Opfertier

Opfertier
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Relief: Stieropfer im Mithraismus, 2. Jh. v. Chr

Als Opfertier bezeichnet man ein Tier, das aus rituellen oder religiösen Gründen getötet wird. Tieropfer wurden weltweit in sehr vielen Kulturen und Religionen aus unterschiedlichen Gründen vollzogen. Manchmal gingen die Bräuche aus alten Jagdritualen sowie rituellen Schlachtungen hervor, in anderen Fällen ersetzten sie zeitlich vorher praktizierte Menschenopfer.

Opfertiere werden einer Gottheit oder einer Naturgewalt geweiht und dieser symbolisch übergeben. In manchen Kulturen wurden die Kadaver der Opfertiere zur Verwitterung zurück gelassen und verschmäht. In anderen Kulturen wurden die Opfertiere hinterher konsumiert. Besondere Bedeutung kam der stark ritualisierten Opferung in Kulturen zu, die die Tiere nach der Opferung mumifizierten und haltbar machten.

Opfertiere in der Antike

Tieropfer wurden schon in der Vorgeschichte praktiziert. Es gibt in der griechischen als auch römischen Plastik viele Abbildungen, auf denen Opferungsszenen von Tieren zu sehen sind. Beispielsweise gehört das Bukranion oder Aigikranion zu solcher Plastik. Besonders häufig ist die Opferung des Stieres, der kultische Verehrung genoss, aber auch die von Schaf bzw. Widder oder Ziege. Die Opferung eines Tieres an Gott oder die Götter ist Teil einer religiösen Handlung.

Die Zeichendeutung aus den Eingeweiden geopferter Tiere nennt man auch Hieroskopie oder auch Hieromantie. Das Tieropfer wird bereits bei Homer erwähnt.

Opfertiere heute

Hauptartikel Opfer (Religion)

Zahlreiche Kulturen praktizieren auch heute noch Tieropferungen oder erhalten Traditionen mit Opfercharakter. Jedoch opfert keine Weltreligion heute noch Tiere im ursprünglichen Sinn, bei dem das Tier vollständig der Gottheit geweiht wird und sonst keine weitere Bedeutung hat.

Im Buddhismus werden Tieropfer generell abgelehnt und sind durch symbolische Handlungen ersetzt. Ebenso im Hinduismus, der jedoch Ausnahmen kennt wie etwa Ziegenopfer im Kalitempel in Kolkata sowie in Nepal Büffelopfer zum Fest der Göttin Durga.

Das Christentum lehnt Tieropferungen ebenfalls ab. Die Eucharistie kann als ein historisches Rudiment einer Opferhandlung gedeutet werden, steht aber kanonisch bereits seit der ausgehenden Antike nicht mehr in dieser Funktion.

Das Judentum opfert Tiere nicht, stellt aber für die Schlachtung religiöse Regeln auf, ohne die das Fleisch symbolisch an Wert verliert. Auch in dieser Tradition ist der Opfercharakter der Schlachtung nur noch rudimentär enthalten. Der alttestamentliche Abraham opfert einen Widder anstatt des von Gott geforderten Isaak, was heute als die zeitgenössische Beschreibung des Übergangs vom Menschen- zum Tieropfer gedeutet werden kann.

Im Islam werden symbolische Schlachtungen von Schafen und Ziegen zu religiösen Anlässen bis heute in großem Maßstab praktiziert, wobei das Fleisch oft hinterher dem Handel zugeführt oder kostenlos an Bedürftige verteilt wird. Diese Schlachtungen gehen einerseits historisch auf echte Opferhandlungen zurück, werden aber heute dogmatisch je nach Glaubensrichtung unterschiedlich gedeutet.


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