Opus spicatum

Opus spicatum
Fischgrätmuster im spätantiken Burgus des Limeskastells Abusina, Bayern

Opus spicatum (lat. „Ährenwerk“ von lat. spica = Ähre) ist ein Mauerwerk aus Steinen oder dünnen Ziegelsteinen, die in Lagen hochkant abwechselnd schräg gegeneinander versetzt angeordnet werden und so ein ähren- bzw. fischgrätenartiges Muster bilden.

Tautenburg bei Jena/Thüringen, Opus-spicatum-Mauerwerk der Ringmauer der Hauptburg
Mauerrest in Opus spicatum an der Ruine der Burg Alt-Süns im schweizerischen Kanton Graubünden

Schon im Altertum wurde Opus spicatum zu dekorativen Zwecken im Mauerwerk und Böden verwendet. Im Mittelalter wurde diese Technik ebenfalls eingesetzt. Man verwendete sie vorrangig als Füllmauerwerk für so genanntes Schalenmauerwerk. Dabei wurden die beiden Außenseiten der jeweiligen Mauer aus sorgfältig behauenen Quadern errichtet. Der verbleibende Innenraum zwischen den Schalenmauern wurde zur Herstellung der gewünschten Mauerstärke mit schräg gestellten flachen Steinen gefüllt. Gelegentlich sieht man zwischen den schrägen Lagen auch eine Lage flach vermauerter Steine. Diese Mauertechnik stellte eine enorme Kosteneinsparung gegenüber der massiven Bauweise aus Quadern dar. Problematisch war jedoch ein seitlicher Schub den dieses Mauerwerk ausübte. Häufig sind auch Risse zwischen Schal- und Füllmauerwerk zu beobachten.

An Ruinen mittelalterlicher Bauten ist oft zu beobachten, dass zur Gewinnung von Baumaterial die teuren Quader des Schalmauerwerks demontiert wurden, während die Opus-spicatum-Lagen als minderwertiges Baumaterial erhalten blieben.


Siehe auch


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