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Juan Carlos Onetti (* 1. Juli 1909 in Montevideo; † 30. Mai 1994 in Madrid) war ein uruguayischer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Juan Carlos Onetti war der Sohn von Carlos Onetti und Honoria Borges. Er hatte zwei Geschwister, den älteren Bruder Raúl und seine jüngere Schwester Raquel. 1930 siedelte er mit seiner damaligen Frau María Amalia Onetti nach Buenos Aires über, wo sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielten und 1931 sein Sohn Jorge zur Welt kam. 1934 zog er zurück nach Montevideo. Von 1939 an gelang es Onetti, sein Geld mit Journalismus und später auch mit Literatur zu verdienen. Bis 1941 war er Redaktionssekretär der Zeitschrift Marcha, in der er eine Neuorientierung der Literatur Südamerikas forderte: Sein Erstling Der Schacht aus dem Jahr 1939, mit deutlichen Anklängen an William Faulkner und den Existenzialismus, gilt unter Kritikern als der erste moderne Roman Südamerikas.
Von 1941 bis 1955 lebte Onetti wieder in Buenos Aires. 1950 veröffentlichte er La vida breve, den ersten Teil des Zyklus Santa María (über die fiktive Stadt Santa María). Seine dritte Frau gebar 1951 die Tochter Isabel María. 1962 gewann er den Premio Nacional de Literatura von Uruguay. Am 16. November 1980 wurde ihm der Cervantespreis zugesprochen, die bedeutendste Literaturauszeichnung der spanischsprachigen Welt. 1985 erhielt er den Gran Premio Nacional de Literatura von Uruguay und am 15. November 1990 den Premio de la Unión Latina de Literatura.
Onetti wurde 1957 Leiter der Städtischen Bibliotheken in Montevideo. 1974 wurde er während der Militärdiktatur zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er einer Jury angehört hatte, die eine junta-kritische Kurzgeschichte Nelson Marras ausgezeichnet hatte. Nach seiner Entlassung verließ er 1975 das Land und siedelte nach Madrid über, wo er seinen Lebensunterhalt als Kellner, Türsteher und Verkäufer verdiente.
Werke
- El pozo (Der Schacht, 1939)
- Tierra de nadie 1941
- Para esta noche 1943
- Un Sueño Realizado (Ein verwirklichter Traum, 1943)
- La vida breve (Das kurze Leben, 1950, Zyklus Santa María)
- Los adioses, (Abschiede, 1954)
- Para una tumba sin nombre (Für ein namenloses Grab, 1959)
- La cara de la desgracia 1960
- El astillero (Die Werft, 1961, Zyklus Santa María)
- El infierno tan temido y otros cuentos 1962
- Tan triste como ella (So traurig wie sie, 1963)
- Juntacadáveres (Leichensammler, 1964, Zyklus Santa María)
- La muerte y la niña (Der Tod und das Mädchen, 1973)
- Tiempo de abrazar 1974
- Dejemos hablar al viento (Lassen wir den Wind sprechen, 1979)
- Presencia y otros cuentos, 1986
- Cuando entonces (Magda, 1987)
- Cuando ya no importe (Wenn es nicht mehr wichtig ist, 1993)
- Willkommen, Bob - Gesammelte Erzählungen (1998)
- Gesammelte Werke 2 - Das kurze Leben, Abschiede, Für ein Grab ohne Namen (2007)
Verfilmungen
2008 hatte unter dem Titel Nuit de Chien auf den Filmfestspielen von Venedig die Verfilmung von Onettis Roman Para esta noche durch Werner Schroeter, produziert von Paulo Branco, ihre Premiere.
Literatur
- M. T. Netzlaff-Monteil: Juan Carlos Onetti in: Lateinamerikanische Literatur der Gegenwart, herausgegeben von W. Eitel (1978)
- R. Chao: Juan Carlos Onetti (aus dem Spanischen, Paris 1980)
- S. Mattalía: La figura en el tapiz. Teoria y práctica narrativa en Juan Carlos Onetti (London 1990)
Weblinks
- Literatur von und über Juan Carlos Onetti im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Juan Carlos Onetti in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die Webseite über Onetti (spanisch)
Personendaten NAME Onetti, Juan Carlos KURZBESCHREIBUNG uruguayischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 1. Juli 1909 GEBURTSORT Montevideo STERBEDATUM 30. Mai 1994 STERBEORT Madrid
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