Operation C3

Operation C3

Das Unternehmen Herkules oder auch Operation Herkules war eine geplante Luftlandeoperation der Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg. Es sah die Eroberung Maltas, welches sich in britischem Besitz befand und zwischen Sizilien und Libyen lag, bzw. liegt, durch deutsche und italienische Fallschirmjäger und Luftlandetruppen vor. Von italienischer Seite erfolgte die Planung unter der Bezeichnung „Operation C3“.

Inhaltsverzeichnis

Der Plan

Am 29./30. April 1942 wurde zwischen Adolf Hitler und Benito Mussolini auf dem Obersalzberg die Eroberung Maltas vereinbart. Nach den großen Verlusten, die die Achse beim Nachschub nach Nordafrika durch Luftangriffe erlitten hatte, sollte der "unsinkbare britische Flugzeugträger" ausgeschaltet werden. Mit Weisung vom 4. Mai 1942 wurde das Unternehmen auf Juli 1942 festgesetzt. Hitler machte jedoch die Ausführung abhängig von der vorher zu erfolgenden Zurückdrängung der 8. Armee in Nordafrika und der Eroberung der Festung Tobruk.

Für "Herkules" wurde die 7. deutsche Fliegerdivision unter dem Kommando des XI. Fliegerkorps, Kurt Student, sowie die italienische Luftlandedivision "Folgore" mit insgesamt 30.000 Mann eingeplant. Für die Überführung standen 500 Ju 52 und fast ebenso viele Lastensegler zur Verfügung. Nach der Einnahme der beherrschenden Höhen um die maltesische Hauptstadt Valletta und der dortigen Bindung der britischen Abwehrkräfte, sollten rund 70.000 weitere Soldaten auf dem Seewege angelandet werden[1]

Die britische Versorgung der Insel über See war auf Grund verstärkt durchgeführter deutsch/italienischer Luftangriffe fast vollständig zusammengebrochen, so dass im Juni 1942 nur noch für drei Wochen Brennstoff und Lebensmittel vorhanden waren. Es gelang jedoch der Royal Navy, unter großen Verlusten mit den Unternehmen Vigorous und Pedestal Malta im Juni und August 1942 einige wichtige Versorgungskonvois nach Malta zu überführen.

Die Absage

Aber auch nach den geforderten Erfolgen der deutschen Sommeroffensive gegen die 8. britische Armee in Libyen und der Eroberung Tobruks am 21. Juni 1942 gab Hitler keine Zustimmung zur Auslösung der Operation Herkules. Zum einen zögerte Hitler sicherlich wegen der bitteren Erfahrungen des Unternehmens Merkur - der Landung auf Kreta -, zum anderen misstraute er wohl der zugesagten italienischen Einsatzbereitschaft. Mit dem Hinweis auf Rommels Versicherung, den Vorstoß zum Nil auch trotz britischer Bedrohung durch Malta im Rücken aus bewältigen zu können, hatte Hitler schließlich die Vorbereitungen zu "Herkules" bis auf weiteres gestoppt. Die endgültige Absage erfolgte aber erst nach der Landung der Alliierten auf Sizilien, die damit alle diesbezüglichen Überlegungen hinfällig machte[2].

Die Folgen

Aufgrund der nicht weiter ernsthaft versuchten Abschnürung Maltas und des Abziehens beträchtlicher Teile deutscher Fliegereinheiten zu anderen Kriegsschauplätzen, erholte sich Malta durch weitere Waffen-, Munitions- und Nahrungslieferungen relativ schnell. Durch Verstärkungen der RAF konnte der Nachschub für die auf Nordafrika stationierten Achsentruppen entscheidend gestört werden: Von August bis Oktober 1942 gingen rund ein Drittel aller Transporte verloren, allein im Oktober 1942 wurden zum Beispiel mit vier Tankern 66% des Treibstoffnachschubs vernichtet.

Die Nichtauslösung des Unternehmens Herkules entwertete auch die unter hohen Verlusten durchgeführte Besetzung Kretas. Der Stillstand der deutschen Offensive bei El Alamein und schließlich der gesamte Afrikafeldzug war somit auch die Quittung für die Fehleinschätzung der strategischen Bedeutung Maltas durch die Achsenmächte.

Mit der alliierten Landung auf Sizilien (Operation Husky) geriet Malta im Sommer 1943 an den Rand des Kriegsgeschehens und Operation Herkules war für die Achsenmächte nicht mehr durchführbar.

Einzelnachweise

  1. Der Zweite Weltkrieg-Ein Lexikon, Herausgegeben von Christian Zentner, Tosa Verlag Wien 1998, Seite 234.
  2. vergl. hierzu:Kriegstagebuch des OKW, P.E.Schramm (Hrsg.)

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