Opferschale

Opferschale

Eine Schale ist ein Gefäß für verschiedene Zwecke und im umgangssprachlichen Verständnis relativ zum Umfang flacher als eine Schüssel und tiefer als ein Teller. Unter dem Begriff „Schale“ versteht man allerdings im Ober- und Mitteldeutschen auch eine „Tasse“ (dafür auch „Schälchen“).

Schalen werden für Getränke, aber auch für Speisen (Obst, Müsli, Chips u. a.) oder fürs Aufbewahren von alltäglichen Kleinutensilien verwendet (im Norddeutschen dann: „Grabbelschale“).

Schalen bestanden und bestehen aus verschiedenen Materialien und können je nach Objekt beispielsweise aus Holz, Knochen (vgl. Koppe), Glas, Porzellan, Kunststoff, Kunststoff, Edelstahl, Keramik u. a. m. bestehen.

Eher als Schüsseln haben Schalen aufwendigere und kunstvollere Muster und Formen. Ein gutes Beispiel sind Obstschalen, die zuweilen auch mit einem Standfuß versehen sind.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Der Begriff Schale bedeutet ursprünglich schneiden und spalten, indogermanisch*-skel“ (vgl. schwedisch „skal“). Es wird vermutet dass die Herkunft des Begriffs „Schale“ mit den flach ausgeschnittenen hölzernen Trinkschalen verbunden werden kann.

Besondere Schalen

Opferschalen

Die Opferschale war eine schon im Alten Testament der Bibel erwähnte Schale, in der man das Blut der geschlachteten Opfertiere auffing.

Skyphosschalen

Agrigent: Schwarzfiguriger Skyphos, ca. 490-480 v. Chr.

Skyphosschalen waren tiefe meist bemalte Trinkschalen mit einem Ringfuß und zwei horizontalen Henkeln versehen, die im 6. bis 4. vorchristlichen Jahrhundert verwendet worden sind. Sie gelten nicht nur als älteste Schalen der Welt, sondern auch als das damals populärste Trinkgefäß, obwohl sie nur 10 bis 15 % aller Trinkgefäße ausmachten.

Siehe auch: Kylix, Patera

Majolikaschalen

Majolikaschalen sind Schalen aus gebranntem Ton und meist mit einem handgemalten Abdruck versehen. Auf den künstlerisch anspruchsvollen Schalen sind öfters Blumen abgebildet, aber auch mythologische und biblische Personen. Ein Beispiel ist die um 1560 gefertigte Majolikaschale, die einen griechischen Heros und die Mondgöttin Artemis zeigt und seit Mai 2004 im Residenzschloss Ludwigsburg steht, einem der größten deutschen Keramikmuseen.

Schalen im Alltag

Bettlerschale

Die Schale des Bettlers ist seit dem Altertum als üblich bezeugt; sie gehört als Standardattribut z.B. zum Hl. Alexius.

Brunnenschale

Die Brunnenschale ist ein Teil eines Brunnens, das meist herausschießendes Wasser von Fontänen abfängt. Bei einer Überfüllung säumt das ablaufende Wasser rings den Rand. (Siehe auch unten „Schalen in der Dichtung“.)

Blumenschale

Blumenschalen sind meist irdene oder Plastikschalen, die mit Blumenerde gefüllt werden, worin dann Pflanzen eingepflanzt werden. Sie schmücken private und öffentliche Gärten, werden auch vor Haustüren oder auf Treppenstufen gestellt.

Obstschale

Eine Obstschale dient zum Aufbewahren von Obst. Allerdings wird das Obst dort nur aufbewahrt und gewöhnlich nicht aus der Schale gegessen, sondern vor dem Verzehr aus dieser entnommen. Obstschalen dienen auch zur Dekoration. So wie zum Beispiel auf Fensterbänken, oder auf Küchen- und Wohnzimmertischen.

Schmuckschale

Schmuckschalen dienen zur Aufbewahrung von Schmuckgegenständen, aber auch anderer Utensilien (von Geld, Schlüsseln, Knöpfen, anderen Kurzwaren).

Waagschalen

Siehe Hauptartikel: Waagschale

Waagschalen sind Bauteile von Waagen und nehmen zu wiegende Objekte oder Massestücke auf.

Schalen in der Dichtung

Eines der berühmtesten deutschen Gedichte zu diesem Thema ist Der römische Brunnen von Conrad Ferdinand Meyer, hier in der Fassung von 1882:

Auf steigt der Strahl, und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;

Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Quellen


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