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Die Füllungstherapie ist ein wichtiger Teil der zahnärztlichen Tätigkeit und hat zum Ziel, kariöse Läsionen oder andersartige Defekte an Einzelzähnen zu beheben. Sie wird auch konservierende oder restaurierende Therapie genannt.
Inhaltsverzeichnis
Füllungs-Typen
Nach G.V. Black werden fünf Kavitätenklassen unterschieden:
- I Grübchen und Fissuren in der Kaufläche (Seitenzähne okklusal)
- II Berührungsflächen der Backenzähne (Seitenzähne approximal und ggf.okklusal)
- III Berührungsflächen von Schneide- u. Eckzähnen, Schneidekante nicht beteiligt
- IV wie III, jedoch Schneidekante beteiligt;
- V Zahnhalsfläche
Außerdem werden die Füllungen nach Anzahl der betroffenen Zahnflächen in ein-, zwei-, drei- und mehrflächige Füllungen unterschieden.
Regeln der Füllungspräparation
Bereits Black hat Kriterien festgelegt, nach denen eine Füllung geformt sein muss:
Retentionsform
Die Füllung muss so geformt sein, dass sie Halt im Zahn findet. Bei Amalgamfüllungen geschieht das dadurch, dass die Kavität unten breiter als oben präpariert wird.
Bei adhäsiv befestigten Füllungen ist eine Retentionsform nicht notwendig, da diese Füllungen in den Zahn „eingeklebt“ werden. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass die Klebefläche ausreichend groß ist.
Widerstandsform
Die Füllung muss so geformt sein, dass sie dem Kaudruck standhält. Allerdings bezieht sich die Widerstandsform nicht nur auf die Füllung sondern auch auf den Zahn selbst. So soll nach der Präparation die Füllung und der Zahn einen ausreichenden „Widerstand“ bzw. Stabilität aufweisen.
Extensionsform
Die Füllung soll so geformt sein, dass sie die Bereiche einschließt, an denen sich bevorzugt Karies bildet (Prädilektionsstellen). Das Schlagwort lautet: „Extension for prevention!“ („Ausdehnung zur Vorbeugung!“) Diese letzte Forderung wird heute differenzierter betrachtet.
Füllungsmaterialien
Grundsätzlich ist zwischen plastischen und starren Füllmaterialien zu unterscheiden.
Plastische Füllmaterialien sind solche, die in verformbarem Zustand in den Zahn eingebracht werden und dort aushärten. Die übrigen Füllungen werden außerhalb des Mundes geformt und dann in den Zahn eingebracht.
Früher wurde diese Unterscheidung zwischen direkten und Einlagefüllungen getroffen, jedoch haben die CAD-CAM-Verfahren zu Therapieformen geführt, die ohne Abformung funktionieren, also eigentlich den direkten Füllungen zugerechnet werden müssten, aber eben keine plastischen Füllungen sind.
Plastische Füllmaterialien
Klassisches Beispiel ist die Amalgamfüllung, die schon seit Jahrzehnten verwendet wird. Die Amalgamfüllung ist indiziert bei Füllungen der Kavitätenklassen I und II.
Weitere plastische Füllmaterialien sind Komposits, Compomere, Glasionomer- und andere Zemente sowie die Goldhämmerfüllung. Von diesen sind nur die Komposits bei adhäsiver Befestigung im kaubelasteten Bereich indiziert. Compomere und Glasionomerzemente können für definitive Füllungen im nicht kaubelasteten Bereich verwendet werden. Alle übrigen Zemente finden heute nur noch als provisorische Füllmaterialien Verwendung.
Vorgehen
Ist die Karies entfernt, muss die Dentinwunde verschlossen werden. Bei flachen Kavitäten kann dies durch eine Lackierung (beispielsweise mit Copalharz) geschehen, bei tieferen Kavitäten geschieht es durch eine Zementunterfüllung (meist Zinkoxid-Phosphat-Zement). Bei adhäsiv befestigten Füllungen geschieht die Versorgung der Dentinwunde durch Bonding.
Wenn die Karies so tief geht, dass sie in unmittelbare Nähe der Pulpa vordringt, muss vor dem Legen der Unterfüllung durch ein Calciumhydroxid-haltiges Medikament die Dentin-Neubildung angeregt werden. Diese Abdeckung der Pulpa durch das Medikament nennt man Überkappung; wenn die Dentinschicht über der Pulpa noch erhalten ist, spricht man von indirekter Überkappung, ist sie eröffnet, spricht man von direkter Überkappung.
Zur Formgebung der Füllung werden Matrizen, Keilchen und andere Hilfsmittel verwendet.
Dann wird frisch angemischtes Silberamalgam portionsweise eingebracht und kondensiert. Die Kavität wird dabei überfüllt und der Überschuss anschließend in Zahnform wieder ausgeschnitzt.
Frühestens nach vierundzwanzig Stunden ist die Amalgamfüllung vollständig durchgehärtet und sollte poliert werden. Die Politur führt nicht nur zu einer Vergütung der Oberfläche, sondern verkleinert die Oberfläche um mehrere Zehnerpotenzen, was etwaige Schadstoffabgaben im gleichen Maße verringert (Diffusionsgesetze).
Bei Kavitäten der Klassen I und II wird auch bei der Versorgung mit Komposits oder Compomeren das Material im leichten Überschuss eingebracht, um beim Ausarbeiten die Sauerstoffinhibitionsschicht abtragen zu können. Alternativ kann die Bildung der Sauerstoffinhibitionsschicht durch das Verwenden von Glyceringel vor dem Aushärten verhindert werden. Bei den übrigen Füllungsklassen kann durch Aushärtung gegen die Matrize das Entstehen einer Sauerstoffinhibitionsschicht verhindert werden.
Einlagefüllungen und Teilkronen
Inlays
Ein Inlay (auch Gussfüllung genannt) ist eine nach einer Abformung der Zahnreihe im Zahntechniklabor hergestellte Füllung, die genau in die Kavität passt. Beispiele sind die Goldguss-Füllungen (Gold-Inlays), Keramik-Inlays (siehe dort)
Onlays
Ein Onlay (auch Kuppelfüllung genannt) ist der Ersatz der defekten, geschwächten Zahnwände durch Übergreifen des Onlays über die Höcker des Zahns, die die Kaukraft tragen. Der Übergang vom Inlay über das Onlay zur Teilkrone ist fließend.
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