- Orlando Bosch Avila
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Orlando Bosch Ávila (* 18. August 1926 in San Juan de los Yeras, Villa Clara, Kuba) ist ein international gesuchter Terrorist, der in Miami in den USA lebt.
Bosch schloss sich unmittelbar nach der kubanischen Revolution den konterrevolutionären Gruppen an, die im Gebirge des Escambray in Mittelkuba gegen die revolutionäre Regierung kämpften.
1960 verließ er Kuba und wurde Bevollmächtigter der MIRR (Movimiento Insurreccional de Recuperacion Revolucionaria - Aufstandsbewegung für einen revolutionären Wiederbeginn) in Miami/Florida in den USA. Laut Justizminister Joe Whitley reiste Bosch am 28. Juli 1960 mit einer Aufenthaltsgenehmigung von 30 Tagen in die USA ein, hielt sich jedoch bis zum 12. April 1974 illegal in den USA auf. 1968 gründete er die Organisation Poder Cubano (Kubanische Macht), welche allein 1968 über 70 Bombenattentate in Spanien, England, Mexiko, Polen und anderen Ländern, die mit Kuba Handelsbeziehungen unterhielten, durchführte. Orlando Bosch wurde in den USA verhaftet und am 15. November 1968 in Florida wegen seiner terroristischen Aktivitäten zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
1972 wurde er auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen und verließ die USA 1974 unter Verletzung seiner Bewährungsauflagen. Er gründete das Coordination of United Revolutionary Organizations (CORU) welches nach eigenen Angaben für eine Reihe von Bombenanschlägen in Miami, New York, Venezuela, Panama, Mexico, Argentinien verantwortlich war. In Chile bekam er den Auftrag, Gegner der chilenischen Militärjunta zu töten. Berühmtestes Opfer ist der ehemalige Außenminister Chiles in der Regierung von Salvador Allende, Orlando Letelier.
1976 wurde Orlando Bosch wegen des Bombenattentates auf eine Passagiermaschine der Luftfahrtgesellschaft Cubana vom 6. Oktober 1976, bei dem 73 meist jugendliche Passagiere starben, in Venezuela zusammen mit Luis Posada Carriles verurteilt. Mit Hilfe von Otto Reich, zum damaligen Zeitpunkt US-Botschafter für Venezuela, gelang ihm am 18. Februar 1988 die Flucht in die USA. Dort saß er aufgrund der Verletzung der Bewährungsauflagen von 1974 zunächst für 3 Monate in Untersuchungshaft. Nach seiner Entlassung am 17. Mai 1988 wurde er von der Einwanderungsbehörde verhaftet. Der Gouverneur von Florida, Jeb Bush, initiierte Verhandlungen zwischen der kubanischstämmigen Kongressabgeordneten Ileana Ros-Lehtinen und seinem Vater, dem damaligen US-Präsidenten, George H. W. Bush, über die Freilassung Boschs. Am 20. Juli 1990 erhielt Orlando Bosch eine Begnadigung durch den Präsidenten. Seitdem lebt Bosch trotz einer Asylverweigerung durch das Außenministerium unbehelligt in Miami.
Die fünf Kubaner (Miami Five), die ihn und seine Organisation im Jahre 2001 beobachteten, wurden in zwei Fällen zu Haftstrafen über 15 Jahren und in drei Fällen zu mehr als lebenslänglicher Haft verurteilt.
Weblinks
- Jean-Guy Allard: The Cuban Bin Laden Granma International, 30. Januar 2002
- Orlando Bosch interviewt von Juan Manuel Cao People's Weekly World Newspaper, 28. April 2006 (englisch)
- Was Orlando Bosch in Dealey Plaza when the President John F. Kennedy was assassinated? (englisch)
- James Earl Files testifies that he saw Orlando Bosch in Dealey Plaza the day of the assassination. (englisch) audio and video clips
- Chauncey Marvin Holt testifies that he saw Orlando Bosch in Dealey Plaza the day of the assassination. (englisch) audio and video clips
Personendaten NAME Bosch Ávila, Orlando ALTERNATIVNAMEN Orlando Bosch Avila KURZBESCHREIBUNG Exilkubaner und Terrorist GEBURTSDATUM 18. August 1926 GEBURTSORT San Juan de los Yeras, Kuba
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