Orchonfluss

Orchonfluss

Der Orchon (Mongolisch Орхон, manchmal auch Orkhon) ist ein 1.124 km langer Zufluss des Selenge in der Mongolei (Asien).

Der Orchon bei Charchorin
Am Oberlauf des Orchon

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Fluss entspringt im Osten des Changai-Gebirges, und fließt von dort aus in großen Schlaufen Richtung Norden. Kurz vor der russischen Grenze vereinigt er sich mit dem Selenge, die anschließend in den Baikalsee mündet.

Dabei durchquert er die Aimags (Provinzen) Öwörchangai, Archangai, Bulgan, Selenge und Darchan-Uul. Der Orchon-Aimag um die Stadt Erdenet ist nach dem Fluss benannt, obwohl er nur ganz knapp an seinem Territorium vorbeifließt, ohne es zu berühren.

Anfang November bildet sich Eis auf dem Orchon, das nach und nach zu Eisschollen verhärtet, die den Fluss schließlich ganz zufrieren lassen. Dies dauert in der Regel bis Mitte Mai, wo es starke Hochwasser bildend wieder zu tauen beginnt.

Nebenflüsse

Wichtigster Zufluss des Orchons ist der Tuul, der das östliche Einzugsgebiet um Ulaanbaatar abdeckt.

  • Sarin (Сарингол)
  • Choid Tamir (Хойд Тамир гол)
  • Tuul (Туул гол)
  • Eröö (Эрөө гол)

Orte

Kulturgeschichte

Ein 1220 km² großer Bereich des Orchon-Tals wurde von der UNESCO 1994 in die Liste der Stätten des Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen. Ein auf zehn Jahre angelegter Managementplan zum Schutz und zur Entwicklung der Region wurde mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Welterbe aufgelegt.

Die wichtigsten historischen Stätten entlang des Orchon sind wie folgt:

  • Aus dem Reich der Göktürken im 8. Jahrhundert sind zwei Gedenksteine für Bilge-Kül und Kül-Tegin erhalten, mit Inschriften in Orchon-Runen.
  • Die Ruinen von Char Balgas, der Hauptstadt der Uiguren im 8. Jahrhundert, mit Spuren des Palastes und von Tempeln, Klöstern, Handelshäusern, etc.
  • Die Ruinen der mongolischen Hauptstadt Karakorum aus dem 13. Jahrhundert in der Nähe des heutigen Charchorin.
  • Das Kloster Erdene Zuu bei Karakorum, das 1586 als erstes buddhistisches Kloster in der Mongolei gegründet wurde.
  • Das Kloster Tuwchun, dass den Oberlauf des Orchon aus einer Höhe von 2600 m überblickt.
  • Außerdem finden sind entlang des Orchon viele noch ältere Grabstätten, die teilweise den Hunnen zugeschrieben werden, teilweise aber auch deutlich älteren Ursprungs sind.

Siehe auch

Nach dem Fluss wurden benannt:

  • der Orchon-Aimag, eine Provinz der Mongolei
  • mehrere Sum (Verwaltungsbezirke) gleichen Namens in verschiedenen Aimags der Mongolei
  • die Orchon-Runen, eine türkische Schrift aus dem 7. Jahrhundert.

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