Orangenbecherling

Orangenbecherling
Orangeroter Becherling
Orangeroter Becherling (Aleuria aurantia)

Orangeroter Becherling (Aleuria aurantia)

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Pezizomycetes
Ordnung: Pezizales
Familie: Pyronemataceae
Gattung: Aleuria
Art: Orangeroter Becherling
Wissenschaftlicher Name
Aleuria aurantia
(Pers.) Fuckel

Der Orangerote Becherling oder Orangebecherling (Aleuria aurantia) ist ein Schlauchpilz aus der Familie der Pyronemataceae.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die fast immer ungestielten, selten schwach gestielten[1] Fruchtkörper haben einen Durchmesser von 1 bis 10 Zentimeter und eine Höhe von 2 bis 4 Zentimeter. Sie sind anfangs becher- oder schüsselförmig, später abgeflacht und am leicht rissig werdenden Rand wellig verbogen. Die Innenseite (oben) ist leuchtend gelbrot bis rotorange, die Außenseite (unten) weißlich und mit kleinen, samtig schimmernden Schuppen besetzt. Das Fleisch ist dünn, spröde und bleich, Geschmack und Geruch sind unauffällig.

Die Asci sind zylindrisch, 185 bis 220 Mikrometer lang und mit einem Durchmesser von 10 bis 13 Mikrometer. Die Paraphysen sind ebenfalls zylindrisch und an der Spitze verdickt, in ihnen eingelagert finden sich orangerote Körnchen. Die elliptischen, durchscheinenden, einreihigen Sporen sind 17–24 Mikrometer lang, haben einen maximalen Durchmesser von 9–11 Mikrometer, weisen zwei Tropfen auf und sind grob netzartig gemustert, Scheidewände fehlen.

Vorkommen

Der Orangerote Becherling wächst vom Spätsommer bis zum Spätherbst gesellig auf nackter, feuchter Erde oder in niedrigem Gras, an Wegrändern, Böschungen oder auf Brachen, insbesondere auf lehmigem Untergrund. Die Art ist häufig und weitverbreitet, Fruchtkörper werden vor allem bei andauernd nasser Witterung gebildet [2].

Die Art findet sich in weiten Teilen Europas sowie unter anderem in Nordamerika[3] und Asien[1].

Orangeroter Becherling mit erkennbarem Sporenstaub

Speisewert

Der Orangerote Becherling wird meist als ungenießbar beschrieben, gelegentlich auch als essbar und mäßig gut.

Verwechslungsmöglichkeiten

Die Verwechslungsgefahr ist gering. Der ähnliche Zinnoberrote Kelchbecherling (Sarcoscypha coccinea) ist von kräftigem Rot und erscheint erst im Winter bis Spätwinter auf totem Holz. Der Menningrote Kurzhaarborstling (Melastiza chateri) lässt sich durch seinen braunen Rand unterscheiden [2].

Systematik

Der Orangerote Becherling wurde 1800 von Christian Hendrik Persoon als Peziza aurantia erstbeschrieben. 1870 stellte Karl Wilhelm Gottlieb Leopold Fuckel anhand der Art die Gattung Aleuria auf, Aleuria aurantia ist die Typusart der Gattung [4]. Leicht gestielte Typen der Art wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von manchen Autoren als eigene Varietät bzw. Form stipitata von der Nominatform abgetrennt, die Taxa werden heute aber verworfen[1]. [5]

Nachweise

  • Michael Jordan: The Encyclopedia of Fungi of Britain and Europe, 2004, S. 43, ISBN 0711223785

Einzelnachweise

  1. a b c S. C. Kaushal: The Genus Aleuria in India, In: Mycologia, 68:5, 1976, Ss. 1020-1026
  2. a b Brian Spooner: Pilze Mitteleuropas, München, 1999, S.224, ISBN 3-576-11347-9
  3. Fred J. Seaver: Aleuria aurantia, In: Mycologia, 36:3, 1944, S.223
  4. Fred J. Seaver: Aleuria aurantia, In: Mycologia, 36:3, 1944, S.223
  5. Eintrag zur Art auf Index Fungorum, Zugriff am 16. Oktober 2008

Weblinks


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