Op-Ed

Op-Ed

Das Editorial (englisch) ist in der Regel

In angelsächsischen, besonders amerikanischen Medien gibt das Editorial meist dezidiert die Meinung der oder des Herausgeber(s) und/oder der Chefredaktion wieder, was bei einem europäischen Leitartikel in der Regel auch der Fall ist – allerdings gibt es einige bemerkenswerte Unterschiede. So werden dort in Editorials seit jeher auch Wahlempfehlungen abgegeben, was bis vor wenigen Jahren in Europa und Deutschland durchaus unüblich war, bis erstmals die Financial Times Deutschland (ein Ableger des in London erscheinenden Mutterblatts) vor der Bundestagswahl 2002 mit diesem „Tabu“ brach.

Das Opposite Editorial

Zudem gibt es die besonders in den USA seit Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts gepflegte Institution des Opposite Editorial (kurz: Op-Ed). Dieses beinhaltet Kommentare von Kolumnisten, die oft bewusst von der Redaktionslinie abweichen. Ursprünglich kommt der Ausdruck daher, dass im Zeitungsdruck diese Meinungsartikel den Herausgeber-Editorials gegenübergestellt waren.

Die New York Times zum Beispiel beschäftigt eine Reihe von Kolumnisten aus unterschiedlichen politischen Lagern wie etwa die linksliberale Maureen Dowd und den rechtskonservativen William Safire (der sich selbst als einen libertarian conservative bezeichnet; eine Koryphäe der englischen Sprache; er war der Redenschreiber Richard Nixons – die beiden genannten Autoren sind Träger des Pulitzer-Preises), deren Op-Eds in ein- und derselben Ausgabe erscheinen. Viele meinen, man sei nicht zu unrecht gelegentlich auch stolz auf diese demokratische Diskussionskultur. In Europa hingegen übernehmen meist Gastkommentare die Rolle von Op-Eds.

Siehe auch: Journalismus, Journalistische Darstellungsform

Weblinks


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