Oreonax flavicauda

Oreonax flavicauda
Gelbschwanz-Wollaffe
Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Familie: Klammerschwanzaffen (Atelidae)
Gattung: Oreonax
Art: Gelbschwanz-Wollaffe
Wissenschaftlicher Name
Oreonax flavicauda
(Humboldt, 1812)

Der Gelbschwanz-Wollaffe (Oreonax flavicauda) ist eine Primatenart aus der Familie der Klammerschwanzaffen (Atelidae). Er lebt nur im nördlichen Peru und zählt zu den bedrohtesten amerikanischen Primaten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Gelbschwanz-Wollaffen haben ihren Namen von einem gelben Haarbüschel in der Genitalregion und einem gelben Streifen am Schwanz. Ihr übriges Fell ist bräunlich gefärbt, die Schnauze ist weißlich. Weibchen erreichen ein Gewicht von 6 und Männchen von 8 Kilogramm.

Verbreitung und Lebensweise

Gelbschwanz-Wollaffen leben ausschließlich in einem kleinen Gebiet im nördlichen Peru (Regionen San Martín und Amazonas). Ihr Lebensraum sind gebirgige Nebelwälder in einer Höhe von 1800 bis 2700 Metern. Sie sind tagaktive Baumbewohner, die sich auf allen Vieren durch das Geäst bewegen und den Schwanz als Greifschwanz verwenden können. Sie leben in Gruppen aus mehreren Männchen und Weibchen zusammen und dürften, ähnlich wie andere Klammerschwanzaffen, wenig Konkurrenzverhalten zeigen. Die Nahrung besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nehmen sie Blätter und auch Flechten zu sich.

Bedrohung

Bis in die 1950er-Jahre waren sie durch die Unzugänglichkeit ihres Verbreitungsgebietes relativ geschützt, durch Straßenbau und Waldrodungen ist die Art aber stark dezimiert worden. Zwei Schutzgebiete wurden eingerichtet, dennoch zählen Gelbschwanz-Wollaffen auch aufgrund ihrer niedrigen Fortpflanzungsrate zu den bedrohtesten Arten. Die Gesamtpopulation ist deutlich im Rückgang begriffen, die IUCN listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).

Systematik

Früher wurden die Gelbschwanz-Wollaffen zu den Wollaffen (Lagothrix) gezählt, jüngeren Untersuchungen zufolge könnten sie aber enger mit den Klammeraffen (Ateles) verwandt sein. Sie werden heute meist in einer eigenen Gattung, Oreonax, geführt.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3-540-43645-6
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9

Weblinks

  • Oreonax flavicauda in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: F. Cornejo, F, 2008. Abgerufen am 16. 11. 2008

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