnabouyou
Den Verein in der Vergangenheit prägende Personen
- Joseph Alcazar (1927-1936 und 1941/42)
- Klaus Allofs (1987–1989)
- Manuel Amoros (1989-1993)
- Gunnar Andersson (1950-1958), erfolgreichster OM-Torschütze aller Zeiten
- Emmanuel Aznar (1936-1952)
- Fabien Barthez (1992-1995 und 2003-2006)
- Franz Beckenbauer, sportlicher und technischer Direktor (1990–1991)
- Joseph-Antoine Bell (1985-1988)
- Larbi Ben Barek (1938/39 und 1953-1955)
- Abdelkader Ben Bouali (1936-1938)
- Laurent Blanc (1997-1999)
- Alen Bokšić, (1992-1993), 1992/93 französischer Torschützenkönig mit 23 Treffern
- Joseph Bonnel (1967-1973)
- Bernard Bosquier (1971-1974)
- Éric Cantona (1988-1991)
- Georges Carnus (1971-1974)
- Didier Couécou (1970-1972 und 1973/74)
- Marcel Desailly (1992-1993)
- Didier Deschamps (1989/90 und 1991-1994)
- Jules Dewaquez (1924-1930)
- Laurent Di Lorto (1932-1936)
- Jean Djorkaeff (1966-1970)
- Didier Drogba (2003/04)
- Christophe Dugarry (1997-1999)
- József Eisenhoffer, Spieler und Trainer (1932-1941)
- Karl-Heinz Förster (1986–1990)
- Raymond Goethals, Trainer der Europapokalsieger-Mannschaft (1991-1993)
- Xavier Gravelaine (1996-1998)
- Michel Hidalgo, Manager (1986-1991)
- Jairzinho (1974–1976)
- Vilmos Kohut (1933-1939)
- Andreas Köpke (1996–1999)
- Frank Lebœuf (2001-2003)
- Yvon Le Roux (1987-1989)
- Charly Loubet (1969-1971)
- Roger Magnusson (1968-1973)
- Jean-Jacques Marcel (1954-1959)
- Samir Nasri (2004-2008)
- Jacques Novi (1967-1973)
- Jean-Pierre Papin (1986–1992)
- Robert Pires (1998-2000)
- Fabrizio Ravanelli (1997-2000)
- Franck Ribéry (2005-2007)
- Josip Skoblar (1970-1973) - mit 44 Liga-Toren in der Saison 1970/71 französischer Rekordtorschütze
- Jean Tigana (1989-1991)
- Jaguare Vasconcellos (1936-1939)
- Rudi Völler (1992–1994)
- Chris Waddle (1989-1992)
- George Weah (2000/01)
- Edmund Weiskopf (Virage) (1936-1938 und 1940-1942)
- Joseph Yegba Maya (1962-1970)
- Mario Zatelli (Spieler 1935-1938/1945-1948, mehrfach Trainer 1964-1974)
Stadion
Olympique Marseille trägt seine Heimspiele im Stade Vélodrome aus, das trotz des Namens seit 1998 keine Radrennbahn mehr enthält. Diese namensgebende Bahn wurde anlässlich der Renovierungen zur Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich aus der Anlage entfernt. Das Stade Vélodrome bietet Platz für ca. 60.000 Zuschauer und ist so das größte für Vereinsspiele genutzte Stadion des Landes. Größer ist nur das Stade de France in Paris, das als Nationalstadion (also für Länderspiele und Pokalendspiele) dient, ohne einen Heimatverein zu haben.
Literatur
- Thierry Berthou/Collectif: Dictionnaire historique des clubs de football français. Pages de Foot, Créteil 1999 – Band 1 (A-Mo) ISBN 2-913146-01-5, Band 2 (Mu-W) ISBN 2-913146-02-3
- Jean Cornu: Les grandes équipes françaises de football. Famot, Genève 1978
- France Football: Olympique de Marseille. Spécial – Clubs de légende, 2008
- Alain Pécheral: La grande histoire de l'OM. Des origines à nos jours. Éd. Prolongations, o.O. 2007 ISBN 978-2-916400-07-5
Weblinks
- Offizielle Homepage von Olympique Marseille
- Detaillierte Informationen auch aus der Vorkriegszeit von OM
Vereine in der französischen 1. Liga (Ligue 1) 2008/09AJ Auxerre | Girondins Bordeaux | SM Caen | Grenoble Foot | Le Havre AC | UC Le Mans | OSC Lille | FC Lorient | Olympique Lyon | Olympique Marseille | AS Monaco | AS Nancy | FC Nantes | OGC Nizza | Paris SG | Stade Rennes | AS Saint-Étienne | FC Sochaux | FC Toulouse | FC Valenciennes
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