- Orphan Software
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Als Abandonware (engl. abandon „aufgeben“, „verlassen“) bezeichnet man Software, an welcher der Hersteller kein Geld mehr verdient und für die er keine technische Unterstützung mehr anbietet. Es besteht somit für den Konsumenten keine Möglichkeit mehr, die Software legal (abgesehen vom Gebrauchtmarkt) zu erwerben, Ersatz für seine rechtmäßig erworbenen, beschädigten Datenträger zu erhalten oder Serviceleistungen des Herstellers in Anspruch zu nehmen.
Geschichte
Im WWW gründeten sich um 1997 herum die ersten Websites, die sich dieses Problems unter dem Titel „Abandonware“ annahmen und diese Software zum Download anboten. Man grenzte sich dabei von den sogenannten „Warez“-Seiten moralisch insofern ab, als man keinen finanziellen Schaden bei Herstellerfirmen verursachte.
Von Beginn an lag das Hauptaugenmerk der meisten Abandonware-Seiten auf der Verbreitung alter Computer- und Videospiele. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von alten Spielkonsolen wie dem Atari 2600 bis zu den Computern der frühen 1990er Jahre, etwa dem Amiga und dem IBM-PC.
Trotz immer vorhandener Bestrebungen innerhalb der Szene, zu Einigungen mit den Softwarefirmen zu kommen oder Einfluss auf die Gesetzgeber zu nehmen, um aus der Illegalität herauszutreten, wurden solche Pläne bis heute nicht ernsthaft in Angriff genommen, und die Betreiber von Abandonware-Seiten agieren somit weiterhin im Bewusstsein, das Urheberrecht zu verletzen – oft allerdings im stillen Einvernehmen mit den Rechteinhabern.
Spiele, deren Rechteinhaber sie zur (meist nichtkommerziellen) Nutzung und Verbreitung freigegeben haben, verlieren damit formal den Status als Abandonware und sind – je nachdem – Freie Software, Freeware oder (seltener) Public Domain. Sie sind aber dennoch häufig auf Abandonwaresites zu finden. Beispiele hierfür sind etwa „Beneath a Steel Sky“ oder „Flight of the Amazon Queen“.
Bekannte und umfangreiche Abandonwareseiten sind zum Beispiel Home of the Underdogs und Abandonia.
Weblinks
- „Verlassene Kunst“ – Telepolis-Artikel vom 30. Dezember 2000
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