Operation Albion

Operation Albion
Teil von: Erster Weltkrieg
Das russische Schlachtschiff Slawa sinkt nach schweren Treffern
Datum September–Oktober 1917 Ort Ostsee Ausgang Deutscher Sieg
Konfliktparteien
Deutsches Reich	Russisches Reich
Befehlshaber
Oskar von Hutier Hugo von Kathen Ludwig von Estorff Ehrhard Schmidt	Michail Bachirew
Truppenstärke
23.000 Mann, 5000 Pferde, 1400 Fahrzeuge, 150 Maschinengewehre, 54 Geschütze, 12 Minenwerfer und Munition
Ostfront

Operation Albion war eine kombinierte deutsche Land- und Seeoperation im September und Oktober 1917 zur Besetzung der baltischen Inseln Saaremaa (Ösel), Hiiumaa (Dagö) und Muhu (Moon), die einen Teil des Russischen Reiches bildeten und strategisch die mittlere und nördliche Ostsee beherrschten.

Am 19. September beschloss die Oberste Heeresleitung zur Beherrschung des Rigaschen Meerbusens einen größeren gemeinsamen Angriff von Land- und Seestreitkräften, um die Inseln Oesel und Moon einzunehmen und den Großen Sund für die Durchfahrt feindlicher Schiffe zu sperren. Die maßgeblichen operativen Planungen auf deutscher Seite wurden vom Stab des Flottenkommandos unter Federführung von Magnus von Levetzow konzipiert, der dafür den Pour le Mérite erhielt. Das Landungskorps wurde General von Kathen unterstellt, die oberste Leitung behielt die 8. Armee unter General von Hutier.

Die Landungsoperation wurde mit der Ausschiffung von Truppen in der Tagga-Bucht auf Saaremaa am 11. Oktober 1917 nach einer zuvor erfolgten Bombardierung der russischen Küstenverteidigung und umfangreichen Minensuchmaßnahmen eröffnet. Nach dem Niederkämpfen des Widerstands wurde die Insel bis zum 16. Oktober vollständig besetzt. Die russische Armee evakuierte am 18. Oktober die Insel.

Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen landeten deutsche Truppen am 19. Oktober auf Hiiumaa und besetzten die Insel am folgenden Tag.

Die russische Baltische Flotte musste beim Rückzug aus dem Moon-Sund schwere Verluste hinnehmen (siehe Schlacht im Moon-Sund).

Die deutsche Armee nahm über 20.000 russische Soldaten gefangen und konnte mehr als 100 Geschütze erobern. Unter den 54 Toten auf Seiten des deutschen Heeres befand sich der Schriftsteller Walter Flex.

Literatur

• Lutz Bengelsdorf: Der Seekrieg in der Ostsee 1914–1918. Hauschild, Herford 2008, ISBN 978-3897574045.
• Paul G. Halpern: A Naval History of World War I. Annapolis, Md.: Naval Institute Press 1994, S. 213 ff.

Weblinks

Operation Albion: The Attack On The Baltic Islands von Gary Staff

Seeschlachten des Ersten Weltkrieges

U-Boot-Krieg | Erstes Seegefecht bei Helgoland | Seegefecht bei Coronel | Seegefecht bei den Falklandinseln | Gefecht auf der Doggerbank | Marineoperationen während des Dardanellenfeldzuges | Gotland-Raid | Skagerrakschlacht | Zweites Seegefecht bei Helgoland  | Unternehmen Albion  | Schlacht im Moon-Sund  | Raid gegen Zeebrügge und Ostende  | Eismarsch der Baltischen Flotte  | Finnland-Intervention  | Unternehmen Schlußstein  | Britisches Ostsee-Engagement 1918/19