- Ophiolatrie
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Die Ophiten, Ophianer (von griech. ophis, „Schlange“) oder Naassener (von hebr. naas, „Schlange“) waren eine Richtung der Gnosis, welche der Schlange im Paradies (Gen 3,1 LUT) göttliche Natur zuschrieb.
Die Gemeinsamkeit der verschiedenen gnostischen Sekten der Alten Kirche bestand darin, dass sie im Anschluss an vorderasiatische und ägyptische Vorstellungen einen Schlangenkultus pflegten, wobei sie sich in verschiedener Weise an die alttestamentliche Paradiesschlange anlehnten.
Bei Irenäus sahen die Ophiten in dem „Schlangengestaltigen“ (Ophiomorphos) Ilda-Baoth, den „Sohn der Finsternis“, dessen Mutter, Sophia Achamôth, die Tochter der Sophia, der göttlichen Weisheit war. Andere Ophiten entwickelten diese Idee weiter, dass die Schlange zuletzt als höchster Gegenstand eines Mysterienkultus, als Symbol der durch alle Gegensätze des physischen und geistigen Lebens sich hindurchwindenden Weltseele erschien.
Die Peraten waren eine gnostische Sekte des 2. Jahrhunderts, deren System zu dem der Ophiten gehört, d.h. die in der Schlange im Paradies ein göttliches Wesen erkennen. Ihr Name leitet sich von Perat, dem semitischen Namen des Flusses Euphrat, ab.
Literatur
- Wolfgang Schultz: Dokumente der Gnosis; Augsburg: Bechtermünz, 2000; ISBN 3-8289-4839-1; München: Matthes & Seitz, 1986; ISBN 3-88221-229-2; Jena: Diederichs, 1910
- Johann N. Gruber: Die Ophiten; Würzburg 1864
- Adolf Hönig: Die Ophiten: ein Beitrag zur Geschichte des jüdischen Gnosticismus; Freiburg 1889
- Johann L. von Mosheim: Geschichte der Schlangenbrüder der ersten Kirche oder der so genannten Ophiten; in: Johann L. vom Mosheim: Versuch einer unpartheischen gründlichen Ketzergeschichte; Helmstadt, 1748
- Tuomas Rasimus: Ophite Gnosticism, Sethianism and the Nag Hammadi Library; in: Vigiliae Christianae 59 (2005), S. 235–263
- Bernd Witte: Das Ophitendiagramm nach Origines’ Contra Celsum VI 22–38; Arbeiten zum spätantiken und koptischen Ägypten 6; Altenberge: Oros, 1993; ISBN 3-89375-090-8
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